Wie wichtig ist die Früherkennung bei Brustkrebs?
Mittlerweile ist das Mammakarzinom nicht mehr der bedrohlichste Tumor bei Frauen. Für diesen Erfolg haben Diagnose und Therapie gesorgt, die sich ständig weiter verbessern. Einen Anteil am Erfolg hat beispielsweise das 2005 in Deutschland eingeführte Mammografie-Screening. Dabei handelt es sich um die Röntgenuntersuchung der Brust im Rahmen des kostenlosen Früherkennungsprogramms bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren.
Heute liegen die relativen 5-Jahres-Überlebensraten von Brustkrebspatientinnen, über alle Erkrankungsstadien hinweg betrachtet, bei über 83 Prozent. Damit gilt Brustkrebs als gut heilbar.
Was sind die Risikofaktoren?
Mittlerweile sind allein dreißig Formen dieses Krebses bekannt. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen:
- Einflüsse der weiblichen Geschlechtshormone
- Lebensstil
- Alter
- Genetik
Nachweislich stehen die beiden "Tumorgene" BRCA-1 und BRCA-2 mit Brustkrebs in Verbindung. BRCA steht dabei für Breast Cancer (engl. für Brustkrebs). Statistisch gesehen entwickelt sich bei etwa 50 bis 80 Prozent der Frauen, bei denen die Tumorgene BRCA-1 oder BRCA-2 eine Erbgutveränderung (Mutation) aufweisen, vor dem 70. Lebensjahr ein Mammakarzinom – meist im Alter von 40 Jahren. Das Risiko für Brustkrebs steigt bei den betroffenen Frauen etwa um das 10-Fache.
Wer gesund lebt, kann sein persönliches Erkrankungsrisiko deutlich senken. Bewegungsmangel und Übergewicht, vor allem Adipositas, zählen zu den bedeutendsten Risikofaktoren für Brustkrebs. Darüber hinaus kann eine gute Schlafhygiene und das Vermeiden von Stress das Brustkrebsrisiko deutlich senken.
Welche Therapieformen gibt es?
Im Grunde beeinflusst das Stadium des Tumors die jeweilige Therapie. Dabei gilt: Je früher das Mammakarzinom entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Denn wenn erst Metastasen im gesamten Körper gestreut sind, ist eine Heilung meistens sehr schwierig.
Oft ist der erste Behandlungsschritt, den Tumor operativ zu entfernen. Bei dieser Operation ist es manchmal sogar möglich, die weibliche Brust zu erhalten. Weitere Behandlungsmethoden sind Strahlentherapie, Hormontherapie, Chemotherapie sowie gezielte Therapieformen, wie zum Beispiel eine Antikörper-Therapie.
Welche Behandlung letztlich gewählt wird, hängt auch von anderen Faktoren ab. So können bestimmte Krebs-Varianten sehr aggressiv sein. Besonders große Tumore werden zumeist vorab mit einer Antikörper- und / oder Chemotherapie behandelt (neoadjuvante Therapie).
Hormonempfindliche Tumorzellen reagieren auf weibliche Geschlechtshormone und damit auch auf einen Hormonentzug. Diesen Umstand nutzen Ärzte bei der antihormonellen Therapie (endokrine Therapie); beispielsweise bei der Vergabe von antihormonellen Medikamenten. Ein anderer Faktor ist hierbei, ob das Mammakarzinom vor oder nach den Wechseljahren aufgetreten ist.
Wenn ein hormonempfindlicher Brustkrebs insgesamt eine günstige Prognose hat, genügt nach seiner kompletten Entfernung und anschließender Bestrahlung (adjuvante Chemotherapie) in der Regel eine alleinige Anti-Hormonbehandlung.