Stuttgart, 18. Dezember 2024. „#lassbewusstmachen – Medien- und Gesundheitskompetenz zusammendenken“ war Thema eines Parlamentarischen Frühstücks, zu dem die IKK classic heute Abgeordnete des Landtags Baden-Württemberg sowie weitere Akteure aus der Gesundheits- und Bildungspolitik eingeladen hatte.
Parlamentarisches Frühstück der IKK classic nahm digitale Medienkompetenz junger Menschen in den Blick
Digitale Kompetenzen: Nachholbedarf bei Jugendlichen
„Unsere Kinder und Jugendlichen wachsen in einer digitalen Welt auf. Auch wenn sie technisch topfit sind, ist es ein Trugschluss zu glauben, dass sie damit automatisch auch die notwendige Medienkompetenz haben“, sagte Dr. Christian Korbanka, Leiter Politik bei der IKK classic, im LIB-Room in Stuttgart. „Im Sekundentakt erreichen uns über Social Media Informationen – oft ungefragt, ungeprüft und höchst subjektiv. Laut einer Studie verfügen etwa 40 Prozent der Achtklässlerinnen und Achtklässler jedoch nur über rudimentäre digitale Kompetenzen.“ Die intensive und unkritische Nutzung sozialer Netzwerke durch Jugendliche – laut der JIM-Studie 2023 im Durchschnitt knapp vier Stunden täglich – berge deshalb Risiken wie Cybermobbing, Suchtverhalten und verzerrte Körperideale.
Medienkompetenz: Grundlage für Gesundheit und Selbstbestimmung
„Medienkompetenz ist der Schlüssel, um Informationen kritisch zu hinterfragen und digitale Medien reflektiert zu nutzen. Sie steht in engem Zusammenhang mit unserer Gesundheit“, erklärte Monika Steinkogler, Fachberaterin Prävention der IKK classic. Um Jugendliche zu unterstützen, hat die Krankenkasse deshalb gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner DSPN* ein Programm zur Stärkung der Medienkompetenz von Jugendlichen entwickelt. In ihrem Impulsvortrag stellte die Expertin das Programm der IKK classic „#lassbewusstmachen“ vor.
Gesundheit als Querschnittsthema in der Politik
Die Veranstaltung verdeutlichte, dass eine nachhaltige Prävention nur gelingen kann, wenn Gesundheit als übergreifendes Thema in allen Politikfeldern verankert wird. „Der heutige Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus dem Gesundheits- und Bildungssektor war ein wichtiger Schritt, um die Vermittlung von Medienkompetenz stärker im Schulalltag zu verankern“, so Korbanka. Das Verbieten sozialer Netzwerke sei keine Lösung. „Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen befähigen, den Einfluss des Internets kritisch zu reflektieren.“
Das IKK-Programm „#lassbewusstmachen“ könne dabei ein Baustein sein. „Wir brauchen jedoch eine stärkere Unterstützung durch die Bildungsministerien, um Programme wie dieses flächendeckend zu etablieren“, warb Dr. Christian Korbanka bei den Abgeordneten. In Baden-Württemberg sieht er nach wie vor großen Handlungsbedarf, insbesondere bei der Einbeziehung der Medienkompetenz in das Konzept „stark.stärker.WIR“ des „Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg“ und in die „Empfehlung zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule“.
Das Präventionsprogramm „#lassbewusstmachen“
Das Programm umfasst zwei Projekttage, die zentrale Themen wie den Einfluss von Influencern, Körperidealen, Suchtpotenzialen und die Auswirkungen von Bildbearbeitung behandeln. Ergänzende Module zu Achtsamkeit, Bewegung und gesunder Ernährung vertiefen die Inhalte und knüpfen an den Alltag der Jugendlichen an. „Wir möchten die Schülerinnen und Schüler auf Augenhöhe erreichen und ihnen Werkzeuge an die Hand geben, um mit den Herausforderungen der digitalen Welt umzugehen“, so Steinkogler.
Eine wissenschaftliche Evaluation zeigt, dass 60 Prozent der teilnehmenden Lehrkräfte das Programm mit der Note 1 oder 2 bewerten und es weiterempfehlen würden.