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Inklusion meistern. Für ein starkes, barrierefreies Handwerk

Expertinnen und Experten diskutierten auf der ZUKUNFT HANDWERK wie Inklusion im Handwerk gelingen kann.

München/Dresden, 01. März 2024. Auch in diesem Jahr war die IKK classic wieder Teil des großen Branchentreffens „Zukunft Handwerk“ in München und richtete eine Podiumsdiskussion aus. Unter dem Titel „Inklusion meistern. Für ein starkes, barrierefreies Handwerk“ diskutierten am Mittwoch, 28. Februar 2024, IKK classic-Vorstandsvorsitzender Frank Hippler live mit Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Gerd Jahnsmüller, Bäckermeister und Geschäftsführer der Goldbrötchen-Bäckerei, Sabine Gnielka, Fachberaterin für Inklusion (EAA) bei der Handwerkskammer zu Köln und Sven Lodewick, Auszubildender der Orthopädiemechanik des ICP Bildungswerk München, über die Chancen und Herausforderungen von Inklusion im Handwerk.

Grundlage der Diskussion war eine Umfrage, die die IKK classic zusammen mit Statista im September 2023 durchgeführt hat. Dabei wurden 650 Handwerkerinnen und Handwerker zwischen 18 und 75 Jahren unter anderem darüber befragt, ob ihr Arbeitsplatz bereits barrierefrei gestaltet ist, ob sie im Alltag oder im Berufsleben auf Barrieren stoßen oder wo sie ihr Unternehmen beim Thema Inklusion sehen.

Mit Inklusion dem Fachkräftemangel begegnen

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig, auch und gerade im Handwerk. Obwohl Menschen mit Behinderung oftmals motiviert, qualifiziert und arbeitsfähig sind, werden sie noch zu selten auf dem Arbeitsmarkt berücksichtigt. „Inklusion gewinnt auch im Handwerk zunehmend an Bedeutung. 23 Prozent der befragten Handwerkerinnen und Handwerker sind der Meinung, dass Unternehmen durch Inklusion dem Fachkräftemangel begegnen können. 19 Prozent der Befragten finden, dass Inklusion einen Arbeitgeber attraktiver macht“, stellte Frank Hippler wichtige Umfrageergebnisse vor. Gleichzeitig machte er aber auch deutlich, dass im Handwerk noch mehr für Inklusion getan werden muss. So bewerten lediglich 34 Prozent der Befragten ihren Betrieb im Hinblick auf Inklusion als fortgeschritten.

Einen Betrieb, der Inklusion bereits in zweiter Generation lebt, führt Gerd Jahnsmüller. Der Bäckermeister berichtete von seinen Erfahrungen als Betriebsinhaber und Arbeitgeber im Handwerk und wie sich Vielfalt positiv auf den Teamgeist, die Motivation und den Spaß an der Arbeit auswirkt. „Inklusion ist für uns eine absolute Herzensangelegenheit! Menschen dabei zu helfen, wieder einen Sinn im Arbeitsleben zu finden und dabei auch noch als Betrieb zu profitieren, ist ein absoluter Win-Win“, so Jahnsmüller.

Es fehlt an Erfahrung und Aufklärung

Geht es um Inklusion, mangelt es Unternehmen nicht an der grundsätzlichen Einstellung. Vielmehr fehlen Erfahrung und Aufklärung. Davon war Sabine Gnielka überzeugt: „Bei der Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung ist Aufklärung, Information und Beratung gefragt. Wenn es erforderlich ist, gibt es verschiedene Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten, welche bei den Rehabilitationsträgern sowie Inklusions- und Integrationsämtern angeboten werden, um die Einstellung von Menschen mit einem Grad der Behinderung zu unterstützen und voranzubringen“. Während der Podiumsdiskussion gab die Fachberaterin (EAA) praktische Einblicke in die Inklusionsberatung und stellte verschiedenen Förderprogramme und Unterstützungsangebote vor.

Für Jörg Dittrich ist der Austausch zu den Praxiserfahrungen mit inklusiv engagierten Betrieben vor allem im Hinblick auf die Motivation weiterer Betriebe besonders wichtig. „Die Voraussetzungen für ein inklusives Miteinander sind in der Handwerksfamilie gut. Insbesondere in vielen kleinen, familiengeführten Betrieben ist Inklusion heute schon gelebte Praxis. Wie wichtig vielen im Handwerk die Inklusion ist, zeigt sich auch daran, dass es vor allem auch Handwerksbetriebe mit nur wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind, die Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung beschäftigen, obwohl sie nicht beschäftigungspflichtig sind. All diese inklusiven Betriebe, die mit gutem Beispiel vorangehen, sollten für noch viele weitere Betriebe im Handwerk Ansporn sein, es ihnen nachzutun und zu einem inklusiven Arbeiten und Miteinander in ihren Betrieben zu kommen. Hier gibt es sicherlich noch Luft nach oben“, so Dittrich.

Inklusion verbessert Arbeitsklima und Gesundheit

Dass sich Inklusion positiv auf die Gesundheit von Beschäftigten auswirkt, davon war Frank Hippler überzeugt. So empfinden 35 Prozent der Befragten, dass Inklusion ein Gefühl der Zugehörigkeit ermöglicht und die psychische Gesundheit verbessert. „Inklusion fördert Achtsamkeit und Empathie und wirkt sich positiv auf das Arbeitsklima und die Gesundheit aller Mitarbeitenden aus“, berichtete Hippler und informierte darüber, wie die Krankenkasse den Inklusionsprozess unterstützen kann. „Schafft ein Betrieb eine gesunde Unternehmenskultur, profitieren alle Beteiligten. Mit einer strukturierten betrieblichen Gesundheitsförderung kann die IKK classic diesen Prozess unterstützen“, so Hippler.

Auch für den Auszubildenden Sven Lodewick ist eine kommunikative Unternehmenskultur der Schlüssel für gute Inklusion. Im Panel berichtete er über seine Inklusionserfahrungen während der Ausbildung und welchen Herausforderungen er als Rollstuhlfahrer in der Arbeitswelt begegnet. „Inklusion ist einfach, wenn sie von zwei Seiten gelebt wird: In einem Dialog findet man immer Lösungen, ganz unkompliziert", so Lodewick.

Inklusion macht das Handwerk zukunftsfähig

Werden Menschen mit Behinderung beschäftigt, kann das für den gesamten Betrieb ein Gewinn sein – in wirtschaftlicher, sozialer und gesundheitlicher Hinsicht – darüber waren sich am Ende der Podiumsdiskussion alle Expertinnen und Experten einig. Frank Hippler brachte es mit seinem Schlusssatz auf den Punkt: „Inklusion macht das Handwerk zukunftsfähig. Um sie für alle im Betrieb gut zu gestalten, ist es wichtig, sich Unterstützung zu holen. Sei es von den Handwerkskammern, von Vereinen und Verbänden oder eben von uns, der IKK classic. Wir alle unterstützen Sie gern auf dem Weg zum Inklusionsmeister“.

Weitere Informationen zur Inklusion im Handwerk hier.

Ansprechpartner
Juliane Mentz
Juliane Mentz
Pressesprecherin
Viktoria Durnberger
Viktoria Durnberger
Stv. Pressesprecherin

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