Dresden, 13. Juni 2022. In Deutschland wird zu wenig Blut gespendet. Dabei könnten mehr Menschen, insbesondere Männer, die Sex mit Männern haben, zur Spende zugelassen und die Blutknappheit durch eine entsprechende Gesetzesinitiative beendet werden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der IKK classic. Die größte deutsche Innungskrankenkasse hat aktuell ermittelt, dass über eine halbe Million eben dieser Männer gerne spenden würden, momentan aber von der Blutspende ausgeschlossen sind. Würde jede dieser Personen nur einmal spenden, ergäbe das bereits eine Viertelmillion Liter Blut. Dadurch ließe sich der Mangel an Spenderblut von 50.000 Litern in Deutschland pro Jahr schnell beheben.
Diskriminierung bei der Blutspende beenden
Außerdem könnte die von der Ampel-Koalition geplante Gesetzesänderung die bisherige Diskriminierung bei der Blutspende grundsätzlich stoppen. Im Transfusionsgesetz, das sich auf Richtlinien der Bundesärztekammer beruft, können Menschen abhängig von ihrem sexuellen Risikoverhalten von der Blutspende ausgeschlossen werden. Das gilt allerdings vornehmlich für die Personengruppe der MSM und trans*Personen, nicht für alle.
„Wir begrüßen das Vorhaben der Bundesregierung ausdrücklich und hoffen mit allen Menschen, die dringend eine Blutspende benötigen, und mit jenen, die gerne spenden wollen, auf eine schnelle Umsetzung“, sagt Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK classic.
Grundsätzlich unterstützt die IKK classic die aktuellen Regelungen, die eine Befragung der Spendebereiten nach dem individuellen Risikoverhalten vorsieht, sie müssten aber auch gleich behandelt werden.
Initiative für mehr Blutspenden und weniger Diskriminierung
Deshalb startet die IKK classic zum morgigen Blutspendetag die Initiative „Blut ist Blut“, die vor allem bei Männern für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen möchte. Denn laut der aktuellen Erhebung wissen rund 56 Prozent der männlichen Befragten nicht, dass eine Gesetzesänderung geplant ist. „Mit unserer Initiative setzen wir ein weiteres Statement gegen Diskriminierung. Sie soll möglichst viele Menschen motivieren, künftig Blut zu spenden – gerade auch jene, die bislang ausgeschlossen wurden“, so IKK-Chef Hippler.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die IKK classic zusammen mit dem rheingold Institut in einer repräsentativen Umfrage nachgewiesen, dass Vorurteile und Diskriminierung krank machen können (www.vorurteile-machen-krank.de) und setzt sich seitdem aktiv für mehr Diversität in der Gesellschaft ein.
Mittelpunkt der aktuellen Initiative „Blut ist Blut“ ist die Webseite www.blut-ist-blut.de mit allen wichtigen Informationen zum Thema.