Fahrradfahrer:innen in der Stadt

Nachhaltig bewegt

Rund 20 Prozent der in Deutschland verursachten Treibhausgase stammen laut Umweltbundesamt (2022) aus dem Verkehrssektor. Auch Luftverschmutzung und Feinstaubbelastung sind zunehmend ein Problem. Wie kann jede und jeder von uns nachhaltig Emissionen verringern und gleichzeitig die eigene Gesundheit stärken? Warum ist aktive Mobilität gut für Umwelt und Körper? Mehr dazu erfahren Sie hier.

Startscreen des Videos zu nachhaltig bewegt, bei Klick aufs Bild startet das Video
Video abspielen

Video "nachhaltig bewegt"

Zu viele Autos für die Umwelt und zu wenig Bewegung für uns Menschen: Hier können wir konkret etwas tun! Wie einfach das geht, erklärt Doc Esser in unserem Video.

Was macht CO2 mit dem Klima?

CO2-Konzentration und Klima – wie hängt das zusammen? Kohlendioxid (CO2) ist ein unauffälliges Gas, das wir weder sehen noch riechen können. Als Kohlensäure perlt es in der Limo und Pflanzen brauchen es zum Wachsen und Gedeihen. Wir atmen winzige Mengen davon mit der Luft ein und 100-mal so viel wieder aus.

Rein chemisch besteht ein Kohlendioxidmolekül aus einem Kohlenstoffatom (wissenschaftlich abgekürzt: C) und zwei Sauerstoffatomen (O). Daher sein kurzer Name: CO2.

Warum ist CO2 schlecht fürs Klima? CO2 ist ein sogenanntes Treibhausgas: Wie das Glas eines Treibhauses verhindert es, dass Wärme von der Erde ins Weltall entweicht. Im Prinzip eine gute Sache, denn wenn es überhaupt keinen Treibhauseffekt gäbe, wäre unser Planet Erde eine karge Eiswüste mit Temperaturen von etwa minus 18 Grad Celsius. Man nennt das auch den natürlichen Treibhauseffekt.

Doch wir Menschen sorgen mit dem von uns, insbesondere durch die Verbrennung fossiler Stoffe, verursachten Treibhausgasausstoß dafür, dass laut Statista bis 2022 in einem Jahr etwa 37,2 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen und zum Teil auch dort verbleiben. Der Treibhauseffekt wird also von uns massiv verstärkt und die Erde heizt sich von Jahr zu Jahr mehr auf. Man nennt das den menschengemachten (anthropogenen) Treibhausgaseffekt.

Infografik über CO2-Gehalt in der Atmosphaere in den letzten 800.000 Jahren

Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt

Der Verkehr trägt erheblich zum Treibhauseffekt bei. Genauer: Rund 20 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland werden derzeit vom Verkehr verursacht, so teilt es das Umweltbundesamt für das Jahr 2022 mit. Das sind knapp 148 Millionen Tonnen pro Jahr, mehr als die Hälfte davon durch Pkws.

Der Verkehr leistet – im Gegensatz zur Industrie, dem Handel und den privaten Haushalten – bisher kaum einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz in Deutschland. Denn obwohl eine Abnahme des Kraftstoffverbrauchs bei den einzelnen Automodellen erkennbar ist, wird ein Teil dieses Erfolges durch den Trend zu immer größeren und schwereren Autos wieder kompensiert.

2021 erzeugte der Straßenverkehr laut Umweltbundesamt, neben den CO2-Emissionen, 37 Prozent der Stickstoffoxide in der Luft. Stickstoffoxide und Kohlenwasserstoffe sind bedeutende Ursachen für Waldschäden und tragen als Vorläufersubstanzen zur Bildung bodennahen Ozons („Sommersmog“) bei. Letzteres kann beim Menschen zur Reizung der Atemwege, zu Husten, Kopfschmerzen und Atembeschwerden führen.

Aber auch Rußpartikel aus dem Straßenverkehr, ein Hauptbestandteil von Feinstaub, überwiegend aus dieselbetriebenen Kraftfahrzeugen belasten nicht nur die Umwelt, sondern auch unsere Gesundheit und stehen im Verdacht, krebserzeugend zu sein. Zusätzlich können sich feine Partikel tief in den Atemwegen absetzen und zu verschiedenen Atemwegserkrankungen führen. Auch der Reifenabrieb kann Feinstaub, Mikroplastikpartikel, Zink, Blei, Cadmium und Weichmacher enthalten. Er verschmutzt die Umwelt und stellt ein weiteres, durch den Verkehr verursachtes Gesundheitsrisiko dar.

Alleskönner Fahrradfahren

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) verbessert regelmäßiges Fahrradfahren die Herzgesundheit erheblich. Das Herzinfarktrisiko bei Fahrradfahrern ist um bis zu 50 Prozent niedriger. Doch es gibt viele weitere Vorteile, wenn Sie regelmäßig in die Pedale treten: Radeln ...

  • stärkt die Muskeln​,

  • schont die Gelenke​,

  • verbessert Lungenfunktion und Ausdauer​,

  • verbraucht Kalorien​,

  • verbessert die Durchblutung​,

  • senkt den Blutdruck​,

  • entlastet das Herz​,

  • stärkt das Immunsystem und schützt vor Infekten​,

  • macht glücklich durch Endorphin- und Serotoninausschüttung.

  • Bei einer täglichen Fahrradstrecke von 10 Kilometern sparen Sie – je nach Durchschnittsverbrauch Ihres Pkws – durch den Verzicht auf das Auto rund 300 kg CO2-Emissionen und 700 bis 3000 Euro Kosten pro Jahr. 

  • Das Dienstfahrrad ist dem Dienstauto längst steuerlich gleichgestellt. Fragen Sie Ihren Steuerberater nach Steuervergünstigungen für Jobräder.

Vortragsangebot

Sie möchten Information über die Auswirkungen des Umwelt- und Klimawandels auf die Gesundheit? Oder konkrete Ansatzpunkte für mehr nachhaltige Mobilität? Dann kommen unsere Experten gerne für einen 30-, 60- oder 90-minütigen Vortrag in Ihrem Betrieb, Ihrer Kita, Schule oder Berufsschule, Ihrer Handwerksorganisation oder einer anderen Institution vorbei. Die Teilnahme ist kostenfrei – melden Sie sich gerne bei uns!

Ich habe Interesse

Mehr erfahren

Aktive Mobilität – gut für die Umwelt und unseren Körper

Auf dem Fahrrad zu sitzen, anstatt im Auto. Zum Einkaufen zu laufen, statt zu fahren – sich aktiv zu bewegen, ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch für die Gesundheit. Hier einige Fakten, die überzeugen:

  • Krankheiten des Bewegungsapparates, wie etwa Rückenschmerzen, können sich bessern.

  • Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck wird reduziert.

  • Das Diabetes-Risiko sinkt.

  • Krebserkrankungen, wie z. B. Darm-, Gebärmutter- und Brustkrebs, wird vorgebeugt.

  • Klares Denken und psychisches Wohlbefinden werden gestärkt.

  • Es gibt weniger Autolärm und die oftmals stressige Parkplatzsuche fällt weg.

Für Kurzstrecken aufs Auto verzichten

Wer für Kurzstrecken aufs Auto verzichtet, tut sowohl dem Klima als auch seinem Geldbeutel etwas Gutes.

  • 40 % aller Autofahrten in Großstädten sind kürzer als 5 km.

  • Über 50 % aller Arbeitswege liegen im Nahbereich von unter 10 km.

  • Ein Mittelklassewagen verbraucht direkt nach dem Start hochgerechnet durchschnittlich bis zu 30 l auf 100 km.

  • Erst wenn der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat, stellt sich der normale Spritverbrauch ein.

  • Auch der Verschleiß des Motors ist aus dem gleichen Grund bei Kurzstrecken außerordentlich hoch.

  • Je höher der Kraftstoffverbrauch, desto höher der CO2-Ausstoß. Der Schadstoffausstoß mit kaltem Motor kann sich nahezu verdoppeln.

Infografik mit den Luftballons, Präsentation Folie 18

Nachhaltig und gesund arbeiten

Sie möchten Ihren Betrieb oder Ihre Institution klima- und umweltbewusster aufstellen? Die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden liegt Ihnen am Herz und Sie möchten mehr über Präventionsmöglichkeiten erfahren? Unsere Expertinnen und Experten der IKK classic beraten Sie gerne. Oder wie wäre ein 30-, 60- oder 90-minütiger Vortrag zum Einstieg ins Thema? Ich habe Interesse

Das können Betriebe tun

Hier einige Tipps von Dr. Stefanie Bühn, Referentin bei KLUG – der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V., wie Unternehmen die aktive Mobilität fördern können:

  • Unternehmen können Anreize und betriebliche Rahmenbedingungen schaffen, um eine aktive, klimafreundliche Mobilität zu fördern – z. B. durch das Angebot von Diensträdern, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder oder die Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs durch die Kostenübernahme von Fahrttickets.

  • Auch die Bereitstellung von E-Lastenrädern für kurze Wege kann helfen, Autofahrten zu reduzieren.

  • Veranstalten Sie kleine Challenges und Wettbewerbe für die aktive Arbeitsweggestaltung Ihrer Mitarbeitenden: die IKK bewegt-App unterstützt Sie dabei.

  • Beteiligen Sie sich, wenn möglich, mit Ihrem Unternehmen an der (Weiter-)Entwicklung von Mobilitätskonzepten am Standort und engagieren Sie sich z. B. für eine sichere Radinfrastruktur.

  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, indem Sie etwa mit Ihrem Team gemeinsame Ausflüge in die Natur planen, bei denen Müll gesammelt wird – auch bekannt unter Plogging. Diese Aktivität Ihres Unternehmens können Sie zudem auf Social Media dokumentieren, um mehr Aufmerksamkeit für das Thema Umweltschutz zu wecken und potenzielle Kunden und Mitarbeitende von sich zu überzeugen. 

  • Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden, Arbeitswege gemeinsam anzutreten und schaffen Sie Anreize, Fahrgemeinschaften zu bilden.

IKK bewegt-App

Im stressigen Berufsalltag bleibt nachhaltige Gesundheit oft auf der Strecke. Die IKK bewegt-App ist ein exklusives Angebot für Betriebe, die das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) mit der IKK classic durchführen. Sie unterstützt spielerisch, das Erlernte aus BGM-Trainings oder Seminaren in den Alltag zu integrieren und aktiv CO2 zu sparen.

Mehr Informationen zur IKK bewegt-App

Weiterführende Adressen

Mehr zu nachhaltiger Bewegung in IKK Gesund.Machen.

Sie interessieren sich für Themen rund um den Klimaschutz und wie wir Menschen durch aktive Mobilität sowohl für die Umwelt als auch für unsere Gesundheit etwas Positives erreichen können? In den Beiträgen unseres Online-Magazins Gesund.Machen. erfahren Sie mehr.

Filter
  • Bewegung

    Bike-Fitting: So stellen Sie das Fahrrad richtig ein

    Artikel lesen
  • Bewegung

    Nordic Walking: So gesund ist das „Gehen mit Stöcken“

    Artikel lesen
  • Bewegung

    Gesund Fahrrad fahren: So radelt man richtig

    Artikel lesen
  • Bewegung

    Wie du beim Sport auf Nachhaltigkeit achten kannst

    Artikel lesen
  • Bewegung

    Stadtradeln: Gesund und nachhaltig mit dem Fahrrad

    Artikel lesen