Warum schon in der Ausbildung Geld anlegen?
Endlich fließt das erste eigene Geld auf dein Konto – und damit bekommst du auch ein bisschen mehr Unabhängigkeit. Wer jetzt das Geld zurückzulegt und an Vermögensaufbau und Altersvorsorge denkt, hat vielleicht am Ende des Monats weniger zum Ausgeben – doch langfristig ist Sparen sinnvoll. Und wenn du siehst, wie die ersparte Summe wächst, gibt auch das ein gutes Gefühl.
Der große Vorteil bei der Geldanlage in jungen Jahren ist die lange Zeit, die dir zur Verfügung steht. Auch wenn dein Gehalt zum Berufseinstieg noch nicht so üppig ist, kannst du durch die lange Dauer schon einiges erreichen. Der sogenannte Zinseszinseffekt sorgt dafür, dass du auch für deine Zinsen wiederum Zinsen bekommst – und das lässt dein Geld auf lange Sicht wachsen. In einigen Tarifverträgen sind außerdem vermögenswirksame Leistungen festgeschrieben. Wenn du einen Bausparvertrag, Bank- oder Fondssparplan hast, kann dein Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin monatlich einen festen Betrag direkt dort einzahlen. Dazu kommen teilweise noch Fördergelder vom Staat und Steuerersparnisse, von denen du zusätzlich profitierst.
Rentenversicherung, Sparplan, Aktien? Wer sich erstmals mit Geldanlage und Vermögensaufbau beschäftigt, steht vor einer schier erdrückend großen Auswahl an verschiedenen Möglichkeiten. Viele lassen daher eher die Finger davon: Immerhin fallen meist auch Gebühren an – und wer will schon unnötig Geld verlieren?
"In Deutschland wird viel zu wenig Finanzwissen vermittelt", kritisiert Nico Hüsch. Er ist unabhängiger Anlageberater und berät Kunden und Kundinnen bei der Geldanlage und Vermögensverwaltung. "Bei uns gilt noch immer: Über Geld spricht man nicht. Das hat zur Folge, dass die Deutschen noch immer schlecht in der Geldanlage sind. Eigentlich müssten schon Kinder in der Schule viel mehr über das Finanz- und Steuerwesen lernen", findet er.