In Industrienationen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen laut der Weltgesundheitsorganisation WHO die häufigste Todesursache unter Erwachsenen. Die meisten Sterbefälle gehen dabei auf das Konto der Koronaren Herzkrankheit, kurz KHK. Fast zehn Prozent der Menschen im Alter von 40 bis 80 Jahren haben mit dieser chronischen Erkrankung zu kämpfen, Männer häufiger und früher als Frauen. Unbehandelt kann die KHK das Herz schädigen und bis zum Tod führen.
Die Koronare Herzkrankheit (KHK), auch ischämische Herzkrankheit genannt, kann zum Herzinfarkt führen – eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Doch mit den richtigen Maßnahmen lässt sich eine Erkrankung abwenden oder therapieren. Die IKK classic unterstützt Sie dabei.
Was bedeutet Koronare Herzkrankheit?
Bei einer Koronaren Herzkrankheit sind die Herzkranzgefäße durch eine Verkalkung – medizinisch als Arteriosklerose bezeichnet – verengt. Der Herzmuskel wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Folgen reichen von Atemnot, Schmerzen und Engegefühl in der Brust bis hin zum Herzinfarkt.
Wie entsteht die KHK?
Unser Herz ist von Blutgefäßen umgeben, die es mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Im Falle der Koronaren Herzkrankheit kommt es in diesen Herzkranzgefäßen, auch Koronararterien genannt, zu einer Ateriosklerose – also einer Gefäßverkalkung. Fette und Eiweiße lagern sich in den Wänden der Gefäße ein und lassen diese verengen. Entstehen durch die Verkalkung Engstellen oder Verschlüsse in den Schlagadern, ist die Versorgung des Herzens mit sauerstoffhaltigem Blut behindert. Reißen zudem die als Plaque bezeichneten Ablagerungen in den Blutgefäßen, kann es zum Blutgerinnsel kommen, welches die Gefäße vollständig verstopft. Je nach Schweregrad der arteriosklerotischen Veränderungen sind dabei ein, zwei oder drei Hauptäste der Herzkranzgefäße von Engstellen betroffen.
Was sind die Risikofaktoren für eine KHK?
Das Risiko für die Koronare Herzkrankheit steigt mit zunehmendem Alter. Auch genetische Veranlagungen spielen eine Rolle und Männer erkranken deutlich öfter als Frauen. Der wichtigste Faktor, den Sie selbst beeinflussen können: Ihre Ernährung. Eine ausgewogene Zusammenstellung unterschiedlicher Lebensmittel und eine Abstimmung der täglichen Portionen auf den tatsächlichen eigenen Kalorienbedarf sind wichtige Stellschrauben. Denn mit Übergewicht gehen meist erhöhte Blutfett- und Cholesterinwerte sowie Bluthochdruck einher, welche die Gefäßwände schädigen und verkalken lassen können. Zudem enstehen im Bauchfett Botenstoffe, die Entzündungsprozesse im Körper fördern.
Was sind Symptome einer KHK?
Die Symptome einer Koronaren Herzkrankheit hängen von zwei Faktoren ab: wie stark die Herzkranzgefäße verengt sind und an welcher Stelle sich der Engpass befindet.
Den unterschiedlichen Symptomen können verschiedene Auslöser zugrunde liegen: So können ein oder mehrere Herzkranzgefäße durch arteriosklerotische Ablagerungen (Gefäßverkalkung) verengt oder verschlossen sein. Eine Durchblutungsstörung kann auch durch einen Gefäßkrampf (Spasmus) oder durch eine krankhafte Funktionsstörung der kleinen Gefäße (mikrovaskuläre Funktionsstörung) bedingt sein.
Fehlen Symptome komplett, spricht man von einer stummen Ischämie. Diese kommt besonders bei älteren Patienten und Diabetikern vor. Bei anderen, meist weiblichen Betroffenen, zeigen sich nur unspezifische Symptome, wie Beispiel Atemnot oder Blutdruckabfall.
Das typische Leitsymptom der KHK ist allerdings die Angina pectoris.
Was ist eine Angina pectoris?
Unter Angina pectoris versteht man mehr oder weniger starke, anfallsartige Brustschmerzen, die auch in Arme, Nacken, Rücken, Oberbauch oder Kiefer ausstrahlen, und ein Engegefühl in der Brust, das oftmals zu Beklemmungs- und Angstgefühlen führt. Die Beschwerden werden meist durch körperliche Belastung ausgelöst, da der Herzmuskel dann mehr Sauerstoff benötigt und nicht genug Blut durch die Koronararterien fließt. Die Grenze zur zumutbaren Belastung nennt man Belastungsschwelle. Zu Beginn der Koronaren Herzkrankheit treten die Symptome nur dann auf, wenn der Sauerstoffbedarf des Herzens bei körperlicher Anstrengung gesteigert ist, bei emotionaler Belastung, einer Überfunktion der Schilddrüse oder wenn der Sauerstoffgehalt des Blutes niedrig ist.
Bei einer stabilen Angina pectoris fällt die Stärke der Beschwerden immer ähnlich aus und die Symptome verringern sich nach kurzer Zeit. Dagegen verläuft der Schmerz bei der atypischen Angina pectoris in Wellen oder tritt erst nach beendeter körperlicher Belastung auf. Von einer instabilen Angina pectoris spricht man, wenn die Beschwerden plötzlich ohne körperliche Belastung zunehmen oder sich die Belastungsschwelle verändert. Dies kann bedeuten, dass die Schmerzen früher auftreten, länger andauern, häufiger oder stärker werden. Auch jede erstmalig auftretende Angina pectoris wird als instabil bezeichnet. Wichtig: Im Gegensatz zur stabilen Form ist eine instabile Angina pectoris ein Notfall – es besteht die Gefahr eines akuten Herzinfarkts, weil das Gefäß ohne Vorwarnung auch komplett verschließen kann.
Diagnoseverfahren der Kardiologie
Ob eine Herzerkrankung vorliegt, erkennt ein Facharzt für Kardiologie vor allem durch gezielte Messungen und eine bildliche Darstellung des Herzens und seiner Gefäße. Auch die Messung des Blutdrucks sowie Untersuchungen der Blutfett-, Nieren- und Zuckerwerte geben Aufschluss über die Herzgesundheit. Die wichtigste Testmethode: EKG-Tests des Herzens im Belastungs- und Ruhezustand. Dabei werden die elektrischen Erregungen des Herzens über Elektroden auf der Haut abgeleitet. Der Arzt erkennt an den Aufzeichnungen, ob Zeichen eines früher durchgemachten Herzinfarkts oder Herzrhythmusstörungen bestehen und ob die aufgetretenen Brustschmerzen auf einen akuten Herzinfarkt oder eine akute Durchblutungsstörung hindeuten.
Bei einer Herzultraschall-Untersuchung, der sogenannten Echokardiographie, lassen sich zudem die Herzgröße, die Bewegung des Herzmuskels und die Pumpfunktion sowie eventuelle Herzklappenprobleme festellen. Außerdem kann mithilfe der Myokard-Szintigraphie die Durchblutung und Sauerstoffversorgung überprüft werden. Besteht der Verdacht auf eine akute, lebensbedrohliche Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße, kommt eine Herzkatheteruntersuchung zum Einsatz. Dabei wird ein dünner Schlauch über ein Blutgefäß bis zum Herzen vorgeschoben.
Welche Therapiemethoden bei KHK gibt es?
Die Koronare Herzkrankheit kann man nicht heilen, aber: Die richtige Therapie verbessert die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten und verlangsamt das Fortschreiten der Erkrankung.
Zunächst ist es wichtig zu unterscheiden, ob Betroffene eine stabile Koronare Herzkrankheit oder ein akutes Koronarsyndrom haben. Denn dabei handelt es sich um unterschiedliche Erscheinungsbilder der KHK, die auch jeweils unterschiedliche Therapien erfordern. Die Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden sich nach Art des Leidens und inwieweit bestimmte Behandlungen anschlagen.
Wie beuge ich einer KHK vor?
Eine ungesunde Ernährung, Übergewicht, zu wenig Bewegung und der Konsum von Suchtmitteln gehören zu den Hauptursachen der Koronaren Herzerkrankung. Wer seinen Lebensstil anpasst, kann sein Herz schützen.
Die IKK classic unterstützt Sie dabei, mit unterschiedlichen Angeboten:
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