Eine Ausbildung machen und gleichzeitig studieren: Diese Möglichkeit kommt bei jungen Menschen offenbar sehr gut an: Laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) absolvieren in Deutschland mehr als 120.000 Studentinnen und Studenten in diesem Jahr ein Duales Studium. Inzwischen gibt es rund 1.750 verschiedene Studiengänge.
Das Duale Studium wird bei Berufseinsteigenden immer beliebter, denn damit lassen sich Theorie und Praxis ideal miteinander verbinden. Auch im Handwerk gibt es immer mehr Möglichkeiten – wir zeigen dir, welche du hast.
Was ist ein Duales Studium?
In einem Dualen Studium haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, einen Abschluss an einer Hochschule zu erwerben und gleichzeitig erste Berufserfahrungen zu sammeln. Der starke Praxisbezug ist laut dem BIBB der größte Vorteil eines Dualen Studiums. Es wechseln sich üblicherweise Theoriephasen an der Hochschule mit Praxisphasen in einem Partnerbetrieb ab.
Duale Studiengänge werden sowohl an öffentlichen als auch privaten Hochschulen angeboten. Zu den bekanntesten Trägern zählt die Duale Hochschule Baden-Württemberg, aber auch die Berufsakademie Hamburg, die Hochschule München oder die Bergische Universität Wuppertal. Im Handwerk besonders angesehen ist zudem die Hochschule Biberach.
Genauso wichtig ist das Partnerunternehmen, bei dem du in den Praxisphasen arbeitest. In der Regel wirst du dich dort wie für eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz bewerben müssen. Wer den Ausbildungsvertrag unterschreibt, hat damit automatisch einen Studienplatz an der Hochschule sicher, mit der der Ausbildungsbetrieb kooperiert. Eine Auflistung mit Unternehmen, die ein Duales Studium anbieten, gibt es auf der Webseite des BIBB.
Duales Studium: Möglichkeiten im Handwerksbetrieb
Auch Handwerksbetriebe haben das Potenzial von Dualen Studiengängen schon lange erkannt. Sie eröffnen ihren Auszubildenden immer mehr Möglichkeiten. Diese sind sehr vielfältig.
„Damit möchte man Abiturientinnen und Abiturienten zusätzliche Angebote schaffen“, sagt Patrick Wolf, Leiter Bildung und Arbeit beim Baden-Württembergischen Handwerkstag. Meist solche Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger, für die eine reine Ausbildung nicht in Frage kommt. Diese ist laut Wolf nach wie vor der klassische Weg in einen Handwerksberuf.
Wie viel verdient man während eines Dualen Studiums?
Das hängt ganz vom Unternehmen ab. Viele Unternehmen bezahlen ihren dualen Studentinnen und Studenten das gleiche Gehalt wie den anderen Auszubildenden. Manchmal kann es auch mehr sein. In der Regel übernimmt das Partnerunternehmen zudem die Studiengebühren. Wenn du dich zu finanziellen Hilfen während der Ausbildung informieren möchtest, findest du hier nützliche Tipps.
Voraussetzung für ein Duales Studium
In Deutschland ist Bildung Ländersache. Das heißt, dass die Anforderungen je nach Bundesland variieren können. Wenn du das Abitur hast, darfst du deutschlandweit auf jeden Fall an allen Hochschulen studieren. Möglich ist das auch mit einer Fachhochschulreife, die zu deinem gewählten Studiengang passt.