Junge Frau im Gespräch mit Ausbilderin

Feedbackgespräch als Azubi: Wie es dich in der Ausbildung weiterbringt

Bei dir steht das erste Feedbackgespräch während der Ausbildung an – und du hast keine Ahnung, was auf dich zukommt? Wir verraten dir, wie du dich richtig darauf vorbereitest und was du beachten solltest.

Das Mitarbeitergespräch ist ein regelmäßiger Termin zwischen Azubi und Ausbilderin oder Ausbilder, in dem du Rückmeldung zu deiner Entwicklung während der Ausbildung erhältst. Im besten Falle bekommst du von deiner Führungskraft viel Lob für deine Arbeit zu hören, es kann aber auch Kritik geben – oder man muss dir sogar deine Grenzen aufzeigen.

Aber keine Angst, denn mit diesen Tipps kannst du dich optimal auf dein Feedbackgespräch vorbereiten und es dazu nutzen, deine berufliche Karriere voranzutreiben.

Was passiert beim Mitarbeiter-Feedbackgespräch?

Deine Ausbilderin oder dein Ausbilder wird das Gespräch wahrscheinlich erst einmal mit ein wenig Smalltalk beginnen, auch um dir die Aufregung zu nehmen. Oft gibt es dann einen Beurteilungsbogen, anhand dessen deine Leistung und dein Verhalten in der Ausbildung eingeschätzt werden.

„Es geht zum Beispiel darum, ob du deine Aufgaben zuverlässig erledigst, selbstständig arbeiten kannst, engagiert bist und auch eigene Ideen einbringst“, erklärt Ann-Christin Clausnitzer, Online-Redakteurin bei den Ausbildungsplattformen AZUBIYO und Azubi.deSoft Skills wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke, Lernbereitschaft oder das Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen sowie Mitarbeitenden können außerdem Thema sein. 

Wie bereitest du dich auf dein Feedbackgespräch vor?

Aber nicht nur die Ausbilderin oder der Ausbilder im Unternehmen sollte bei einem Mitarbeitergespräch zu Wort kommen, sondern auch du. So hast du die Möglichkeit, im Feedbackgespräch Dinge anzusprechen, die in den vergangenen Wochen deiner Ausbildung besonders gut liefen oder Situationen und Bedingungen bei der Arbeit zu schildern, mit denen du nicht zufrieden bist. Nutze die Chance, deine Ausbildung für dich noch besser zu machen!

Es kann sehr hilfreich sein, sich vor dem Vier-Augen-Gespräch ein paar Gedanken und Notizen darüber zu machen, welche Punkte deine Ausbilderin oder dein Ausbilder wahrscheinlich ansprechen wird – und worüber du reden möchtest:

  • Welche Aufgaben hast du in letzter Zeit übernommen?

  • Wo könntest du Unterstützung gebrauchen – von einer oder einem Mitarbeitenden oder einer Führungskraft?

  • Welche Aufgaben hast du eigenständig erledigt?

  • Worauf warst du in letzter Zeit richtig stolz?

  • Wofür wurdest du besonders gelobt – auch von deinen Kolleginnen und Kollegen?

  • Was würdest du an deinen Ausbildungsbedingungen gern verändern?

  • Gibt es Abläufe, die sich besser organisieren lassen?

„Am besten überlegen Auszubildende sich bereits vor dem Termin, was sie am Ende des Gesprächs erreicht haben möchten“, sagt Sabine Bleumortier, die seit über 20 Jahren als Rednerin, Trainerin und Beraterin im Ausbildungsbereich tätig ist. Zudem empfiehlt sie, mal die Perspektive zu wechseln: „Versetze dich in die Rolle deiner Ausbilderin oder deines Ausbilders und überlege, wie zufrieden du mit dir selbst als Azubi wärst.“

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Keine Panik vor dem Feedback

Ein bisschen Nervosität vor einem Mitarbeitergespräch ist völlig normal. „Dagegen kann zum Beispiel eine gute Vorbereitung helfen“, sagt Ann-Christin Clausnitzer. Denn hast du dir vorher schon Gedanken zu den Punkten gemacht, die angesprochen werden könnten, kann dich am Ende nichts mehr überrumpeln.

„Außerdem sollte man sich bewusst machen, dass ein Feedback zur persönlichen Weiterentwicklung beiträgt“, meint die Expertin Sabine Bleumortier. Auszubildende profitieren vom Lob genauso wie vom Hinweis auf Verhaltensweisen, die noch verbesserbar sind. 

Wenn du vor einem Feedbackgespräch sehr nervös bist, dann probe es am besten vorab mit Freundinnen oder Freunden oder deinen Eltern. Kurz vor dem Gespräch kannst du versuchen, mit bewusster Bauchatmung oder einem Spaziergang an der frischen Luft deine Nerven zu beruhigen.

Dos & Don'ts im Mitarbeitergespräch

Auch wenn ein paar negative Punkte angesprochen werden, solltest du nicht versuchen, dich sofort zu rechtfertigen, sondern die Ausbilderin oder den Ausbilder aussprechen lassen. „Es ist wichtig, erst einmal gut zuzuhören und nachzufragen, wenn etwas unklar ist“, rät Sabine Bleumortier. Außerdem sollte man bei negativem Feedback immer um konkrete Verhaltensbeispiele bitten. Deine Ausbilderin oder dein Ausbilder findet dich manchmal ein bisschen faul? Woran macht er das fest?

Das Gleiche gilt für den Fall, dass du selbst Kritik üben möchtest. Wer sich zum Beispiel manchmal überfordert fühlt, sollte möglichst genau beschreiben, in welchen Situationen das der Fall gewesen ist und welche Form von Unterstützung möglicherweise helfen könnte. Damit zeigst du als Azubi, dass du dich weiterentwickeln und verbessern möchtest. 

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Einmal im Jahr Tacheles reden

In den meisten Betrieben gehören Mitarbeitergespräche fest zum Ausbildungsplan und finden regelmäßig statt. Schließlich wissen die Ausbilderinnen und Ausbilder, dass dir das Feedback dabei hilft, noch besser zu werden – und das ist ja im Sinne des Unternehmens. Nur wenn Missstände bei der Arbeit angesprochen werden – sei es von deinem Ausbilder oder von dir – kann sich etwas verändern. Und sollte es keine Beschwerden geben, kann ein positives Feedback zum Motivations-Booster werden. 

Feedbackgespräche sollten daher mindestens einmal am Ende jedes Schuljahres stattfinden. „Durchläufst du während deiner Ausbildung mehrere Abteilungen, ist ein abschließendes Gespräch mit deiner Führungskraft am Ende jeder Station angebracht“, sagt Ann-Christin Clausnitzer.

Hast du zu wenige oder gar keine Mitarbeitergespräche, kannst und solltest du die Initiative ergreifen und selbst danach fragen. 

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