Man sieht sich immer zweimal im Leben...
... oder dreimal oder viermal. Die scheidende Mitarbeiterin von heute kann die Auftraggeberin oder Kooperationspartnerin von morgen sein. Die Führungskraft, die nach neuen Herausforderungen sucht, kehrt vielleicht in einigen Jahren wieder zurück zu ihrem alten Arbeitgeber. Mit neuen Kompetenzen, neuen Erfahrungen und Kontakten. Niemand weiß, was die Zukunft bringt, daher sollte man keine Türen zuschlagen, die man später eventuell wieder braucht.
Vielleicht schmerzt es, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kündigen, weil es gerade in Zeiten des Fachkräftemangels für Arbeitgeber schwierig ist, die Stelle nachzubesetzen. Vielleicht verliert ein Unternehmen einen guten Mitarbeiter an die Konkurrenz. Oder aber das Gegenteil ist der Fall und das Team ist erleichtert, eine unangenehme Person loszuwerden. Das Thema Kündigung ist in der Regel nicht so einfach. Trotzdem sollte man versuchen, das nicht persönlich zu nehmen und Emotionen außen vor lassen. Kündigen gehört zum Arbeitsleben dazu. Viele Karrierecoaches empfehlen sogar, sich alle drei Jahre eine neue Stelle zu suchen, um flexibel zu bleiben. Laut einer Umfrage der Job-Plattform StepStone wechseln 30 Prozent der Fachkräfte ihre Arbeit nach zwei Jahren. Bei einem weiteren Viertel steht nach zwei bis fünf Jahren Betriebszugehörigkeit ein Neuanfang an.
Damit dass gute Mitarbeiter kündigen, müssen Betriebe also in einem gewissen Ausmaß rechnen. Damit der Abschied möglichst reibungslos klappt, Rechtsstreitigkeiten verhindert werden können und das Arbeitgeberimage profitiert, helfen hier strukturierte Prozesse – ähnlich wie in der Einarbeitungszeit für neue Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.