Fläschchen mit COVID-19-Impfstoff

Corona-Impfung: Fragen und Antworten

Das Coronavirus ist in Deutschland zwar weiterhin verbreitet, doch schwere Verläufe sind durch die erreichte Basisimmunität deutlich seltener geworden.

Eine Impfung gegen das Coronavirus ist auch jetzt der wirksamste Schutz vor COVID-19, insbesondere vor schweren Krankheitsverläufen und Langzeitfolgen (Long COVID). Alle in Deutschland verfügbaren Impfstoffe gegen COVID-19 haben eine gute Wirksamkeit. Ob bei Ihnen eine Impfung oder eine Auffrischung angezeigt ist, darüber beraten die Hausärzte und Kinderärzte gern.

Auch wenn es zahlreiche Informationsangebote zur Corona-Impfung gibt, sind viele Menschen noch verunsichert – insbesondere, was mögliche Nebenwirkungen betrifft. Allerdings kann die Impfung gegen das Coronavirus als sicher bezeichnet werden. 

Im Folgenden klären wir, warum das so ist, dabei beziehen wir uns in erster Linie auf Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI).

  • Corona-Impfcheck der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

    Wird mir oder meinem Kind eine (weitere) Impfung empfohlen? Was gilt nach Genesung von COVID-19? Mit dem Impfcheck erhalten Sie nach wenigen Klicks Ihre aktuelle und persönliche Impfempfehlung .

    Wie läuft der Impfprozess ab?

    Die empfohlene Grundimmunisierung besteht bei COVID-19-Impfstoffen aus zwei Impfstoffdosen in festgelegten Zeitabständen. Der zeitliche Abstand zwischen den Impfungen ist abhängig vom Impfstoff und muss mindestens drei bzw. vier Wochen betragen.

    Den Impfstoff können sich die Personen – je nach Verfügbarkeit – meist aussuchen bzw. besprechen den geeigneten Impfstoff individuell mit Ärztin oder Arzt, da nicht jeder Impfstoff gleichermaßen für alle Menschen jeglichen Alters und mit allen gesundheitlichen Konditionen empfohlen wird. 

    Die aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur Impfung und zur Auffrischimpfung erhalten Sie hier.

    Seit dem 1. Oktober 2022 ist bei gesunden Personen ab 18 Jahren der vollständige Impfschutz nach Erhalt der dritten Impfdosis (die letzte Einzelimpfung muss mindestens drei Monate nach der zweiten Einzelimpfung erfolgt sein) bzw. eine Basisimmunität durch zwei Impfungen und einer Infektion erreicht. 

    So wirksam ist die Corona-Impfung

    Wichtig ist zu verstehen, dass eine Impfung fast nie zu 100 Prozent vor einem Erreger schützen kann. Dazu kommt, dass mögliche Mutationen den Schutz durch eine Impfung abschwächen; auch Personen mit einem geschwächten Immunsystem, zum Beispiel aufgrund einer anderen Erkrankung, sind anfälliger für eine weitere Infektion. Hinzu kommen auch noch saisonale Effekte.

    Trotzdem – das zeigen die bisherigen Zahlen – ist der Schutz durch eine Corona-Impfung gegeben. Der Körper ist durch den Impfstoff im Falle einer Infektion vorbereitet und kann die Erreger bekämpfen, so bleibt eine Erkrankung entweder aus oder verläuft zumindest milder, zum Beispiel im Fälle eines durch Vorerkrankungen geschwächten Immunsystems.

    Warum sind Booster-Impfungen weiterhin wichtig?

    Die in Deutschland zugelassenen Covid-19-Impfstoffe schützen effektiv vor schweren Krankheitsverläufen. Jedoch lässt der Impfschutz mit der Zeit nach – daher bedarf es der Auffrischungsimpfung.

    Eine Auffrischungsimpfung erhöht den Impfschutz deutlich, der Körper bildet noch mehr Antikörper und kann sich dadurch noch besser vor dem Coronavirus schützen. 

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    Wie funktionieren Booster-Impfungen?

    Bei Auffrischimpfungen (auch Booster genannt) handelt es sich um einzelne Impfungen, die nach der Grundimmunisierung erfolgen. Ein Booster ist nichts anderes als ein Verstärker oder eine Auffrischung für Menschen, die bereits einen vollständigen Impfschutz erhalten haben.

    Wann benötige ich den Booster?

    Die Booster-Impfung empfiehlt die STIKO nach einem Mindestabstand von 6 Monaten zum letzten Ereignis (eine vorangegangene Infektion oder eine COVID-19-Impfung). 

    Außerdem empfiehlt die STIKO aktuell ausschließlich Personen mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe weitere Auffrischimpfungen – in der Regel im Abstand von ≥ 12 Monaten zum letzten Antigenkontakt, vorzugsweise im Herbst: 

    • Personen im Alter ab 60 Jahre
    • Personen ab dem Alter von 6 Monaten mit relevanten Grundkrankheiten
    • Bewohnerinnen und Bewohner in Einrichtungen der Pflege
    • Personen mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko (medizinisches oder pflegerisches Personal) 
    • Familienangehörigen und engen Kontaktpersonen von Personen unter immunsuppressiver Therapie, die durch eine COVID-19-Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können

     

    Booster existieren auch bei anderen Impfungen

    Mehrfache Impfungen sind dabei kein Corona-spezifisches Phänomen und sagen zunächst auch nichts über die Wirksamkeit der Impfstoffe aus. Das offenbart bereits ein Blick in den eigenen Impfpass, oder – wenn es zu lange her ist – in den der eigenen Kinder. Auch wenn es um andere Krankheitserreger geht ­– wie etwa Diphtherie, Tetanus oder Polio – erfolgt zunächst eine Grundimmunisierung, dann etwa vier Wochen später eine zweite Dosis und nach einem halben Jahr eine dritte Impfung, um einen vollständigen Impfschutz zu erhalten.

    Selbst dann sind bei bestimmten Erregern immer wieder Auffrischungsimpfungen nötig, um die bestmögliche Immunisierung im Laufe der Zeit wiederherzustellen. Im Falle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zum Beispiel alle fünf Jahre, bei älteren Menschen über 60 Jahren alle drei Jahre. Auch bei Tetanus empfiehlt die STIKO sogenannte „anlasslose Auffrischungen“ alle zehn Jahre. Und schließlich empfehlen Ärzte vor allem älteren Personen und Menschen mit Immunschwäche seit vielen Jahren auch eine jährliche Grippe-Impfung – je nachdem, welche Varianten des Influenza-Virus für die kommende Saison als prävalent vorhergesagt werden. Booster gab es also schon immer. Nur wurden sie nicht so genannt.

    Ansteckung: Was bringt mir die Impfung?

    Kann eine geimpfte Person das Virus weitertragen?

    Grundsätzlich ja. Allerdings wird das Risiko einer Weitergabe durch die Impfung aus zwei Gründen deutlich verringert. Erstens belegen verschiedene Studien, auf die sich das RKI bezieht, dass eine Impfung die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken deutlich senkt. Zweitens ist bei Geimpften der Zeitraum, in dem die Viruslast nach einer Infektion so hoch ist, dass sie andere anstecken könnten, deutlich reduziert. 

    Das heißt: Eine Impfung schützt nicht nur vor schweren Krankheitsverläufen, sondern auch vor einer Infektion – und selbst wenn sich Geimpfte infizieren, geben sie die Erreger weniger wahrscheinlich an andere weiter. 

    Nach der Impfung: Kann ich mich trotzdem noch anstecken?

    Der Körper benötigt nach der Impfung eine gewisse Zeit, um den Impfschutz aufzubauen. Wie die Zulassungsstudie von Pfizer/Biontech gezeigt hat, gab es ab dem 11. Tag nach der Impfung kaum noch neue Erkrankungen. Nach der zweiten Impfung konnte eine Wirksamkeit von 95 Prozent festgestellt werden.

    Der US-Pharmakonzern Moderna hat für sein ähnliches Präparat eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent errechnet. Somit kann festgehalten werden, dass das Risiko einer Ansteckung deutlich verringert wird. Eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass man noch an COVID-19 erkrankt, besteht allerdings nach wie vor.

    Welche Impfungen können gleichzeitig mit der Corona-Impfung erfolgen?

    Zwar ist Corona nach wie vor im Umlauf und ein ausreichender Impfschutz wichtig und richtig, doch in diesem Zuge dürfen andere notwendige und sinnvolle Impfungen nicht vergessen werden. Bei zunehmenden Kontakten und gerade in den kühleren und nasseren Monaten ist ein ausreichender Schutz der Gesundheit essenziell.

    Folgende Impfungen werden von der STIKO – neben der Covid-19-Impfung – für alle Erwachsenen (zwischen 18 und 59 Jahren) empfohlen:

    • Tetanus/Diphtherie: Diese Impfung muss alle 10 Jahre aufgefrischt werden.
    • Keuchhusten (Pertussis): Keuchhusten ist besonders ansteckend und birgt vor allem für Säuglinge und ältere Menschen hohe gesundheitliche Risiken. Die Keuchhusten-Impfung ist nur in Kombination mit der Impfung gegen Tetanus und Diphtherie möglich, daher sollte diese Impfung direkt für die entsprechende Keuchhusten-Impfung genutzt werden. 
    • Pneumokokken: Hier ist die Impfung einmalig notwendig.

    Zusätzliche Impf-Empfehlungen für Personen ab 60 Jahren:

    • Grippe (Influenza): Die Grippeimpfung sollte jedes Jahr (im Herbst) erneuert werden.
    • Gürtelrose (Herpes Zoster): Hier sollte man sich zweimal im Abstand von 2 bis 6 Monaten gegen Herpes Zoster impfen zu lassen.
    • Masern: Alle Personen, die nach 1970 geborenen sind, sollten eine Masern-Impfung erhalten – wenn sie im Kindesalter nur einmal oder gar nicht gegen Masern geimpft wurden. Bestehen Zweifel, ob eine Impfung in der Kindheit bereits stattgefunden hat? Dann wird eine zusätzliche Masern-Impfung empfohlen. 

    Wichtig: Manchmal kann ein Impfpass wie ein Buch mit sieben Siegeln erscheinen und nicht immer hat man die Geduld, alles selbst zu überprüfen. Wenn Sie sich unsicher sind: Nehmen Sie Ihren Impfpass zum nächsten Termin bei Ihrem Hausarzt mit. Er wird Sie hinsichtlich ausreichender oder fehlender Impfungen beraten.

    Die zeitlichen Abstände zwischen den unterschiedlichen Impfungen:

    Zu anderen Tot-Impfungen, wie beispielweise Influenza, ist kein Abstand einzuhalten und so kann z.B,. die Grippe-Impfung gleichzeitig mit der COVID-19-Impfung verimpft werden. 

    Weitere Totimpfstoffe, die zeitgleich mit den genannten COVID-19-Impfstoffen verimpft werden können, sind z.B. Impfstoffe gegen Pneumokokken, Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung (Polio), Keuchhusten (Pertussis) oder auch FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Letztere wird von Zecken übertragen und kann in einigen Gebieten Deutschlands – gerade wenn Sie sich viel in der Natur aufhalten – ebenfalls sinnvoll sein. Sprechen Sie hierzu mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

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    Welche Nebenwirkungen können nach der Impfung auftreten?

    Auch für die Corona-Impfung gilt wie bei anderen Impfstoffen: Nebenwirkungen sind selten, aber nie ganz auszuschließen. Impfreaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und halten wenige Tage an. Die häufigste lokale Reaktion bei beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffen waren Schmerzen an der Einstichstelle. Darüber hinaus waren Abgeschlagenheit sowie Kopfschmerzen die häufigsten Ereignisse. Fieber trat nach der ersten Impfdosis seltener als nach der zweiten Impfdosis auf. Zu schweren Nebenwirkungen ist es bisher, laut PEI, nur sehr selten gekommen.

    Allergische Reaktionen sind sehr selten: Die Impfstoffe enthalten laut RKI keine Konservierungsstoffe, kein Hühnereiweiß und kein Adjuvans. Auch der Stopfen der Durchstechflaschen ist frei von Naturgummi-Latex. Die genauen Inhaltsstoffe der zugelassenen Impfstoffe veröffentlicht die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA auf ihrer Website.

    Die oben genannten Beschwerden gelten als übliche Impf-Nebenwirkungen. Die Reaktionen zeigen, dass der Körper die Information über den Krankheitserreger, gegen den die Impfung wirken soll, verarbeitet. Das Immunsystem reagiert insofern genau richtig: Es produziert Antikörper, die bei einer möglichen Infektion mit Sars-CoV-2 vor den Erregern schützen. 

    Langzeitnebenfolgen, die erst Jahre nach einer Impfung auftreten, sind bei Impfstoffen generell nicht bekannt. Nebenwirkungen treten nach wenigen Stunden oder Tagen auf, in den seltensten Fällen nach Wochen. Mit Langzeitfolgen sind eher solche Nebenwirkungen gemeint, die erst dann auftreten, wenn ein Impfstoff bereits lange Zeit auf dem Markt ist.

    Dies sind klassische Begleiterscheinungen einer Corona-Impfung:

    • Rötung, Schwellung und/oder Schmerzen an der Einstichstelle
      Diese Symptome sollten nur von kurzer Dauer sein und nach wenigen Stunden oder Tagen wieder abklingen.
       
    • Erhöhte Temperatur
      Auch eine erhöhte Temperatur ist eine klassische Impreaktion des Körpers. Hält die erhöhte Temperatur oder das Fieber zu lange an, sollten Sie Ihre Ärztin oder den Arzt um Rat fragen.
       
    • Erhöhte Müdigkeit
      Auch wenn Sie keine Müdigkeit nach der Impfung verspüren, sollten Sie sich und Ihren Körper in den darauffolgenden Tagen schonen.
       
    • Kopfschmerzen
      Haben Sie Kopfschmerzen, können Sie mit einem Schmerzmittel Abhilfe schaffen. Prophylaktisch sollten Sie jedoch keine Schmerzmittel nehmen, um die Wirkung der Impfung nicht zu gefährden.

    Impf-Überwachung: Wie wird überprüft, ob es zu Nebenwirkungen kommt?

    Zunächst gilt: Wer nach einer Impfung den Verdacht hat, dass andere Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der Impfung stehen könnten, sollte dies der Hausärztin oder dem Hausarzt melden. Diese geben die Informationen über ungewöhnliche körperliche Reaktionen an das PEI weiter. Dort werden sie dann systematisch in einer Datenbank erfasst und bewertet. 
     

    Impfungen

    Impfungen helfen, gefährliche Infektionskrankheiten zu verhindern. Wir übernehmen die Kosten auch für einige zusätzliche Immunisierungen. Mehr zu Impfungen

    Corona-Impfung bietet zuverlässigsten Schutz

    Mit einer Impfung schützen Sie sich selbst – und andere. Je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger kann sich das Virus verbreiten. 

    In Bezug auf die zugelassenen Impfstoffe steht fest: Die Vorteile einer Impfung überwiegen die möglichen Risiken. Eine Immunisierung mithilfe der Impfung ist der zuverlässigste Schutz vor der Krankheit – das gilt auch für andere Infektionen.

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