So finden Sie verlässliche Informationen rund um Ihre Gesundheit im Netz

Redaktion
IKK classic

Wenn ihre oder die Gesundheit ihrer Angehörigen beeinträchtigt ist, haben viele Menschen das Bedürfnis, sich genauer über Krankheiten und mögliche Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Oft recherchieren sie dafür im Internet, denn viele Gesundheitsinformationen sind inzwischen auch im World Wide Web zu finden. Wer dabei keinen Fehlinformationen aufliegen möchte, sollte einiges beachten.

Denn die Recherche im Internet kann schwierig sein, da dort sehr viele, teilweise schwer verständliche Inhalte vorliegen und die Einschätzung ihrer Seriosität unter Umständen für Laien alles andere als einfach ist. Die Folge: Als Nutzer fühlt man sich schnell überfordert und muss sich also auf eine langwierige Suche einstellen. Wir klären auf, wie man seriöse und zuverlässige Informationen findet – und wie die Recherche im Netz ihre abschreckende Wirkung verliert.

Was sind verlässliche Gesundheitsinformationen?

Im Internet gibt es verschiedene Quellen für sogenannte verlässliche Gesundheitsinformationen. Nur sind diese – laut Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen – den Patienten häufig nicht bekannt.

Als verlässliche oder auch evidenzbasierte Gesundheitsinformationen werden Informationen bezeichnet, die auf Ergebnissen aus wissenschaftlichen Studien und systematisch zusammengetragene klinische Erfahrungen basieren (Quelle: Deutschem Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. Gesundheitsinformationen).

Der Begriff kommt übrigens aus dem Englischen, wo "evidence" für Aussage, Zeugnis, Beweis, Ergebnis, Unterlage und Beleg steht.

Wissenswertes zur Suche im Internet

Ein wichtiger Hinweis vorweg: Selbst seriöse und verlässliche Gesundheitsinformationen ersetzen nicht den direkten Kontakt zu einem Arzt oder einer Ärztin!

Darüberhinaus ist Folgendes bei der Recherche im Internet zu beachten:

  • Es gibt ein Prüfverfahren für Internetangebote

    Das Verfahren des Aktionsforums Gesundheitsinformationssystem e. V. (afgis) beruht auf Zusatzinformationen der Anbieter, die sich freiwillig zertifizieren lassen können. Für die Erlangung des Gütesiegels müssen zehn Transparenzkriterien erfüllt sein. Bisher wurde das afgis-Siegel 39-mal vergeben, z. B. an einige Pharmafirmen, Gesundheitsportale oder Einrichtungen wie die Bundesärztekammer.

  • In den ersten Treffern einer Suchmaschine sind häufig werbefinanzierte Online-Seiten zu finden

    Die Finanzierung der Information (durch Sponsoren, Werbekunden etc.) sollte offen gelegt sein. Falls Werbeinhalte aufgeführt sind, sollten diese deutlich gekennzeichnet und von den eigentlichen Informationen abgegrenzt sein. Vorbildlich sind beispielsweise Portale wie NetDoktor oder Onmeda, die durch ein afgis-Siegel zertifiziert sind.

  • Sogenannte Symptom-Checker im Internet sind automatisierte Regelwerke

    Sie dienen der Zuordnung von Symptomen zu Krankheiten. Grundsätzlich gilt: Je mehr Daten zugrunde liegen und durch Algorithmen verarbeitet werden, umso genauer das Ergebnis.

    Ein komplexes Krankheitsgeschehen kann jedoch nicht in einigen Sekunden am Bildschirm diagnostiziert und mit zielführenden Handlungsempfehlungen versehen werden. Es besteht die Gefahr der Fehl- und Überdiagnostik.

  • Internetforen bieten einen Austausch innerhalb der Community – mehr nicht

  • Werfen Sie einen Blick ins Impressum, um den Betreiber einer Seite zu identifizieren

    Skeptisch sollte man etwa bei Herstellern von Gesundheits- und Medizinprodukten sein, die durch Interessen geprägt sind und die auf eigene Produkte verweisen. Auch, wenn Inhalte durch Einzelpersonen erstellt sind, Sie persönliche Daten eingeben sollen oder wenn weder Veröffentlichungsdatum noch Hinweise zum Datenschutz genannt werden.

  • Immer auf dem neuesten Stand

    Die medizinische Forschung schreitet voran und Versorgungsstrukturen verändern sich. Hilfreich ist ein Blick auf das Aktualisierungsdatum der Website: Seiten, die älter als drei Jahre sind, sollten zumindest nicht als alleinige Informationsquelle dienen.

  • Alternativmedizinische Informationen sind generell nicht wissenschaftlich gesichert

Auswahl vertrauenswürdiger Absender von Gesundheitsinformationen

Vertrauenswürdige Absender von Gesundheitsinformationen sind Einrichtungen und Gesellschaften des öffentlichen Gesundheitswesens wie das Robert Koch-Institut (RKI), das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) oder die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Weiterhin zählen steuerfinanzierte wissenschaftliche Institute von Universitäten wie die Medizinische Hochschule Hannover oder allgemeinnützige Stiftungen, zum Beispiel die Deutsche Herzstiftung e.V. und Deutsche Diabetesgesellschaft e.V. dazu.

Auch das Nationale Gesundheitsportal des Bundesministeriums für Gesundheit liefert zuverlässige und verständliche Infos rund um Gesundheitsthemen. Hier können sich Interessierte schnell und einfach über Krankheitsbilder, Pflege und E-Health informieren.

Eine übersichtlich aufbereitete Liste vertrauenswürdiger Quellen mit zusätzlichen Informationen haben wir für Sie zusammengestellt.

Liste mit Quellen zum Download

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IKK classic

Veröffentlicht am 27.05.2019

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