zwei Handwerker sitzen auf dem Boden einer Baustelle und machen eine rückenfreundliche Pause

Rücken-
schmerzen? Nützliche Erste-Hilfe-Tipps

Mit Rückenschmerzen sind Sie nicht allein. Schon einfache Mittel und Übungen helfen weiter. Mit unseren Tipps können Sie Ihren Rücken gezielt entlasten und Rückenschmerzen nachhaltig lindern.

Muskel-Skelett-Erkrankungen sind mit rund 25 Prozent in Deutschland der häufigste Grund für eine Krankschreibung. Rückenschmerzen gelten als arbeitsbedingte Volkskrankheit Nummer eins. Schuld ist aber nicht allein falsches oder vermehrtes Sitzen. Laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) bewegen rund ein Viertel aller Berufstätigen hierzulande häufig schwere Gegenstände. Allen voran Menschen in vielen Handwerksberufen.

Metallbauer beim Schweißen © Stocksy

So entstehen Rückenschmerzen

Die Ursache für Rückenschmerzen ist häufig eine Überlastung der Rückenmuskulatur. Gerade in vielen Handwerksberufen ist das der Fall. Maurer, Dachdecker oder Schweißer verrichten körperlich sehr anspruchsvolle Arbeit. Man könnte fast sagen, eine Überforderung der Rückenmuskulatur ist hier berufsimmanent.

Physische Inaktivität, also wenn man den Tag über hauptsächlich im Sitzen arbeitet, führt ebenfalls zu Muskel-Skelett-Erkrankungen. Auch regelmäßiges Arbeiten in Zwangshaltungen (also etwa fast ausschließliches Arbeiten im Bücken, Liegen oder Knien) begünstigt Rückenschmerzen. 

Bis der Rücken tatsächlich schmerzt, vergeht meist ein wenig Zeit. So lange wir unseren Rücken nicht spüren, machen wir viel zu oft wenig, um ihn zu stärken. Ab jetzt besser schon. Was wir uns nämlich immer bewusst machen sollten: Neben den Beinen verrichtet die Wirbelsäule jeden Tag Höchstleistungen und trägt das gesamte Gewicht von Kopf, Rumpf und Armen.

Onlinekurs bei Rückenschmerzen

Ob langes Sitzen oder einseitige Belastungen: Unser Körper macht im Alltag so einiges mit. Um dabei dauerhaft gesund zu bleiben, braucht er unsere Unterstützung. Wir helfen Ihnen dabei mit unseren Onlinekursen. Zum Onlinekurs

Was tun, wenn der Schmerz schon da ist?

Ist der Rückenschmerz erst einmal da, braucht es zunächst einmal schnelle Hilfe. Expertinnen und Experten empfehlen dann Wärme zur akuten Entspannung von überlasteter Muskulatur und Bändern. Wärmepackungen lassen sich auch zu Hause einfach anwenden. Ebenso geeignet sind Saunagänge oder Thermalbäder zur schnellen Entspannung. Doch wichtig ist dann, das Problem auch an der Wurzel anzugehen. Das telemedizinische Coaching "IKK Rückenschmerz" (siehe unten) kann ein erster Schritt dazu sein. 

Was wir uns immer bewusst machen sollten: Neben den Beinen verrichtet die Wirbelsäule jeden Tag Höchstleistungen und trägt das gesamte Gewicht von Kopf, Rumpf und Armen. Rückensstärkendes Training und Veränderungen im Arbeitsalltag – eine gezielte Arbeitsergonomie – sind für dauerhafte Schmerzfreiheit ganz wesentlich.

Bewegung

Rücken trainieren:
So beugen Sie Rückenschmerzen vor

Wir verraten Ihnen Sportarten, mit denen Sie Ihre typischen Belastungen ausgleichen können. Plus: die besten Übungen und Expertentipps für eine starke Rückenmuskulatur. Mehr lesen

Erste Hilfe bei Rückenschmerzen

Einmal haben Sie nicht daran gedacht – anstatt in die Knie zu gehen, beugen Sie sich nach vorn und heben nach dem Einkauf den Kasten Wasser nicht aus den Beinen, sondern aus dem Rücken. Ein stechender Schmerz geht von Ihrer Wirbelsäule aus, Ihr Atem stockt und automatisch begeben Sie sich in eine Schonhaltung, damit der Schmerz ausbleibt. Das macht es aber nur noch schlimmer. Was also tun?

  • Rückenschmerzen mit Wärme lindern

    Gegen akuten Rückenschmerz und Verspannungen im Nacken hilft Wärme – also zum Beispiel eine Wärmflasche, ein Bad oder ein Wärmepflaster (übrigens die ideale Lösung für unterwegs). Wärme wirkt entkrampfend und entspannt die Rückenmuskulatur.

  • Bewegung hilft

    Schon wenn Sie eine leichte Verspannung spüren, können Sie handeln. Begeben Sie sich bloß nicht in eine Schonhaltung – ausruhen oder ins Bett legen ist der falsche Weg. Bewegen Sie sich, machen Sie Dehnübungen, Yoga oder Übungen, die die Rückenmuskulatur stärken. Sie werden merken: Die Bewegung hilft.

  • Akupunktur

    Auch die Therapie mit den Nadelstichen kann helfen: Bei harmlosen, aber hartnäckigen Rückenschmerzen können Sie sich unter die Nadel legen. Bei Entzündungen der Bandscheiben, des Wirbelkörpers oder Bandscheibenvorfällen ist eine Akupunktur allerdings nicht geeignet.

  • Die 5-Minuten-Maßnahme mit dem Tennisball

    Ein paar Minuten auf einen Tennisball legen, kann leichte, akute Rückenschmerzen, die durch Verspannungen entstehen, auch lindern. Legen Sie sich so auf den Ball, dass er gegen die schmerzende Stelle drückt. Damit dehnen und lockern Sie Ihre Muskeln, genauer gesagt massieren Sie Ihre Faszien. 

    Mehr zum Faszientraining​​​​​​​

  • Entspannungstechniken

    Wer stressbedingt unter Rückenschmerzen leidet, kann auch auf Entspannungstechniken zurückgreifen – wie das autogene Training oder die progressive Muskelrelaxation. Dabei lernen Sie, Ihren Körper bewusster wahrzunehmen und so Muskelanspannungen aktiv zu vermeiden.

    Mehr zum autogenen Training

  • Wann sollten Sie zur Ärztin oder zum Arzt?

    Bei starken und mehrere Tage anhaltenden Schmerzen sollten Sie zum Arzt gehen. Noch eher sollten Sie sich untersuchen lassen, wenn Sie zusätzlich Gefühlsstörungen an Armen, Beinen oder im Gesäßbereich bemerken, starke Schmerzen in die Glieder ausstrahlen oder Sie Blase und Darm nicht mehr vollständig kontrollieren können.

IKK Gesundheitskurse

Bewegung, Ernährung, Entspannung und Umgang mit Suchtmitteln – hier finden Sie passende Angebote. Zu den Kursen

Besonderes Programm der IKK classic – Interview mit der Rückenschmerz-Expertin

Fast jeder vierte Deutsche sucht einmal jährlich wegen Rückenbeschwerden einen Arzt auf. Um das Leiden der Volkskrankheit zu lindern, langanhaltende Krankschreibungen zu vermindern und wieder die gewohnte Lebensqualität zu erlangen, steht IKK classic-Versicherten das besondere Versorgungsprogramm IKK Rückenschmerz kostenfrei zur Verfügung. 

Simone Malorny ist Fachberaterin im Referat Versorgungsstrategie bei der IKK classic und hat das neue Programm gemeinsam mit Experten nach modernsten medizinischen Standards entwickelt. Im Interview berichtet sie über das neue telemedizinische Angebot und was Betroffene bei akuten Rückenschmerzen tun können. 

Portrait von Simone Malorny © privat
  • Was ist neben naheliegenden Ursachen wie Bewegungsmangel der Hauptauslöser für Rückenschmerzen?

    Tatsächlich spielt die eigene Psyche bei Rückenschmerzen eine tragende Rolle. So können seelische Belastungen Rückenleiden hervorrufen oder gar die Beschwerden verstärken. Dazu können Stress im Job, finanzielle Nöte oder Sorgen in der Familie zu den Auslösern gehören.

    Jeder Mensch reagiert auf Stress, psychologische Belastung oder Überlastung unterschiedlich, die sich entweder in Kopf- oder Magenschmerzen oder in Nacken- und Rückenbeschwerden widerspiegeln können. Eine psychologische Beratungsmöglichkeit kann daher eine erfolgreiche Rückenschmerztherapie ergänzen. 

  • Was raten Sie einer Person, die unregelmäßig an Rückenschmerzen leidet?

    Unregelmäßige Rückenschmerzen treten oft akut auf, klingen aber meist von allein wieder ab. Sollten die Schmerzen anhalten, hilft es, den Rücken vorerst zu schonen. Das bedeutet jedoch nicht, das Betroffene eine langanhaltende Bettruhe einhalten sollten: Dadurch wird der Schmerz nur verlagert oder gar verschlimmert.

    Ruhige und gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Fahrradfahren oder Nordic Walking können bereits kleine Wunder bewirken, da sie die betreffende Muskulatur unterstützen. Im Alltag hilft es ebenso die Treppen anstelle des Aufzugs zu nutzen, in der Mittagspause einen Spaziergang zu unternehmen oder vor dem Fernseher Rückenübungen durchzuführen. Solche Routinen lassen sich recht schnell in den eigenen Alltag integrieren und wirken sich nicht nur positiv auf die Rückengesundheit, sondern auch auf die mentale Gesundheit aus. 

  • Ab wann sind Rückenschmerzen chronisch?

    Rückenbeschwerden werden dann als chronisch bezeichnet, wenn die betroffene Person länger als 12 Wochen an Rückenschmerzen leidet. Dabei kann es vorkommen, dass sich der Schmerz in diesem Zeitraum unterschiedlich intensiv auswirkt und nicht immer gleichbleibend ist.

  • IKK Rückenschmerz ist ein telemedizinisches Versorgungsprogramm. Was können sich Interessierte darunter vorstellen?

    Als bundesweites Versorgungsprogramm steht IKK Rückenschmerz  allen IKK classic-Versicherten kostenlos zur Verfügung. Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der Thieme TeleCare GmbH, bieten wir in diesem Rahmen ein telemedizinisches Coaching an, das Versicherte aus ganz Deutschland wahrnehmen können.  

    Es handelt es sich hierbei um ein hybrides Versorgungsmodell, das sowohl telefonisch als auch per Smartphone-App angewendet werden kann. Von Rückenschmerzen Betroffene erhalten von geschulten Coaches sowie Fachärztinnen und -ärzten eine persönliche und individuelle Beratung zur Verbesserung Ihres Lebensstils – unabhängig davon, ob Teilnehmende erst vor kurzem oder bereits längerfristig unter Rückenschmerzen leiden. Voraussetzung für die Teilnahme am Versorgungsprogramm ist eine ärztlich gesicherte Diagnose für Rückenschmerzen.

    Die Nutzung der Smartphone-App ist nicht zwingend notwendig. Jedoch können speziell zusammengestellte Features und Inhalte wie beispielsweise ein Schmerztagebuch damit verbunden werden, die das Versorgungsprogramm nachhaltig unterstützen. 

    Insgesamt dauert das Versorgungsprogramm zwölf Monate und beinhaltet medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Prophylaxe sowie psychologische Beratungsmöglichkeiten für unsere Versicherten.

  • Wann gilt das Versorgungsprogramm IKK Rückenschmerz als erfolgreich beendet?

    Sobald sich die Rückenschmerz-Tage der Teilnehmenden deutlich reduzieren und die gewohnte Lebensqualität zurückgewonnen ist, kann das telemedizinische Versorgungsprogramm IKK Rückenschmerz erfolgreich beendet werden.

    Trotzdem kann es immer mal wieder vorkommen, dass Rückenbeschwerden akut auftreten. Diese sind meist nur von kürzerer Dauer und sorgen dementsprechend nicht für einschneidende Einschränkungen im Alltag.

5 Körperübungen gegen Rückenschmerzen

Mit diesen Übungen können Sie einer Reihe klassischer Schmerzquellen entgegenwirken – egal, ob Sie viel sitzen oder einseitiger Belastung ausgesetzt sind. Bei chronischen Schmerzen sollten Sie allerdings eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.

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