Die Praxis, in der Physiotherapeutin Wiebke Michaelsen und Sporttherapeutin Marion Mattern arbeiten, gehört zu den Vorreitern, was den Einsatz von KI-Geräten im Training angeht. Sie arbeiten bereits seit 2018 mit einem E-Gym-System. Wir haben gefragt, welche Erfahrungen sie damit gemacht haben:
Was bieten sie an KI-gestützten Trainingssystemen an?
WM: Die aktive Therapie ist schon immer Teil unserer Philosophie. 2018 haben wir von den klassischen Geräten auf unseren E-Gym Smart Strenght Zirkel umgestellt. Um die Beweglichkeit unserer Patientinnen und Patienten und Kundinnen und Kunden noch mehr zu fördern kam dann 2021 der Smart Flex Zirkel hinzu.
Welche Vorteile hat das System gegenüber manuellen Maschinen?
WM: Ein großer Vorteil ist die Genauigkeit des Trainingsgewichts für jeden. Durch die Maximalkraftmessung, welche am Anfang und dann bei jedem siebten Training stattfindet, haben wir immer die optimale Ausbelastung der Muskulatur.
MM: Gerade bei körperlichen Einschränkungen bieten die Geräte viel Sicherheit. Jede Kundin und jeder Kunde hat bei diesem System ein Chip-Armband, auf dem alle vom Therapeuten getroffenen Einstellungen gespeichert sind. Nach Operationen oder ähnlichem ist es wichtig, dass der mögliche Bewegungsumfang genau eingehalten wird. Dies kann durch unsere Geräte sichergestellt werden. Wir können unseren Kundinnen und Kunden und Patientinnen und Patienten mit diesem System also ein maximal effektives, aber auch sicheres Training bieten. Das nimmt den Leuten auch die Angst vor dem Training.
Bei welchen Patientinnen und Patienten kommt dieses Training in der Physiotherapie zum Einsatz?
WM: Die aktive Therapie ist generell ein großer Bestandteil der Physiotherapie. Die Geräte werden von den Therapeuten ganz individuell eingesetzt. Jeder Patient hat seinen individuellen Therapieplan. Nach einer Knieoperation legen wir beispielweise den Fokus auf die Kräftigung der Beinmuskulatur.
MM: In der Physiotherapie werden die Vorteile der Geräte besonders deutlich. Durch ein spezielles Reha-Programm kann die Patientin oder der Patient sanft zur normalen Leistungsfähigkeit gebracht werden. Wir können hier ein Training ermöglichen, welches mit Standardgeräten kaum nachzustellen ist.
Handelt es sich bei dieser Therapiemaßnahme um eine Selbstzahlerleistung?
WM: Im Rahmen von RV-Fit oder T-RENA übernimmt die Rentenversicherung die Leistung. Wer seine Erfolge nach der Physiotherapie erhalten und noch weiter aufbauen möchte, investiert dann eigenständig in seine Gesundheit.
Wie nehmen die Patientinnen und Patienten die KI-Geräte an?
WM: Einige sind noch skeptisch, ob so ein Gerätetraining etwas für sie ist. Da müssen die Möglichkeiten gut durchgesprochen werden. Die meisten sind dann aber recht schnell begeistert davon, wie einfach es ist und wie wenig Zeit es in Anspruch nimmt. Wir haben einen Patienten, der im Koma lag und nach der Physiotherapie mit dem Programm wieder richtig fit geworden ist.
MM: Wir haben auch eine 90-jährige Dame, die durch das E-Gym Krafttraining machen kann und dadurch immer noch selbstständig ist.