Viele Ärzte in der Stadt, wenige Ärzte auf dem Land
So hat sich zwar die Arztdichte in Deutschland seit den 1980er Jahren laut einer Studie von Statista bis 2019 durchschnittlich auf 207 Einwohner pro Arzt verdoppelt. Zudem hat sich mit rund 402.000 berufstätigen Ärzten – ausgehend von Zahlen der Bundesärztekammer – auch die Anzahl der Mediziner erhöht. Davon sind laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung mehr als 172.000 Ärzte und Psychotherapeuten, die vertragsärztliche Dienstleistungen in über 102.000 Praxen deutschlandweit anbieten.
Doch der Behandlungsbedarf wächst aufgrund des demografischen Wandels kontinuierlich: Es gibt immer mehr ältere Menschen, die sich regelmäßig untersuchen lassen müssen. Rund eine Milliarde Mal pro Jahr kommt es in Deutschland zu einem Arzt-Patienten-Kontakt. Das Problem: Immer weniger Mediziner sind bereit, sich als Vertragsarzt mit einer eigenen Praxis niederzulassen. Zudem ziehen viele in die Stadt, da ihnen dort Vorteile wie eine bessere Infrastruktur, besseres Gehalt und weniger Bürokratie geboten werden.
Allerdings leben gerade in ländlichen Regionen mehr ältere Menschen, der Bedarf an medizinischer Versorgung ist im Verhältnis also höher. Das Ergebnis: Insbesondere auf dem Land warten immer mehr Patienten lange Zeit auf einen Termin oder müssen weite Wege bis zum nächsten Facharzt unternehmen. Und das ist wiederum eine Herausforderung für Menschen höheren Alters, die oft nur eingeschränkt mobil sind.
Hier kann die Telemedizin helfen. So fördert der Gemeinsame Bundesausschuss von Krankenkassen, Ärzten und Krankenhäusern mittlerweile über hundert Projekte, um herauszufinden, wie gesetzlich Versicherte zukünftig optimal versorgt werden können.