Was ist die Definition von Alltagsdrogen?
Der Begriff Volksdroge wiederum ist Umgangssprache. Damit werden legale Konsumgüter mit psychoaktiver Wirkung in einem bestimmten Kulturkreis bezeichnet.
Sie haben geschuftet, jetzt dürfen Sie sich etwas gönnen – und genehmigen sich in der Mittagspause ein kühles Blondes. Ist der Arbeitstag vorbei, freuen Sie sich schon auf Ihr Zuhause. Dann gibt es ein Glas kräftigen Rotwein, bei dem Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner beim Essen den Tag ausklingen lassen.
Haben Sie ähnliche tägliche Rituale? Menschen lieben ihre Gewohnheiten, immerhin helfen sie dabei, im Stress des Alltags kleine, aber klare Ziele zu setzen – und das kann eine starke Motivation sein. Doch Wein und Bier sind nicht nur harmlose Genussmittel. Wo hört also die harmlose Gewohnheit auf und wann fängt die Sucht an?
Der Begriff Volksdroge wiederum ist Umgangssprache. Damit werden legale Konsumgüter mit psychoaktiver Wirkung in einem bestimmten Kulturkreis bezeichnet.
Ob Feierabendbier oder ein kühles Blondes in der Mittagspause: Der tägliche Genuss von Bier kann schwere Folgen haben. Dafür müssen Sie nicht einmal alkoholabhängig sein. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist schon der hohe gewohnheitsmäßige Konsum gefährlich.
Zunächst leidet die Leber, im Extremfall kann hoher regelmäßiger Alkoholkonsum zu Leberzirrhose führen. Aber auch das Gehirn kann Schäden nehmen: Die Folgen sind Konzentrationsverlust, Abnahme von Kritik- und Urteilsvermögen bis hin zum Intelligenzverlust. Auch das Risiko, an Krebs zu erkranken, steigt.
Zwar nimmt der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland stetig ab, laut einer Umfrage des Statistikportals Statista trank jeder Einwohner der Bundesrepublik im Jahr 2008 noch 111,1 Liter im Jahr, 2017 waren es nur 101,1 Liter. Doch jeder zehnte Deutsche trinkt täglich Bier. Ganze 30 Prozent gaben immerhin noch an, öfter als einmal in der Woche Bier zu trinken.
Doch wann beginnt die Sucht? Die Bundeszentrale gibt dafür keine klare Kennzahl, denn die Auswirkungen des Alkoholkonsums sind von Person zu Person unterschiedlich. Anzeichen von Alkoholmissbrauch können Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwitzen, Ruhelosigkeit oder Händezittern sein. Ein Zeichen für ein Alkoholproblem ist aber auch, wenn sich eine Person an den Konsum hoher Mengen gewöhnt. Die Schwelle zur Abhängigkeit sei überschritten, wenn jemand die Kontrolle über das eigene Trinkverhalten verliert.
Ob das Feierabendbier zum Alkoholiker macht, ist also schwer zu beantworten. Wie viel eine Person verträgt, hängt letztlich auch von den körperlichen Voraussetzungen ab. Weiter unten finden Sie die Empfehlung der BZgA, wie viel Sie maximal trinken sollten.
Energydrinks gelten bei vielen als Allheilmittel, um die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit zu steigern und Müdigkeit vorzubeugen. Stimmt das? Ernährungswissenschaftler Achim Sam erklärt in unserem YouTube-Format, was die Kombination aus Koffein und Zucker mit unserem Körper macht.
Im Volksmund hält sich der Glaube hartnäckig: Ein Glas Rotwein am Abend ist gesund. Doch ist das wirklich so? Im Gegensatz zum Bier sind die Trinkgewohnheiten der Deutschen beim Wein über die letzten Jahre stabil geblieben: Im Jahr trinkt jeder Deutsche rund 20 bis 21 Liter Wein. Immerhin soll besonders Rotwein vor Schlaganfall und Herzinfarkt schützen – ein Glas Wein sei eine gute Prävention.
Doch ganz so einfach wie der Volksglaube es vermuten lässt, ist die Sache nicht. Immer wieder gibt es neue Studien, immer wieder wird der gesundheitsfördernde Effekt des Rotweines belegt – genauso oft wird er aber auch widerlegt. Ein Beispiel: Lange hieß es, das im Wein enthaltene Resveratrol könne eine Form des Proteins Sirtuin aktivieren, das positive Effekte auf die Gesundheit hat und sogar das Leben verlängern könne.
Das wurde zunächst widerlegt, da es andere Proteine im menschlichen Körper seien, die dieses Protein fördern. Doch laut einem Beitrag des Fachmagazins Science scheint der Inhaltsstoff des Rotweins nun doch Einfluss darauf nehmen zu können – unter bestimmten Bedingungen.
Fakt ist: Wein enthält Alkohol und der ist – in Massen konsumiert – nicht gesund, sondern gesundheitsschädigend. Allerdings kann ein maßvoller Konsum tatsächlich auch positive Effekte haben. Vorausgesetzt, die Leber ist gesund, das Herz arbeitet normal und der Mensch achtet auch sonst auf eine gesunde Lebensweise.
Menschen mit einem moderaten Alkoholkonsum seien im Vergleich zu Menschen, die auf Alkohol verzichten, tatsächlich einem geringeren Risiko ausgesetzt, an Herzleiden zu erkranken. Das legt zumindest eine im British Medical Journal veröffentlichte Studie von Professor William Ghali nahe. Doch auch hier gilt: Wird das regelmäßige Gläschen zur Flasche Wein, kann es gefährlich werden.
Doch Weinkonsum birgt noch eine andere Gefahr: Weinsäure. Denn die greift den Zahnschmelz an. Das bedeutet zwar nicht, dass das Glas Wein am Abend zu Zahnausfall führt, doch wer sich direkt nach dem Weintrinken die Zähne putzt, greift mit der Bürste in Kombination mit der Säure den Zahnschmelz aktiv an.
Frühestens ein halbe Stunde nach dem letzten Schluck Wein sollte zur Zahnbürste gegriffen werden. Auf das Putzen verzichten sollten Sie allerdings auf keinen Fall, auch wegen anderer Inhaltsstoffe, besonders des Rotweins: Denn die verfärben den Zahn ebenso wie Zigaretten, schwarzer oder grüner Tee.
Wie viel Alkohol darf eine Person denn nun trinken, ohne dass es riskant für die Gesundheit ist? Hier unterscheidet die BZgA zwischen Mann und Frau und empfiehlt Trinkpausen. Das bedeutet konkret: An mindestens zwei oder drei Tagen pro Woche auf Alkohol zu verzichten.
Eine klare Leitlinie, an welchen Tagen Sie wie viel von welchem Getränk konsumieren sollten, gibt es nicht. Genießen Sie maßvoll und legen Sie ab und an eine Pause ein, dann ist auch das Bier in der Mittagspause und der Wein am Abend kaum problematisch.