Mein Leben ohne Zigarette
Ich wusste nicht, wie ich als Ex-Raucher morgens in den Tag starten sollte. Ich wusste nicht, was ich auf dem Weg zur U-Bahn tun sollte. Ich setzte mich trotz schönstem Wetter nicht mehr auf den Balkon. Ich blieb lieber im Haus, weil ich an der frischen Luft nur noch mehr Lust auf eine Zigarette bekam.
Als frisch gebackener Nichtraucher machte ich bald keine Kaffeepausen mehr, stellte das Kaffeetrinken sogar komplett ein. Und wenn ich irgendwo auf einen Freund wartete, wurde ich ohne meine Portion Nikotin sehr schnell sehr nervös. Die Zigarette und ich waren über viele Jahre zum Paar geworden – und plötzlich mussten wir ohne einander auskommen. Es gab wirklich Momente, da befürchtete ich ernsthaft, dass mein Leben als Ex-Raucher nie wieder so erfüllt werden würde wie es als Raucher einmal war.
Die gesamte Entwöhnung dauerte mehrere Monate. Geholfen haben mir der Sport als Ausgleich zu meiner Nervosität. Zudem verhinderte er eine größere Gewichtszunahme und baute meinen Stress insgesamt ab. Geholfen hat mir außerdem, dass ich viele Menschen über meinen Entschluss informiert hatte. Denn die Blöße über mein Scheitern wollte ich mir vor anderen ganz sicher nicht geben.
Geholfen hat mir, dass ich mir immer wieder vor Augen führte, wie sinnbefreit das Rauchen doch eigentlich ist. Und geholfen haben mir die vielen positiven Veränderungen am eigenen Körper, die sich Schritt für Schritt bemerkbar machten. Meine Kondition ist mittlerweile um ein Vielfaches besser. Die Kurzatmigkeit ist verschwunden und der Raucherhusten ebenso. Außerdem ist es mir heute egal, ob es draußen regnet oder schneit. Ich muss ja nicht mehr zum Rauchen raus. Alles durchweg positive Erfahrungen.