Behandlung durch Ernährung
Diabetes wird nach der Diagnose meist mit einem blutzuckersenkenden Medikament behandelt. Tritt nicht die gewünschte Wirkung ein, kann die Patientin oder der Patient ein zusätzliches Mittel erhalten. Außerdem müssen sich viele Betroffene mit Typ-2-Diabetes mit fortschreitender Dauer der Krankheit Insulin spritzen.
Aber welche Rolle spielt die Ernährung? „Sollte die Insulinresistenz nicht abgebaut werden, kommt es zu einem Teufelskreis: Mehr endogenes Insulin wird produziert, mehr viszerales Fettgewebe wird aufgebaut, die Insulinresistenz verschlimmert sich und so weiter. Am Ende steht dann die Insulintherapie, die allerdings nicht mehr den Diabetes behandelt, sondern nur die Blutzuckerwerte in Schach hält“, sagt Dr. Astrid Tombek. Die Ernährungstherapie sei deshalb ein wesentlicher Baustein zur Therapie des Typ-2-Diabetes – egal auf welcher Stufe der Erkrankung.
Im Anfangsstadium könne eine Ernährungsumstellung sogar dazu führen, dass Patientinnen und Patienten ohne Medikamente auskommen. „Wichtig ist, dass Menschen mit Diabetes Typ 2 energiebedarfsgerecht essen, wenn sie abnehmen wollen beziehungsweise sollen, und dass sie auf eine ausreichende Ballaststoffzufuhr achten“, so Tombek weiter. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Blutzuckerwerte normalisieren, steigt umso mehr, je deutlicher das Körpergewicht reduziert wird. Parallel sinkt das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nieren- und Augenerkrankungen.