Fast ein Drittel aller Zwölfjährigen ist betroffen
Tatsächlich könnte die MIH, die vor allem an den bleibenden Backenzähnen (Molaren), seltener aber auch an den bleibenden Schneidezähnen (Inzisiven) auftritt, zur neuen Volkskrankheit werden. Laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) sind bereits 10 bis 15 Prozent aller Kinder in Deutschland davon betroffen. Bei den Zwölfjährigen liegt dieser Wert sogar bei knapp 30 Prozent. Damit tritt MIH in dieser Altersgruppe schon deutlich häufiger auf als Karies.
Da sich MIH-Zähne durch weißliche, gelbliche oder bräunliche Flecken an der Zahnoberfläche bemerkbar machen, werden sie im Volksmund auch „Kreidezähne“ genannt. Doch die Erkrankung ist bei weitem nicht nur ein optisches Problem: In Folge der gestörten Einlagerung von Mineralien kann es unter anderem zum Verlust des Zahnschmelzes und schließlich auch des Zahnes kommen. Außerdem leiden die jungen Patientinnen und Patienten meist unter einer Überempfindlichkeit beim Genuss heißer oder kalter Speisen und Getränke. Und auch die Mundhygiene und Zahnpflege bereitet Unbehagen oder sogar Schmerzen, was die Anfälligkeit für Karies wiederum zusätzlich erhöht.