Epidemie, Pandemie und Endemie: Was ist der Unterschied?
Von einer Epidemie wird gesprochen, wenn eine Krankheit in einer bestimmten Region und in einem begrenzten Zeitraum ungewöhnlich häufig vorkommt. Das passiert etwa, wenn eine Krankheit für Menschen neu ist, denn dann sind in der Regel nur sehr wenige Personen gegen das Virus immun. Das kann dazu führen, dass überdurchschnittlich viele Menschen erkranken.
So brachten beispielsweise die europäischen Eroberer die Pocken mit nach Amerika, wo sie ab 1518 unter den Indianern verheerende Epidemien auslösten. Einzelne Hochrechnungen gehen davon aus, dass bis zu 90 Prozent der indigenen Bevölkerung Amerikas den Pocken zum Opfer fiel, weil sie vorher noch nie mit den Erregern in Kontakt war und keinerlei Abwehrkräfte hatte. Heute ist das bekannteste Beispiel die Ebola-Epidemie in Westafrika zwischen 2014 und 2016.
Eine Pandemie ist der nächste Schritt nach der Epidemie. Man spricht von einer Pandemie, wenn die Erkrankung sich über die Grenzen eines bestimmten Landes oder auch eines Kontinentes ausbreitet und so eine globale Verbreitung erreicht. Somit erfordert eine Pandemie auch eine internationale Reaktion. Die Globalisierung ist hier ein entscheidender Treiber. Die bekannteste Pandemie ist COVID-19.
Eine Endemie bezeichnet das dauerhafte Vorkommen einer bestimmten Krankheit oder eines Infektionserregers in einer geografisch begrenzten Region oder in einer spezifischen Population. Im Gegensatz zur Epidemie, bei der es zu einem plötzlichen und starken Anstieg von Krankheitsfällen kommt, bleibt eine Endemie auf einem relativ konstanten Niveau.
Endemische Krankheiten können dabei über einen längeren Zeitraum hinweg in einer bestimmten Region auftreten und können saisonale Schwankungen oder zyklische Muster aufweisen. Das bekannteste Beispiel einer Endemie ist Malaria. Die Infektionserkrankung ist aktuell in rund 100 Ländern endemisch.