Zwei Maler bei der Arbeit auf Leitern stehend

Gut aufgestellt: Tipps für gesunde Füße im Handwerk

Unsere Füße tragen uns täglich durchs Leben und verdienen besondere Aufmerksamkeit. Vor allem im Handwerk gehen und stehen die Beschäftigten oft stundenlang. Wir verraten, wie Sie mit regelmäßiger Fußpflege Problemen vorbeugen und wie Sie mit Pediküre geschundene Füße wiederherstellen.

Wie oft sollte man eigentlich zur Fußpflege gehen? Was ist der Unterschied zwischen medizinischer Fußpflege und Pediküre? Was kann ich zuhause selbst durchführen und mit welchen Beschwerden am Fuß sollte ich lieber zum Podologen gehen? Diese Fragen haben Sie sich vielleicht auch schon öfter gestellt.

Hier finden Sie die Antworten sowie Profi-Tipps von einem Experten aus dem Handwerk: Orthopädieschuhmachermeister Lais Kriwat aus Kiel verrät, wie Sie durch Arbeit beanspruchten Füßen helfen können.

Medizinische Fußpflege oder kosmetische Fußpflege: Was ist der Unterschied?

Den Unterschied zwischen kosmetischer und medizinischer Fußpflege verraten schon die jeweiligen Bezeichnungen:

  • Kosmetische Fußpflege

    (auch Pediküre genannt) ist die Pflege und ästhetische Verschönerung des gesunden Fußes.

  • Medizinische Fußpflege

    umfasst sowohl die präventive Behandlung des gesunden als auch die therapeutische Behandlung des bereits geschädigten Fußes.

Welche Probleme können bei der Fußpflege behandelt werden?

Fußpflege bietet eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten für typische Fußprobleme wie beispielsweise:

  • 1. Hornhaut:

    Durch übermäßige Belastung kann sich am Fuß schmerzende Hornhaut bilden. Bei der Fußpflege kann diese abgetragen werden. Fußbäder und Cremes machen die Haut wieder weich und geschmeidig.

  • 2. Nagelpflege:

    Ob verformte oder eingewachsene Nägel oder Nagelpilz – Nägel sind bei der Fußpflege häufige Sorgenkinder. Im Rahmen der Behandlung können Nägel geschnitten, mit Nagelspangen korrigiert, Nagelhaut entfernt und Nagelpilz behandelt werden.

  • 3. Hühneraugen und Warzen:

    Schmerzhafte Hühneraugen und Warzen am Fuß werden bei der Fußpflege fachmännisch entfernt.

    Neben der Behandlung von Fußproblemen bieten Fußpflegepraxen auch Fußmassagen bzw. Fußreflexzonenmassagen an, die die Durchblutung der Füße fördern und die Fußmuskeln entspannen. Am Ende der Pflegebehandlung werden die Füße sorgfältig eingecremt und die Nägel auf Wunsch lackiert.

Kostenübernahme des Gesundheits-Check-ups

Männer und Frauen bis 34 Jahre können die Gesundheitsuntersuchung als Leistung der gesetzlichen Krankenkasse einmalig in Anspruch nehmen, ab 35 Jahren alle drei Jahre. Dabei übernimmt die IKK classic alle Kosten für die ärztlichen Untersuchungen. 

Mehr zum Gesundheits-Check-up

Wie oft sollte man zur Fußpflege gehen?

"Grundsätzlich würde ich jedem einen Besuch bei der Fußpflege empfehlen", rät Orthopädieschuhmachermeister Lais Kriwat. Wie oft man zur Fußpflege gehen sollte, hängt vom Zustand der Füße, dem Belastungsgrad und ggf. schon vorhandenen Problemen ab.

Empfehlenswert ist jedenfalls eine gewisse Regelmäßigkeit, z. B. alle zwei Monate, um mögliche Probleme frühzeitig erkennen und behandeln zu können – bevor Beschwerden entstehen. "Man sollte definitiv die Füße beobachten und auf Hornhaut oder Hühneraugen kontrollieren. Wenn dies vorliegt, ist der Besuch bei der Fußpflege zwingend notwendig", so Kriwat.

Füße zuhause richtig pflegen: So geht’s

Neben einer professionellen Fußpflege gibt es auch zuhause Möglichkeiten, dem strapazierten Fuß Gutes zu tun:

  • 1. Tägliche Reinigung:

    Waschen Sie Ihre Füße gründlich mit warmem Wasser und einer milden Seife. Achten Sie besonders auf die Bereiche zwischen den Zehen. Trocknen Sie die Zehenzwischenräume außerdem gründlich ab, um Fußpilz vorzubeugen. 

  • 2. Nagelpflege:

    Schneiden Sie Ihre Nägel gerade ab und feilen Sie sie anschließend vorsichtig und immer von außen nach innen. Feilen Sie die Ecken nicht rund, sonst können die Nägel einwachsen.

  • 3. Hornhautpflege

    Um Hornhaut am Fuß richtig zu entfernen, baden Sie Ihre Füße etwa 15 Minuten in einem Fußpflegebad mit warmem Wasser und Bittersalz. Die aufgeweichte, abgestorbene Hornhaut können Sie danach vorsichtig mit einem Bimsstein oder einer Fußfeile abreiben. Aber nicht zu stark, um Verletzungen zu vermeiden. Verzichten Sie außerdem auf Hornhauthobel – diese sind nur etwas für Profis, da hohe Verletzungsgefahr besteht.

  • 4. Feuchtigkeitspflege

    Cremen Sie die Füße regelmäßig mit einer feuchtigkeitsspendenden Fußcreme ein, um trockene Haut am Fuß zu vermeiden und ihre Elastizität zu erhalten.

    Regelmäßige Fußpflege ist entscheidend für gesunde und schöne Füße. Neben dem Besuch bei einer professionellen Fußpflegekraft sind dies einfache, ergänzende Maßnahmen zur Fußgesundheit, die man selbst zuhause durchführen kann.

Alternative Heilmethoden

Osteopathie

Immer mehr Menschen interessieren sich für alternative Heilmethoden. Im Zuge dessen hat auch Osteopathie an Beliebtheit gewonnen. Die IKK classic unterstützt osteopathische Behandlungen bei anerkannten Osteopathen. Mehr zur Kostenübernahme für Osteopathie

Wann sollte man zum Podologen?

Je nach Art der Fußprobleme kann es notwendig sein, eine Podologin oder einen Podologen aufzusuchen. Dies gilt insbesondere für alte Menschen, Risikopatientinnen und -patienten (z. B. Blutern) oder auch bei schweren chronischen Beschwerden wie etwa dem diabetischen Fußsyndrom oder Rheuma. Bei diesen Krankheiten kommt es oft zu Gefühlsstörungen, Taubheitsgefühlen und Schmerzlosigkeit. Die Folge sind behandlungsbedürftige Druckstellen und Geschwüre am Fuß.

"Wer die Berufsbezeichnung "Podologin" oder "Podologe" führen will, bedarf der Erlaubnis", heißt es laut Podologengesetz (PodG). Die zweijährige Ausbildung soll Podologen dazu befähigen, Erkrankungen am Fuß, die einen Arztbesuch erfordern, zu erkennen und auf ärztliche Veranlassung podologisch zu behandeln.

Podologinnen und Podologen sind damit sozusagen der "verlängerte Arm des Arztes" bei der Prävention und Therapie von Fußerkrankungen. Sie sind oft in medizinischen Praxen tätig oder arbeiten eng mit Ärztinnen und Ärzten zusammen.

Einblicke eines Orthopädieschuhmachermeisters: Fußprobleme durch die Arbeit

Fußprobleme bei der Arbeit sind keine Seltenheit, weil die Füße Tag für Tag stark beansprucht werden. Viele Menschen sind den ganzen Tag auf den Beinen, müssen lange Strecken zurücklegen oder stehen stundenlang in falschen Schuhen auf harten Oberflächen. Dies kann zu Überlastungsschäden, Fehlstellungen und Schmerzen führen. Insbesondere Personen in Berufen wie Pflege, Gastronomie, Einzelhandel oder Bauwesen sind häufig von solchen Problemen betroffen.

Das berichtet auch Lais Kriwat: "Die meisten Probleme an den Füßen sind im Bereich der Ferse und am Vorfuß. Besonders bei Handwerksberufen ist der Fersensporn sehr verbreitet, da die Plantarsehne durch schnelle Bewegungen und Fehlstellungen stark gereizt wird." Besonders auffällig sei dies z. B. bei Dachdeckerinnen und -deckern. "Im Vorfußbereich ist der Spreizfuß ein weit verbreitetes Problem. Diese Problematik sorgt vor allem bei der Abdruckphase des Fußes für starke Schmerzen", so der Experte.

Wichtig sind regelmäßige Fußpflege und das Tragen geeigneter Schuhe (rutschfeste Sohle, gute Passform, ausreichende Dämpfung) am Arbeitsplatz. Zusätzlich können orthopädische Einlagen im Schuh helfen, die Belastung zu reduzieren und die Fußgesundheit zu verbessern. Die regelmäßige Kontrolle der Füße ist bei Personen, deren Füße berufsbedingt stark belastet werden, ungemein wichtig. Frühzeitige Erkennung und Behandlung von Fußproblemen kann Komplikationen verhindern.

An wen sollte man sich bei arbeitsbedingten Fußproblemen wenden?

Kriwat rät: "Erste Anlaufstelle ist immer eine Ärztin oder ein Arzt. Nach der ärztlichen Diagnose folgt die Weiterbehandlung meist durch eine professionelle Fußpflege. Ergänzend kann ein Besuch bei einer Orthopädin oder einem Orthopäden sinnvoll sein, der oder die bei Fußfehlstellungen Einlagen verschreibt. Die Einlagen werden dann von einem Orthopädieschuhmacher bzw. Orthopädietechniker individuell angefertigt."

 

 

Kostenübernahme von Hilfsmitteln

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Fünf Experten-Tipps, um Fußproblemen und Fußschmerzen vorzubeugen

  • 1. Passende Schuhe tragen (korrekte Größe und Breite)

  • 2. Füße auf Hornhautbildung kontrollieren

  • 3. Einlagen tragen, wenn im Alltag bereits Schmerzen auftreten

  • 4. Füße mit Übungen trainieren (Fußgymnastik)

  • 5. Füße abends hochlegen und entlasten

Gesunde, schöne Füße benötigen regelmäßige Pflege aus möglichst fachkundiger Hand. Wenn Sie die hier genannten Tipps für die häusliche Pflege beherzigen und darüber hinaus regelmäßig zur professionellen Fußpflege gehen, werden Ihre Füße es Ihnen danken und Sie noch viele Jahre durchs Leben tragen.

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