Hausapotheke: Was gehört alles hinein?

Redaktion
IKK classic

Mit dem Messer in den Finger geschnitten, beim Wandern eine Zecke eingefangen oder Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen? In solchen Fällen hilft die gute, alte Hausapotheke. Aber nur, wenn man diese auch korrekt bestückt hat. Wir erklären, welche Medikamente hineingehören und was Sie bei der Aufbewahrung beachten sollten, damit Sie für kleinere und größere Zwischenfälle gewappnet sind.

Unzählige Statistiken belegen: Im Haushalt passieren die meisten Unfälle. Ob beim Zubereiten des Essens, bei dem man mal nicht genau aufpasst, oder beim Greifen ins oberste Regalfach, für das auf die Schnelle der wackelige Hocker als Tritthilfe genommen wird: Schnell kommt es zu Schnitt- oder Platzwunden, die im besten Fall direkt vor Ort korrekt behandelt werden. Deswegen ist eine komplett ausgestattete Hausapotheke mit schnellem und einfachem Zugriff nicht nur hilfreich, sondern auch wichtig.

Hausapotheke: die korrekte Aufbewahrung

  • Zentral anbringen

    Zunächst einmal sollten Sie Ihre Hausapotheke in Wohnung oder Haus immer dort anbringen, wo jedes Mitglied des Haushaltes, das Zugriff auf die Hausapotheke haben soll, jederzeit darauf zugreifen kann und weiß, wie man die Hausapotheke im Notfall öffnet. Idealerweise wird sie direkt an der Wand befestigt, so kann sie nicht verlegt werden. 

  • Vor Kinderhänden schützen

    Klammern, Pflaster, Tabletten – in der Hausapotheke befinden sich jede Menge Kleinteile, die gerade ein Baby oder Kleinkind verschlucken kann und die eine Erstickungsgefahr darstellen. Daher sollten Sie das Schränkchen auf Höhe eines Erwachsenen anbringen, sodass ein Kind nicht ohne Hilfe der Eltern daran herankommt und es abschließen. Der permanente Zugriff sollte nur älteren Kindern und Erwachsenen möglich sein.

  • Kühl und trocken lagern

    Da sich in einer Hausapotheke Materialien befinden, die lichtempfindlich sind bzw. durch Wärme oder Feuchtigkeit ihre Wirkung verlieren können, ist es wichtig, dass das Behältnis dort gelagert wird, wo es möglichst kühl und trocken ist. Anstatt in die Küche oder ins Badezimmer, wo sich – gerade nach einem langen Badevergnügen – Wärme und Nässe stauen, passt der Erste-Hilfe-Kasten also deutlich besser in einen dunkleren Flur oder das Schlafzimmer.

Schutzimpfungen für Erwachsene

Schutzimpfungen helfen, Infektionskrankheiten zu vermeiden. Eine Immunisierung ist gegen Kinderkrankheiten wie Mumps oder Röteln möglich. Auch als Erwachsener ist es sinnvoll, seinen Impfschutz regelmäßig überprüfen und auffrischen zu lassen. Zu den Schutzimpfungen

Das gehört in eine Hausapotheke

Wichtiges Verbandsmaterial

  • Sterile Kompressen, mit denen Sie Wunden keimfrei abdecken können, bevor Sie diese verbinden
  • Mullbinden in unterschiedlichen Größen bzw. in unterschiedlicher Breite, u.a. um Wund-Kompressen zu fixieren
  • Verbands-Klammern, die beim Befestigen von Mullverbänden helfen
  • Dreieckstuch, um schnell und unkompliziert z.B. eine Armschlinge zu binden
  • Pflaster in unterschiedlicher Größe und für unterschiedliche Stellen am Körper
  • Blasenpflaster
  • Tape, um ggf. einen Finger oder einen Zeh zu schienen und damit zu entlasten
  • Schere, um Mullbinden auf die benötigte Länge zu schneiden

Wichtiges Hilfsmaterial

  • (Digitales) Fieberthermometer
  • Einweghandschuhe, um vor möglichen Verschmutzungen der Wunde und Infektionen zu schützen
  • Zeckenzange oder Zeckenkarte
  • Pinzette zum sicheren Entfernen von Splittern aus der Haut
  • Lupe, um Fremdkörper wie Splitter einfacher zu erkennen und leichter entfernen zu können

Wichtige Medikamente

  • Mittel gegen Schmerzen
  • Mittel gegen Durchfall, Verstopfungen oder Blähungen
  • Wunddesinfektionsmittel, um Schnitt- oder Platzwunden direkt versorgen zu können.
  • Halsschmerzmittel bzw. Lutschtabletten für den Hals
  • Mittel gegen Hautjuckreiz
  • Mittel gegen Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen oder Fieber
  • Ggf. Zäpfchen für Kinder
  • Wund- und Heilsalbe
  • Salbe gegen Prellungen
  • Kühlende Salbe, unter anderem für Insektenstiche

Kostenübernahme von Medikamenten

Damit Sie schnell wieder gesund werden, übernimmt die IKK classic die Kosten für alle apothekenpflichtigen Arzneimittel, wenn diese notwendig und verordnungsfähig sind. Ihr Arzt entscheidet, welches Medikament für Sie am besten geeignet ist. Mehr zur Kostenübernahme

Wichtige Notrufnummern

  • Rettungsdienst: 112

    Auch wenn die Nummer leicht zu merken scheint, kann eine Notsituation solchen Stress auslösen, dass für Sie scheinbar Selbstverständliches unmöglich wird. Es lohnt sich also, auch solche kurzen Nummern immer gut sichtbar zu notieren.

  • Giftnotrufzentrale:

    Hier wurden die Rufnummern regional vergeben. Welche Rufnummer für Ihre Region gilt, erfahren Sie beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

    Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117

    Unter dieser Nummer erfahren Sie, welche Praxis in Ihrer Nähe ärztlichen Bereitschaftsdienst hat. Dieser ist für Erkrankungen zuständig, mit denen Patientinnen und Patienten während der Sprechzeiten in eine Arztpraxis gehen würden. Die Notaufnahme im Krankenhaus ist nur für dringende Notfälle zuständig.

  • Apotheken-Notdienst: 0800 00 22 8 33

    Unter dieser Nummer erhalten Sie die Information, welche Apotheke in Ihrer Nähe gerade Notdienst hat – und damit geöffnet ist.

Der richtige Umgang mit einer Hausapotheke

  • Regelmäßig aussortieren

    Gerade Arzneimittel wie Schmerztabletten oder Hustensaft haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum, das nicht überschritten werden sollte. Dieses Ablaufdatum gilt allerdings nur für nicht angebrochene Medikamente. Haben Sie Hustensaft & Co. bereits genutzt, verkürzt sich die Haltbarkeit deutlich, meist auf wenige Monate oder Tage. Notieren Sie daher am besten direkt nach Anbruch eines Medikaments den Tag der Öffnung auf der Verpackung. Alle Produkte wie z.B. Salben sollten Sie regelmäßig, mindestens jedoch einmal jährlich, auf deren Haltbarkeit überprüfen und abgelaufene Medikamente direkt entsorgen.

  • Medikamente richtig entsorgen

    Im klassischen Hausmüll landet so einiges. Auch Medikamente können Sie darüber entsorgen, da der Restmüll verbrannt wird und somit keine enthaltenen Inhaltsstoffe in die Umwelt abgegeben werden. Zusätzlich können Sie Reste von Medizin einfach in der nächsten Apotheke oder auf einem Recyclinghof zur Entsorgung abgeben.

  • Regelmäßig auffüllen

    Sowohl abgelaufene Medikamente als auch Materialien wie Pflaster oder Mullbinden, die genutzt wurden, sollten ersetzt werden. Da man nicht immer direkt daran denkt, wenn man sich an der Hausapotheke bedient hat, lohnt es sich, den fehlenden Inhalt direkt nach dem regelmäßigen Check in der nächsten Apotheke zu besorgen und entsprechend aufzufüllen.

  • Verschreibungspflichtige Medikamente auslagern

    In Ihrem Haushalt leben Menschen, die bestimmte verschreibungspflichtige Medikamente benötigen? Beachten Sie, dass diese Mittel nur von Ärztinnen und Ärzten für entsprechende individuelle Fälle und unter Absprache einer besonderen Einnahme verordnet wurden. Daher sollte diese Medizin immer gesondert bei der jeweiligen Person verwahrt werden und gehört nicht in die allgemeine Hausapotheke. Denn dadurch kann es in der Hektik zu Verwechslungen kommen und Personen, die diese Arzneimittel nicht erhalten sollten, nehmen diese versehentlich ein.

  • Medikamente für Haustiere separat aufbewahren

    Der Inhalt einer Hausapotheke sollte grundsätzlich für alle Bewohnerinnen und Bewohner eines Haushaltes geeignet sein. Das schließt jedoch die Haustiere nicht mit ein. Auch wenn sich diese schon fast wie Familienmitglieder anfühlen, benötigen tierische Mitbewohner immer eine separate Verwahrung ihrer Medizin und möglichen Verbandmaterials.

  • Beipackzettel aufbewahren

    Nicht bei allen Mitteln ist die Handhabe bekannt. Daher lohnt es sich, die jeweiligen Beipackzettel übersichtlich aufzuheben, z.B. direkt in einer Box oder Schublade neben dem Verbandskasten.

  • Kühlakkus zusätzlich aufbewahren

    Ein Bienenstich oder Stoßverletzungen brauchen möglichst schnell Kühlung, um starke Schwellungen und Reaktionen des Körpers zu verhindern. Dafür eignet sich ein Kühlakku. Der ist zwar Teil der Hausapotheke, aber das einzige Stück, das aufgrund der notwendigen Kühlfunktion am besten im Gefrierfach – gut gekühlt, sauber und griffbereit – auf seinen Einsatz wartet.

Alternative Arzneimittel

Die Nachfrage nach alternativer Medizin ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen und alternative Arzneimittel können eine klassische schulmedizinische Behandlung wirkungsvoll ergänzen. Die IKK classic übernimmt einen Teil der Kosten für solche Mittel.

Mehr zu alternativen Arzneimitteln

Erste Hilfe-Material für den Notfall im Fahrzeug

Sie sind Halterin oder Halter eines Pkws? Dann sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet, einen vollständigen KFZ-Verbandskasten mit im Auto zu haben. Dieser muss der aktuellen DIN-Norm entsprechen. Seit 2014 gilt hierfür die Norm DIN 13164, diese muss als Hinweis auf Ihrem Notfall-Kasten abgebildet sein.

Zusätzlich sollten Sie sicherstellen, dass auch dieser Kasten vollständig bestückt und unbeschädigt ist und das Ablaufdatum nicht überschritten wurde. Bei einem fehlenden, unvollständigen oder nicht intakten KFZ-Verbandskasten drohen Bußgelder.

Übrigens: Bei Zweirädern ist das Mitführen eines Verbandsbeutels zwar keine Pflicht, es ist aber durchaus sinnvoll, auch hier immer die notwendigsten Verbandsmaterialien mit sich zu führen. Sicherheit für den Fall der Fälle geht vor, auch im Straßenverkehr.

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IKK classic

Veröffentlicht am 03.10.2022

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