Trockene und feuchte Form der Makuladegeneration
In Deutschland leiden Schätzungen zufolge rund sieben Millionen Menschen an einer altersbedingten Makuladegeneration. Etwa jede fünfte Person zwischen 65 und 74 Jahren und jede dritte ab 75 Jahren ist betroffen, Frauen tendenziell häufiger als Männer. Da die altersbedingte Makuladegeneration ohne Symptome beginnt, bemerken viele Patientinnen und Patienten zunächst gar nichts von ihrer Erkrankung. Ein Grund mehr, regelmäßig zur augenärztlichen Vorsorge zu gehen.
Die Medizin unterscheidet zwischen der trockenen und der feuchten Form der Makuladegeneration, wobei letztere deutlich aggressiver verläuft. Die chronische trockene Makuladegeneration entwickelt sich schleichend über Jahre hinweg: Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel im retinalen Pigmentepithel, der Pigmentschicht der Netzhaut. In der Folge lagern sich im Bereich der Makula sogenannte Drusen ab – weiße oder gelbliche Ablagerungen, die aus den fotochemischen Prozessen mit Licht anfallen. Die Schädigung des Pigmentepithels nennt man auch geographische Atrophie. Sie behindert die Blut- und Nährstoffversorgung der Netzhaut, sodass diese sich an einigen Stellen zurückbildet und dünner wird, was das Sehvermögen beeinträchtigt. Im Spätstadium können Netzhautzellen absterben, die Sehkraft geht verloren.
Bleibt die trockene AMD unbehandelt, kann daraus eine feuchte Form entstehen. Um die Nährstoffversorgung der Netzhaut weiter zu gewährleisten, reagiert das Auge auf Drusen mit der Bildung neuer Blutgefäße. Mit fatalen Folgen: Die neuen Gefäße sind weniger stabil und wachsen leicht in die Netzhaut ein. Reißen sie, führt das austretende Blut zu Schwellungen der Makula. Betroffene sehen deshalb verzerrt. Hebt sich die Netzhaut ab, können Narben entstehen, der Verlust des zentralen Sehens schreitet rapide voran. Je mehr Sehzellen zerstört sind, desto größer ist der Schaden. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem vollständigen Sehverlust in diesem Bereich.