Geringere Impfquote = weniger Schutz = höheres Risiko
Impfstoffe bestehen aus abgeschwächten Krankheitserregern wie Bakterien oder Viren. Werden sie verabreicht, bildet der Körper sogenannte Antikörper. Diese Abwehrstoffe sind dafür verantwortlich, dass wir nicht krank werden, wenn wir mit den Erregern in Kontakt kommen. Dieses Prinzip wird aktive Immunisierung genannt. Sie wird zum Beispiel beim Schutz vor Masern, Röteln und Mumps eingesetzt. Bei der passiven Immunisierung werden bereits gebildete Antikörper verabreicht, die sofort wirken können. Sie ist nützlich, wenn der Körper bereits mit Krankheitserregern infiziert ist.
Impfungen sind eine der wirkungsvollsten medizinischen Vorsorgemaßnahmen und verhindern schwere Krankheiten. Doch erst, wenn die sogenannte Herdenimmunität erreicht wird, können sich solche Krankheiten auch nicht mehr ausbreiten. Dafür müsste es jedoch gelingen, mindestens 95 Prozent aller Kinder zwei Impfdosen zu verabreichen. Die WHO kämpft dafür seit Jahren – und muss ständig Rückschläge hinnehmen. Wie zum Beispiel bei der Masernepidemie 2015 in Berlin. Hunderte Menschen hatten sich angesteckt – und ein Kleinkind starb. Durch einen wirksamen Impfschutz hätte diese Tragödie verhindert werden können.