Frau in rotem Badeanzug mit Sonnenallergie sprüht sich ein

Sonnenallergie: Symptome und was schnell dagegen hilft

Ihre Haut reagiert nach dem Sonnenbad mit Juckreiz, Hautrötung und kleinen Knötchen? Wir erklären, welche Symptome für eine Sonnenallergie sprechen und geben Ihnen Tipps zum richtigen Umgang mit der Sonne.

Nach dem langen Winter endlich Sonne! Ihre Strahlen wecken unsere Lebensgeister und können sogar eine heilende Wirkung haben. Sonnenlicht senkt den Blutdruck, stärkt das Immunsystem und regt die Bildung von Vitamin D an, das sowohl den Stoffwechsel als auch den Knochenstoffwechsel reguliert. Auch unserer Psyche tun Sonnenstrahlen gut. Denn dadurch wird ein Mix aus den Glückshormonen Serotonin, Dopamin und Noradrenalin ausgeschüttet – wir sind beschwingt und voller Energie.

Was ist eine Sonnenallergie?

Einen Tag in der warmen Sonne verbracht und plötzlich juckt die Haut und wird langsam immer röter. Das könnten Zeichen einer Sonnenallergie sein. Die Haut reagiert dabei auf die hohe UV-A-Strahlung. Ausgelöst wird diese meist durch Kosmetikstoffe oder Medikamente, die lichtsensibilisierend wirken. Häufige Ursache können beispielsweise Emulgatoren sein. Betroffene sollten beim Einkauf von Kosmetika auf die Liste der Inhaltsstoffe achten, wo die Zusatzstoffe meist mit den Buchstaben PEG gekennzeichnet sind oder auf das Suffix "-eth" enden. Doch manchmal können auch andere Faktoren Einfluss nehmen. Sonnenallergie ist dabei nicht durch ein Krankheitsbild geprägt, sondern ein umgangssprachlicher Begriff für mehrere Erkrankungen wie polymorphe Lichtdermatose (PLD) oder die Mallorca-Akne.

In den ersten zwei Tagen nach langem und intensivem Sonnenbaden können Symptome einer Sonnenallergie auftreten. Dazu gehören Juckreiz, fleckige Rötungen, Bläschen wie nach einem Sonnenbrand oder eine Schwellung der Haut. Die Symptome treten an den Stellen auf, an denen die Haut der Sonne besonders ausgesetzt war. Das sind meist Bereiche wie die Schultern oder das Dekolleté.

Betroffene denken dabei schnell an eine allergische Reaktion. Doch die Begriffe „Sonnenallergie“ oder auch „Lichtallergie" gibt es in der Medizin genau genommen gar nicht. Sie werden umgangssprachlich für Krankheiten genutzt, bei denen Sonnenlicht, vor allem der UV-Anteil des Lichts, eine wesentliche Rolle spielt.

Symptome einer Sonnenallergie: Wie sieht sie aus?

  • typisch sind rote Flecken, Knötchen und Paspeln

  • häufig treten Quaddeln und starker Juckreiz auf

  • auch Bläschen und Blasen können entstehen

  • betroffen sind in der Regel die "Sonnenterrassen", also Dekolleté, Schulterregion, Arme und manchmal auch das Gesicht

Symptome der Sonnenallergie

Welche Formen der Sonnenallergie gibt es?

Es gibt unterschiedliche Arten der Sonnenallergie. Die beiden bekanntesten sind die Polymorphe Lichtdermatose und die Mallorca-Akne. Ihre Symptome und Diagnosemöglichten lauten wie folgt:

Polymorphe Lichtdermatose

Wenn sich auf Hautstellen, die der Sonne ausgesetzt waren, stark juckende, fleckige Rötungen zeigen und dann kleine Knötchen (Papeln) oder Bläschen entstehen, kann es sich um die recht weit verbreitete sogenannte „Polymorphe Lichtdermatose“ handeln. Es kann einige Stunden oder auch bis zu mehrere Tage nach dem Sonnenbad dauern, bis sie auftritt. In der Regel klingt die Polymorphe Lichtdermatose nach einigen Tagen wieder vollständig ab, sofern die Haut nicht weiter der Sonne ausgesetzt wird.

Hautschäden oder Narben sind im Normalfall nicht zu befürchten. Die Beschwerden können aber erneut auftreten, sobald die Haut wieder mit Sonnenlicht in Berührung kommt. Die Polymorphe Lichtdermatose kann in jedem Alter auftreten. Bei Kindern und jungen Erwachsenen kommt sie jedoch vermehrt vor. Beruhigend zu wissen: In vielen Fällen kann sich die Sonnenallergie im Laufe der Zeit von selbst bessern.

„Die Polymorphe Lichtdermatose kann einem den Urlaub verderben, da es zu stark juckenden Hautveränderungen nach Sonneneinstrahlung kommt und die Menschen gezwungen sind, sich in Räumen von der Sonne abgeschirmt aufzuhalten, was gerade im Urlaub natürlich sehr unangenehm ist“, so Professor Dr. med. Percy Lehmann, Facharzt für Dermatologie. „Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei vielen Betroffenen während des Sommers die Polymorphe Lichtdermatose nachlässt. Daher ist es ratsam, die Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen. So lassen sich Ausbrüche dieser lästigen Erkrankung vermeiden. Am besten gelingt dies durch kontrollierte Bestrahlungen mit Schmalspektrum-UVB-Lampen bei einer Hautärztin oder einem Hautarzt. Hierfür gibt es gut erprobte Protokolle.“

Kostenübernahme Hautkrebsvorsorge

Das Hautkrebs-Screening gehört zu den wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen und sollte regelmäßig bei einem Arzt durchgeführt werden. Die Kostenübernahme erfolgt je nach Alter unterschiedlich.

Mehr Infos zur Hautkrebsvorsorge

Diagnose per Photo-Patch-Test

Ist bei der Untersuchung zunächst unklar, ob es sich wirklich um die Polymorphe Lichtdermatose handelt, kann ein Lichttest – der sogenannte Photo-Patch-Test – vorgenommen werden. Dazu bestrahlt die Ärztin oder der Arzt ausgesuchte Hautstellen unter streng kontrollierten Bedingungen mit UV-Licht. Treten nach Stunden oder Tagen charakteristische Hautveränderungen auf, deutet das sehr stark auf die Polymorphe Lichtdermatose hin. Außerdem wird klar, auf welchen Anteil des Sonnenlichts Betroffene besonders reagieren (meist UVA-Strahlung).

Polymorphe Lichtdermatose: vorbeugen und handeln

  • Gewöhnen Sie Ihre Haut nach der dunklen Jahreszeit langsam wieder an die Sonnenstrahlen.

  • Tragen Sie unbedingt Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor auf, der vor UV-A-Strahlen sowie vor UV-B-Strahlen schützt.

  • Schützen Sie Ihre Haut auch durch Kleidung.

  • Steht die Diagnose Polymorphe Lichtdermatose fest, empfiehlt Ihr Arzt eventuell entzündungshemmende Cremes oder Lotionen gegen die akuten Symptome.

  • Wenn Sie einen Urlaub in einem sehr sonnigen Gebiet planen, kann – sofern von Ihrem Arzt empfohlen – ein Antihistaminikum drei Tage vor Reiseantritt sowie den ganzen Urlaub über eingenommen werden.

Mallorca-Akne erkennen und behandeln

Eine weitere bekannte Sonnenallergie ist die sogenannte Mallorca-Akne. Auslöser ist hier während eines Sonnenbades das Zusammentreffen von bestimmten Kosmetikinhaltsstoffen (Emulgatoren, Lipide) mit den einwirkenden UV-A-Strahlen. Die Mallorca-Akne kann sich daraufhin mit roten Flecken, kleinen Knötchen (Papeln), roten Schwellungen (Quaddeln) und starkem Juckreiz zeigen. Sie tritt auf den „Sonnenterrassen“ des Körpers auf, also auf Dekolleté, Schulterregion und Armen, seltener auch im Gesicht.

Stellt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt die Diagnose Mallorca-Akne, kann eine wirksame Therapie etwa mit Antihistaminika erfolgen. Wenn Sie in ein sehr sonniges Land reisen, empfiehlt es sich, bereits einige Tage vor Reisebeginn Ihre gesamte Pflegekosmetik auf fett- und emulgatorfreie Körperpflegeprodukte umzustellen. Hautärztliche Praxen und Apotheken können Sie zu geeigneten Produkten beraten.

„Die Mallorca-Akne ist eine Sonderform der Polymorphen Lichtdermatose, wobei die UVA-Strahlung zusammen mit fetthaltigen Sonnenschutzmitteln oder anderen fetthaltigen Externa zu der Erkrankung führen. Um dies zu vermeiden, rate ich zu Lichtschutzmitteln in Gel-Form mit Antioxidantien und hohem UVA Schutz“, erläutert Professor Lehmann.

Sonnenallergie bei Kindern

Zeigt Ihr Kind eine sonnenallergische Reaktion, lautet die erste Devise: In den nächsten Tagen die Sonne meiden. Nur so kann sich die Haut erholen und wird nicht weiter gereizt oder beschädigt. Meist reduzieren sich die Symptome von selbst nach wenigen Tagen. In der Zwischenzeit können Sie die betroffenen Stellen kühlen, etwa mit Quarkwickeln. Sollte sich das Hautbild nicht verbessern, sollten Sie bei Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt eine fachliche Meinung einholen.

Es ist möglich, dass eine sonnenallergischen Reaktion bei Ihrem Kind wiederholt auftritt. Die Symptome können jedoch behandelt bzw. gelindert werden. Sprechen Sie dies mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt ab.

Was hilft schnell bei einer Sonnenallergie?

Als erstes heißt es: raus aus der Sonne und ab in den Schatten. Dann können folgende Hausmittel angewendet werden, um die Hautreaktion zu lindern:

  • Aloe Vera

    Die Pflanze hat bekanntlich eine beruhigende Wirkung. Sie kann so das Jucken lindern und die Stelle kühlen. Wichtig zu beachten ist, eine parfümfreie Creme oder Gel zu kaufen – andernfalls kann es zu weiteren Reizungen der Haut kommen.

  • Quarkwickel

    Das alte Hausmittel kühlt die Haut angenehm. Schlichtweg etwas Quark in ein Küchentuch geben und auf die Haut legen. Dabei kann nichts schief gehen.

  • Backpulver

    Mischt man eine kleine Tasse Backpulver mit kaltem Wasser und badet eine Viertelstunde darin, soll das Jucken ebenfalls zurückgehen.

  • Kalt duschen

    Schon eine kühle Dusche kann die Schmerzen lindern.

  • Gurken

    In Scheiben geschnittene Gurken kühlen die Haut und versorgen sie mit Feuchtigkeit.

  • Kortisonhaltige Medikamente

    Wenn die Hausmittel nicht helfen, kann notfalls zu kortisonhaltigen Medikamenten gegriffen werden. Sprechen Sie das Vorgehen mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab.

Schon beim Gesundheits-Check-up gewesen?

Der Gesundheits-Check-up ist eine Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Krankheiten. Männer und Frauen können sie zwischen 18 und 34 Jahren einmalig und ab 35 Jahren alle drei Jahre in Anspruch nehmen.  Zum Gesundheits-Check-up

Wie lange dauert es, bis eine Sonnenallergie wieder weg ist?

Je nachdem, welche Art der Sonnenallergie auftritt, verschwinden die Symptome unterschiedlich schnell. Bei der polymorphen Lichtdermatose bilden sich etwaige Rötungen oder Schwellungen bereits nach wenigen Tagen zurück. Wichtig ist dabei, die Hautstellen weiter vor der Sonne zu schützen.

Die Mallorca-Akne dagegen hält länger an: Hier gehen die Symptome nach wenigen Wochen bis Monaten weg. Narben werden dabei nicht gebildet. Auch hier gilt: Die Hautstellen nicht der Sonne aussetzen und weiterhin aufpassen. Denn die Erkrankung kann chronisch wieder auftauchen – dann sollte der Weg zur Ärztin oder zum Arzt eingeschlagen werden.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Hauterkrankungen wie eine Sonnenallergie können nur professionell abgeklärt und ausgeschlossen werden. Deshalb ist es wichtig, bei einem Verdacht auf Sonnenallergie direkt der Hautärztin oder dem Hautarzt einen Besuch abzustatten. Dabei sollte nicht etwa einige Tage gewartet werden, denn dann sind die Symptome meist schon zurückgegangen und die Diagnose fällt schwerer.

Die Ärztin oder der Arzt kann mit einem Lichttest sehen, ob es sich tatsächlich um eine sonnenallergische Reaktion handelt und wenn ja, um welche. Auch eine allgemeine Sensibilität gegenüber Sonnenlicht kann so festgestellt werden.

 

Sonnenbaden: Wie lange ist es gesund?

Auch sonst sollten Sonnenanbeter Vorsicht walten lassen, denn: „UV-Strahlung führt nicht nur zu akuten Schäden, sondern, im Übermaß genossen, zu chronischen Schäden, insbesondere zu Hautkrebs“, warnt Professor Dr. med. Percy Lehmann. „Ich empfehle, das Sonnenbaden nicht zu übertreiben und Sonnenschutzmittel mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 zu verwenden.“

Wie lange Sie in der Sonne bleiben können, hängt dabei stark von Ihrem Hauttyp ab. „Während sehr helle, blauäugige Menschen (Hauttyp I) besonders empfindlich sind und sich nicht über 15 Minuten der prallen Sonne aussetzen sollten, können dunklere Menschen (Hauttyp IV und V) länger, bis zu einer halben Stunde, in der Sonne verbleiben, ohne dass sie sich einen Sonnenbrand holen“, so Professor Lehmann.

Mit Sonnenallergie ins Solarium

Ein Großteil des Sonnenlichts setzt sich aus ultravioletter Strahlung (UV-Strahlung) zusammen. Die UV-A-Strahlen sorgen für eine kurz anhaltende Bräune. UV-B-Strahlen sind mitunter dafür verantwortlich, den Farbstoff Melanin bis zu einem gewissen Grad vermehrt zu produzieren. Dadurch verdickt sich unsere Haut und dient als UV-Schutz.

Wer jetzt allerdings an das Solarium denkt, um die Haut vor einem Urlaub an die Sonne zu gewöhnen, sollte wissen: Vorbräunen auf der Sonnenbank ist keine Lösung gegen Sonnenbrand! In vielen Sonnenstudios werden meist nur UV-A-Strahlen eingesetzt, der Haut fehlt also die schützende Hautverdickung und sie muss trotzdem mit Sonnenschutzmittel geschützt werden.

 

Sonnenallergie vorbeugen: Neun Tipps für gesundes Sonnenbaden

  • Meiden Sie die pralle Mittagssonne und halten Sie sich am besten im Schatten auf.

  • Sprechen Sie bei der Einnahme von Medikamenten mit Ihrem Arzt über mögliche Auswirkungen in Bezug auf Sonnenunverträglichkeit.

  • Schützen Sie Ihre Haut mit idealweiser parfumfreien und nicht stark fetthaltigen Sonnenschutzmitteln, die Ihrem Hauttyp entsprechen. Besonders Lichtschutzmittel in Gel-Form mit Antioxidantien und hohem UVA-Schutz schützen zusätzlich vor einer Sonnenallergie.

  • Vom Deutschen Allergie und Asthmabund (DAAB) getestete Sonnenschutzprodukte tragen das DAAB-Logo und sind frei von allergieauslösenden Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen.

  • Tragen Sie Sonnencremes großzügig auf. Als Richtwert gilt hier: Erwachsene benötigen drei bis vier Esslöffel, um sich von Kopf bis Fuß einzucremen und den angegebenen Lichtschutzfaktor auch wirklich zu erreichen.

  • Durch Baden oder Schwitzen können Sonnenschutzmittel ihre Wirkung verlieren, vergessen Sie daher nicht, öfters nachzucremen.

  • Die UV-Strahlung wirkt auch im Schatten. Auch hier benötigen Sie Sonnenschutzmittel und sonnengerechte Bekleidung wie etwa ein T-Shirt.

  • Nach dem Sonnenbaden braucht die gereizte Haut zusätzlich Pflege. Hilfreich sind feuchtigkeitsspendende, aber nicht fettende Lotionen, Cremes und After-Sun Produkte. Als bekanntes Hausmittel kann auch Aloe Vera, z. B. als Gel, beruhigend wirken.

  • UVA-Strahlen dringen durch normales Fensterglas. Wer zum Beispiel im Sonnenschein längere Strecken mit dem Auto fährt, ist nicht automatisch vor der UV-Strahlung geschützt. Hier können Sie UV-undurchlässige Folien auf den Scheiben anbringen.

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