Muskuläre Dysbalance, was ist das überhaupt?
An einem Gelenk wirken zwei Muskeln in gegenläufiger Funktion – Agonist und Antagonist. Wenn diese Muskeln in Bezug auf ihre Kraft, Dehnbarkeit und Länge nicht mehr in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, spricht man von einer muskulären Dysbalance. Die Körperhaltung einer Sportlerin oder eines Sportlers liefert in vielen Fällen erste Hinweise auf das Vorliegen muskulärer Dysbalancen.
Ein stark nach vorne gekipptes Becken kann zum Beispiel durch zu starke Beinstrecker zustande kommen, ein ausgeprägtes Hohlkreuz aus einem Ungleichgewicht von Bauch- und Rückenmuskulatur resultieren, und verkürzte Brustmuskeln können zu einem Rundrücken mit nach vorne gedrehten Schultern führen. Um muskuläre Dysbalancen eindeutig zu diagnostizieren, sind jedoch Muskelfunktionstests (z.B. nach Janda) oder Krafttests nötig, durch die das Verhältnis der Muskelkräfte von Agonist und Antagonist bestimmt wird.