Für wen eignet sich eine Herz-App?
Herz-Apps eignen sich für jeden. Sportliche und Personen ohne Herzleiden profitieren von integrierten Pulsmessern in Smartwatches und zugehörigen Apps. Sportlerinnen unnd Sportler können beispielsweise bei körperlichen Aktivitäten ihre maximale Herzfrequenz und ihren Ruhepuls ausfindig machen. Auf Basis dieser Indikatoren lässt sich unter anderem die persönliche Trainingsintensität berechnen. Doch auch Personen ohne Sport- oder Trainingsabsichten können mit dem Ermitteln ihres Pulses herausfinden, wie sehr sie durch Stress belastet sind und erhalten Hilfestellung und Tipps, was sie dagegen tun können.
Einige Personen tragen aufgrund ihrer erblichen Veranlagung oder ihres hohen Alters das Risiko einer Herzkrankheit in sich. Für sie ist das Beobachten ihres Herz-Kreislauf-Systems im Alltag unabdingbar. Herz-Apps und kompatibles Zubehör ermöglichen inzwischen Untersuchungen, die vorher unter Aufsicht einer Ärztin oder eines Arztes durchgeführt werden mussten. Gesundheitsdaten wie Blutdruck, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, LDL-Cholesterin, Gewicht und Langzeitblutzucker können präventiv auf Schlaganfälle und Herzinfarkte hinweisen und unterstützen zusätzlich laufende Therapien und Untersuchungen von Hausärztinnen und Kardiologen.
Auch für Patientinnen und Patienten, die an chronischen Herzerkrankungen leiden, empfehlen Gesundheitsexpertinnen und -experten die Verwendung von Herz-Apps. Die neuen Technologien sollen die medizinische Forschung sowie die Versorgung von Betroffenen unterstützen, damit Klinikaufenthalte rechtzeitig verhindert werden. Zum Beispiel bei einer koronaren Herzkrankheit (KHK), bei der Ablagerungen in den Blutgefäßen dazu führen, dass der Herzmuskel nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Entsprechende Apps, aber auch digitale Gesundheitskurse wie Nichtraucherkurse, Bewegungs- oder Stressreduktionskurse können die Risikofaktoren, die schlimmstenfalls zum Herzinfarkt führen, effektiv reduzieren.
Das Wichtigste beim Einsatz in der Therapie: Betroffene sollten ihre Ärztin oder ihren Arzt über die Herz-App, die sie nutzen möchten, informieren und sich bei Bedarf zur korrekten Nutzung beraten lassen. Zudem kann gemeinsam erwogen werden, ob im individuellen Fall eine digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) auf Rezept infrage kommt.