Lachende Frau mit schoko-verschmierten Händen und Mund

Ist Schokolade gesund oder ungesund?

Schokolade gehört zu den beliebtesten Süßigkeiten weltweit. Sie ist ein Symbol für Genuss, Freude und manchmal auch Trost. Wir verraten, welche Schokolade am gesündesten ist, ob Schokolade Akne verursacht und wie viel man davon naschen darf, ohne Gesundheit oder Figur zu schaden.

Ein knackiges Stück Schokolade, cremig-zarter Schmelz, der auf der Zunge zergeht, dazu eine gute Tasse Kaffee oder Kakao. Wer kann da schon widerstehen? Und so verwundert es nicht, dass die Deutschen pro Kopf jährlich rund neun Kilogramm der leckeren Süßigkeit genießen. Schokolade hebt die Stimmung, zu viel davon allerdings auch das Gewicht. Doch wieviel Schokolade darf man essen? Und warum tut man mit Bitterschokolade auch etwas für die Gesundheit und das Herz? Wir verraten es Ihnen.

Schokoladensorten – was sind die Unterschiede?

Vollmilchschokolade, dunkle Schokolade, weiße Schokolade, mit Füllung, mit Nüssen, mit Aromastoffen oder Gewürzen – so viele Geschmacksrichtungen es bei Schokolade gibt, so viele Sorten und Qualitäten gibt es auch. Die EU-Richtlinie 2000/36/EG und die Kakaoverordnung schreiben vor, was in Schokolade enthalten sein darf.

  • Milchschokolade besteht aus Kakao, Kakoabutter, Zucker und Milch (oder Milcherzeugnissen). Der Kakaoanteil bei einer Milchschokolade muss laut Kakaoverordnung mindestens 30 Prozent Kakao- und 18 Prozent Milchbestandteile haben. Milchschokolade mit über 50 Prozent Kakaoanteil gilt als besonderer Genuss.

  • Dunkle Schokolade (Bitterschokolade) enthält mehr Kakao als Vollmilchschokolade – und kein Milchpulver. In der Kakaoverordnung ist nicht geregelt, welchen Kakaoanteil dunkle Schokolade haben sollte, empfohlen werden 70 Prozent.

  • Weiße Schokolade enthält demgegenüber keine Kakaomasse, sondern bloß Zucker, Kakaobutter und Milchpulver.

  • Vegane Schokolade – tatsächlich ist Schokolade in ihrer ursprünglichen Form vegan. Dies trifft nach wie vor auf gewöhnliche Bitterschokolade zu: Die Sorten Zartbitter, dunkle Schokolade, Edelbitter sowie Feinherb mit einem hohen Kakaoanteil von 60 Prozent und mehr enthalten oftmals nur Kakao, Kakaobutter und Zucker.

  • Fairtrade-Schokolade soll die Ausbeutung sowohl von Mensch und Natur verhindern. Sie steht für besserer soziale Bedingungen und eine nachhaltige Produktion auf Kakaoplantagen. Die bekanntesten Fairtrade-Siegel sichern den Bauern Mindestpreise zu und schützen sie so vor Preiseinbrüchen. Zudem zahlen sie Prämien zur Förderung von Gemeinschaftsprojekten. 

  • Joghurt, Mandel Nougat – Schokolade gibt es mit unterschiedlichsten Füllungen. Ernährungswissenschaftler sind sich jedoch einig: Dunkle Schokolade ist gesund und am besten ist die Schokolade mit dem höchsten Kakaogehalt – also Bitterschokolade. 

  • Die beliebtesten Schokoladensorten in Deutschland sind Milch- und Vollmilchschokolade auf Platz 1, gefolgt von Nougat-Schokolade (Platz 2) und auf Platz 3 Bitter- bzw. Zartbitterschokolade.

  • Der Begriff Kuvertüre bezeichnet Schokolade mit einem hohen Fettanteil, die hauptsächlich zum Backen benutzt wird.

  • Bei edleren Schokoladensorten wird neben dem Mischverhältnis der Zutaten auch nach Kakao-Anbaugebieten differenziert.

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Ist dunkle Schokolade gesund?

Ist Schokolade gesund? Dunkle Schokolade kann für die Gesundheit förderlich sein. Allerdings: in Maßen!

Zuerst die schlechte Nachricht: Nüchtern betrachtet enthält Schokolade im Wesentlichen Zucker und Fett. Eine Tafel Milchschokolade hat stolze 550 Kalorien. Klingt ungesund? Dann greifen Sie auf jeden Fall zu Bitterschokolade. Je höher der Kakaoanteil der dunklen Schokolade (70 % sollten es schon sein), desto mehr Flavanole, also sekundäre Pflanzenstoffe der Kakaobohne, enthält sie und umso vorteilhafter wirkt sich der Genuss geringer Mengen auf den Körper aus.

Besonders gut: die enthaltenen Antioxidantien, die gesund für das Herz sind. Zudem wird die Wundheilung gefördert und Hautzellen repariert. Sogar die Risiken von Magengeschwüren und Karies sollen durch Kakao gemindert sein. Die Freude darüber wird allerdings durch die kariesfördernde Wirkung des Zuckers wieder getrübt. Doch das ist noch nicht alles zum Thema Gesundheit: Dunkle Schokolade soll sogar die Gefäße elastisch halten und den Blutdruck senken – und wäre damit vorbeugend gegen Herzinfarkt und Schlaganfall.

Kerstin Dobberstein, Ernährungswissenschaftlerin aus Berlin, erklärt: „Schokolade ist kein Lebensmittel, das wir für eine ausgewogene Ernährung benötigen. Kakao liefert sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide), die blutdrucksenkend und durchblutungsfördernd wirken. Außerdem enthält Kakao die ‚Glückshormone‘ Serotonin und Dopamin, die sich positiv auf die Stimmung auswirken. Da die Schokolade auch Zucker liefert, liegt es an Qualität, Zuckeranteil und Verzehrsmenge, ob der Gesundheitswert überwiegt.“

Verursacht Schokolade Akne?

„Du bist, was Du isst“, heißt es. Dass Ernährung das Hautbild beeinflussen kann, ist keine wirklich neue Nachricht. Zucker, Fett und Milch aus der Schokolade steigern im Körper die Talgproduktion. Die mögliche Folge: Pickel und unreine Haut. Wer eine entsprechende Disposition hat, sollte den Genuss der Süßigkeit daher gut abwägen.

„Hier ist die Studienlage uneindeutig. Zuckerreiche Ernährung kann Akne fördern. Einige Inhaltsstoffe der Schokolade beeinflussen die Immunzellen der Haut, sodass Entzündungen zunehmen. Die Antioxidantien aus dem Kakao wirken jedoch entzündungshemmend. Kleine Mengen Schokolade bei einer ansonsten ausgewogenen, gesunden Ernährung scheinen keinen größeren Einfluss zu haben“, erläutert die Ernährungs-Expertin Kerstin Dobberstein.

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Warum macht Schokolade gute Laune?

Der Zucker in der Schokolade mag sich negativ auf das Hautbild und die Zähne auswirken, doch einer freut sich: das Gehirn. Der Zucker aus der Schokolade senkt die Produktion von Stresshormonen im Körper und fördert die Umwandlung des Schokoladenbestandteils Tryptophan in das Glückshormon Serotonin. Das im Kakao enthaltene Theobromin ähnelt zudem Koffein, wirkt leicht anregend und hebt die Laune. Vereinfacht gesagt: Schoki macht glücklich.

In Summe sind die jeweiligen Glücklichmacher zwar zu gering konzentriert, um nachweislich die Laune zu heben, dafür machen sie aber auch nicht abhängig (trotz einer Wirkung, die der von Haschisch ähnelt): „Schokolade enthält Serotonin und Dopamin, die Annahme einer stimmungsaufhellenden Wirkung liegt also nahe. Doch bei der empfohlenen Tagesmenge fällt der Gehalt an „Glückshormonen“ eher niedrig aus", erläutert Kerstin Dobberstein.

Zusätzlich scheinen psychische Einflüsse das ihrige zu tun – Glücksgefühl und Wohlbefinden durch Schokolade entstehen häufig eher aus emotionalen Gründen. So verbinden wir Schokolade häufig mit positiven Momenten (Festtagen, Belohnung etc.). Auch wenn Schokolade mit Genuss und Achtsamkeit verknüpft wird, macht sie gute Laune. Ebenso kann Schokolade nach einer leichten Unterzuckerung ein Wohlgefühl hervorrufen, wenn der Blutzucker durch den Zucker aus der Schokolade wieder ansteigt. "Empfehlenswert ist es natürlich, Unterzuckerungen zu vermeiden", rät Dobberstein.

Wieviel Schokolade darf man am Tag essen?

Nun denken Sie: Gesund für das Herz, gut für die Haut und ein Kick für die Psyche: Wenn Schokolade so viele Vorteile hat, darf ich dann täglich eine Tafel essen?

Ganz so einfach ist es leider nicht. Fett und Zucker würden nach kürzester Zeit dafür sorgen, dass die Hosen kneifen. Zu viel ist ungesund. Expertinnen und Experten raten, keinesfalls mehr als 25 Gramm des Lebensmittels pro Tag – das entspricht etwa zwei Riegeln – und möglichst dunkle Schokolade zu genießen. Kerstin Dobberstein rät: „Ein oder zwei Stück von einer Tafel sind ok. Im Idealfall mit 70 % Kakaoanteil und natürlich in Ruhe genießen und auf der Zunge zergehen lassen, dann hält der Genuss viel länger an.“ Das bringt die Glückshormone in Wallung und hält den Hüftspeck in Grenzen.

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