Soja und Nachhaltigkeit: Was sollten Verbraucher beachten?
Soja ist einerseits ein hochwertiger Eiweißlieferant, doch der Soja-Anbau verursacht auch einige Nachteile für die Umwelt: Für die weltweit steigende Nachfrage nach Soja werden die Anbauflächen vergrößert, insbesondere in Brasilien, wo Urwälder für Soja-Plantagen abgeholzt werden und riesige Monokulturen entstehen. Solche Monokulturen laugen den Boden stark aus und sind nur wenige Jahre rentabel, bevor neue Anbauflächen erschlossen werden müssen. Zusätzlich werden die Anbauflächen durch Gentechnik resistent gegen Pestizide wie Glyphosat gemacht, wodurch Lebensräume für Pflanzen und Tiere zerstört, Wasser verseucht und bislang nicht absehbare Auswirkungen der fremden Gene für Mensch und Tier hervorgerufen werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt sogar vor der „wahrscheinlich krebserregenden“ und erbgutverändernden Wirkung von Glyphosat.
Grund für die erhöhte Nachfrage nach Soja ist der steigende Fleischkonsum: 80 Prozent der weltweit angebauten Sojabohnen werden aufgrund des hohen Eiweißanteils zu Tierfutter verarbeitet, nur ein Fünftel zu Lebensmitteln für den menschlichen Verzehr. Anders als Futtersoja, ist Soja für Lebensmittel allerdings gentechnikfrei. In der EU sind gentechnisch veränderte Sojabohnen nicht für den Anbau zugelassen.
Generell muss auf der Zutatenliste von Produkten in der EU der Einsatz von gentechnisch veränderten Zutaten gekennzeichnet sein (etwa Maisstärke) – davon ausgenommen sind allerdings tierische Produkte wie Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte. Da Futterschrot größtenteils gentechnisch verändert ist, können Verbraucherinnen und Verbraucher durch den Verzehr von tierischen Lebensmitteln unbewusst gentechnisch veränderte Produkte zu sich nehmen.
Beim Kauf von Sojaprodukten sollten Sie daher unbedingt darauf achten, dass diese aus Europa und aus ökologischer Landwirtschaft stammen. Außerdem sollte bei Lebensmitteln auf der Verpackung das Siegel „Ohne Gentechnik“ angebracht sein oder das Produkt Bio-Qualität haben.