Welche Auswirkung hat Endometriose auf die psychische Gesundheit?
Es ist meist nicht die Krankheit selbst, die großen Einfluss auf die Psyche der Betroffenen hat. Obwohl die Auswirkung chronischer Schmerzen natürlich nicht unterschätzt werden darf. Meist ist es jedoch der lange Weg zur Diagnose, der sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirkt.
„Es fehlt den Ärzten an Verständnis“, sagt Prof. Mechsner. „Diese Betroffenen haben den Verdacht auf Endometriose selbst bei ihrem Gynäkologen angesprochen und hören dann Sätze wie: ‚Das kann nicht sein, Sie sind zu jung!‘ oder ‚Da ist aber nichts!‘.“
Hinzu kommt, dass Beschwerden bei Frauen schnell als „Nervenleiden“ abgetan werden. Prof. Mechsner: „Bei Frauen gibt es eine Leitlinie, die heißt: ‚Der psychosomatische Unterbauchschmerz der Frau‘. Für Männer gibt es so etwas nicht. Da werden die Schmerzen nie als psychosomatisch eingestuft. Diese veraltete Sichtweise hat sich auch in der modernen Medizin gehalten.“
Die Folge: Die Frauen leiden jahrelang unter chronischen Schmerzen, die sich in ihr Schmerzgedächtnis eingebrannt haben. Zudem wird ihr Leiden als Einbildung oder gar „Hysterie“ abgetan.