Foto von Natalie Rosenke

Natalie Rosenke – Schluss mit Body Shaming

Auf die inneren Werte kommt es an. Stimmt – nur leider spielen Äußerlichkeiten in unserer Gesellschaft nach wie vor eine dominierende Rolle. Die sozialen Medien haben diesen Effekt noch einmal verschärft.

Die Folge: Menschen, die nicht den gängigen Schönheitsidealen entsprechen, werden oft diskriminiert. Die politische Aktionskünstlerin Natalie Rosenke will sich damit nicht abfinden und geht mit der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung auf kreative Weise dagegen vor.

Zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein – viele Menschen kennen das: Sie werden aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes abgewertet. Für die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes hat sich der Begriff Body Shaming etabliert. Die Diskriminierungsformen reichen von kleinen, spitzen – nur scheinbar harmlosen – Bemerkungen über deftige Beleidigungen bis hin zu Mobbing und Ausgrenzung. 

Am häufigsten davon betroffen: übergewichtige Personen. Ihnen wird häufig Disziplinlosigkeit und Charakterschwäche vorgeworfen. Eine Studie der Universität Tübingen aus dem Jahr 2012 offenbarte, dass hochgewichtige Menschen auch Nachteile im Arbeitsleben haben. Demnach wird ihnen viel seltener eine Stelle mit Leitungsfunktion zugetraut als den normalgewichtigen Kolleginnen und Kollegen.

Vorurteile machen krank

Die IKK classic unterstützt Menschen dabei, einen gesunden Lebensstil zu führen. Dazu gehört auch ein gesunder Umgang miteinander – denn Diskriminierungserfahrungen führen zu Erkrankungen. Um das zu verhindern, gilt es die Ursache zu bekämpfen und Vorurteile abzubauen.

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Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung

Natalie Rosenke will sich mit diesen Ungerechtigkeiten nicht abfinden. Sie setzt sich politisch für die Prävention und den Abbau von Gewichtsdiskriminierung ein. Die freiberufliche Künstlerin und Webdesignerin, die in der Kolumne "Über Gewicht" des SZ-Magazins einen Einblick in ihre Perspektive auf das Leben gibt, ist erste Vorsitzende der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung. Sie sagt: "Das Thema Diskriminierung begleitet mich im Prinzip von Kindesbeinen an. Dicke Kinder bekommen sehr früh vermittelt, dass sie ein Problem sind." 

Die Ablehnung von hochgewichtigen Menschen sei insbesondere mit dem Aufkommen der sozialen Medien in den vergangenen Jahren noch einmal ungefilterter zum Vorschein getreten, berichtet Rosenke. Denn im scheinbar anonymen Netz fällt es vielen Menschen deutlich leichter, andere zu erniedrigen, ja sogar mit Hass zu überziehen. "Wir sollten alle begreifen, dass es ein Übergriff ist, über den Köper einer anderen Person zu urteilen. Wenn wir über einen Körper sprechen, der nicht der eigene ist, sollten wir vorher klären, ob und in welcher Form das für die betreffende Person in Ordnung ist ", sagt Rosenke. Den Gedanken der Gleichwertigkeit aller Körper in unserer Gesellschaft zu verankern, müsse ihrer Meinung nach das Ziel sein. Mithilfe von politischer Aktionskunst versucht Rosenke dabei, Gewichtsdiskriminierung greifbar zu machen und zum Thema ins Gespräch zu kommen. 

Schluss mit Body Shaming

Doch nicht nur dicke Menschen kennen das Gefühl, wenn sie aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes angestarrt oder konkret benachteiligt werden. Auch sehr dünne Menschen, kleinwüchsige oder besonders großgewachsene Menschen erleben tagtäglich Formen der Diskriminierung. Strikte Schönheitsideale tragen dazu bei, dass viele Menschen alles außerhalb der Norm als ungewöhnlich oder gar abstoßend betrachten. Die stark wachsende Anzahl an Schönheitsoperationen zeigt, dass immer mehr Menschen darunter leiden, dass sie eben nicht der Norm entsprechen. 

Eine andere Lösung könnte sein, sich und andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind und die Vielfalt im äußeren Erscheinungsbild als Bereicherung zu sehen. Menschen wie Natalie Rosenke geben anderen Menschen Mut, indem sie genau diesen Weg gehen. Ihr Statement: Auch hochgewichtige Menschen haben ein Recht auf menschenwürdige Behandlung.

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