Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung
Natalie Rosenke will sich mit diesen Ungerechtigkeiten nicht abfinden. Sie setzt sich politisch für die Prävention und den Abbau von Gewichtsdiskriminierung ein. Die freiberufliche Künstlerin und Webdesignerin, die in der Kolumne "Über Gewicht" des SZ-Magazins einen Einblick in ihre Perspektive auf das Leben gibt, ist erste Vorsitzende der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung. Sie sagt: "Das Thema Diskriminierung begleitet mich im Prinzip von Kindesbeinen an. Dicke Kinder bekommen sehr früh vermittelt, dass sie ein Problem sind."
Die Ablehnung von hochgewichtigen Menschen sei insbesondere mit dem Aufkommen der sozialen Medien in den vergangenen Jahren noch einmal ungefilterter zum Vorschein getreten, berichtet Rosenke. Denn im scheinbar anonymen Netz fällt es vielen Menschen deutlich leichter, andere zu erniedrigen, ja sogar mit Hass zu überziehen. "Wir sollten alle begreifen, dass es ein Übergriff ist, über den Köper einer anderen Person zu urteilen. Wenn wir über einen Körper sprechen, der nicht der eigene ist, sollten wir vorher klären, ob und in welcher Form das für die betreffende Person in Ordnung ist ", sagt Rosenke. Den Gedanken der Gleichwertigkeit aller Körper in unserer Gesellschaft zu verankern, müsse ihrer Meinung nach das Ziel sein. Mithilfe von politischer Aktionskunst versucht Rosenke dabei, Gewichtsdiskriminierung greifbar zu machen und zum Thema ins Gespräch zu kommen.