Acht Tipps gegen ständige Müdigkeit

Redaktion
IKK classic

Ständig müde? Stress, Unordnung, Bewegungsmangel oder eine unausgewogene Ernährung können die Ursachen sein. Acht einfache Alltagsstrategien helfen dabei, die Erschöpfung zu überwinden und wieder zu mehr Energie zu finden.

Wer mal eine unruhige Nacht mit zu wenig Schlaf hinter sich gebracht hat, kämpft am nächsten Tag mit Müdigkeit und Erschöpfung. Hier ist die Ursache klar und Erholung meist die Lösung: Eine Nacht mit ausreichend Schlaf bringt einen wieder zu Kräften. Was aber, wenn man sich trotz ausreichend Schlaf über einen längeren Zeitraum müde fühlt? Das kann ein Hinweis darauf sein, dass der Körper ein paar Veränderungen braucht.

„Die häufigsten Ursachen für ständige Müdigkeit sind glücklicherweise harmlos“, sagt der Münchner Allgemeinmediziner Dr. med. Gernot Brockmann. „Oft fehlt dem Körper etwas, das mit Schlaf nicht zu beheben ist – ausreichend Vitamin D zum Beispiel, das für die Energieversorgung zuständig ist.“

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Ständige Müdigkeit: Wenn genügend Schlaf nicht hilft

Erwachsene brauchen zwischen sieben und neun Stunden Schlaf pro Nacht – eine ganze Menge. Wer sich trotz ausreichender Nachtruhe dennoch häufig abgeschlagen fühlt, sollte das nicht einfach hinnehmen. „Ständige Müdigkeit ist kein Normalzustand, sondern ist ernst zu nehmen“, sagt Dr. med. Michaela Moosburner, stellvertretende Direktorin des Krankenhauses für Naturheilweisen in München. Als Chefärztin behandelt sie Patientinnen und Patienten mit dem sogenannten Fatigue-Syndrom, einem dauerhaften Erschöpfungszustand.

Das Problem: Betroffene sind oft nicht einfach nur müde, sondern haben sehr begrenzte Energiereserven pro Tag, die sie gut einteilen müssen, um ihren Alltag zumindest teilweise bewältigen zu können. Oft haben sie auch mit Konzentrationsschwierigkeiten zu kämpfen. Auch Kreislaufprobleme wie Schwindel nach dem Aufstehen können auftreten.

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Mögliche Ursachen für ständige Müdigkeit

Ständige Müdigkeit kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Häufige Ursachen sind unter anderem Stress, Schlafmangel, falsche Ernährung oder zu wenig Bewegung. Aber auch seelische Belastungen wie Angst oder Depressionen sowie körperliche Erkrankungen wie Schilddrüsenprobleme oder Eisenmangel können eine Rolle spielen.

Ein ungünstiger Lebensstil, etwa eine unausgewogene Ernährung oder ständiger Leistungsdruck, kann den Körper dauerhaft überlasten und zu chronischer Erschöpfung führen. Schlafmangel, etwa aufgrund von unregelmäßigen Schlafgewohnheiten oder einer schlechten Schlafqualität, trägt ebenfalls wesentlich zur Müdigkeit bei. Die Ursachen sind vielfältig und sollten nicht unterschätzt werden.

„In jedem Fall lohnt sich die Ursachenforschung. Denn niemand sollte ständig müde sein“, erklärt Dr. Moosburner. Wenn einfache Maßnahmen wie mehr Bewegung oder eine gesündere Ernährung nicht helfen, ist es ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine gründliche Untersuchung kann helfen, die Gründe der Erschöpfung zu identifizieren und gezielte Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.

8 Tipps gegen die ständige Müdigkeit

  • 1. Handy und andere elektronische Geräte früh genug ausschalten

    Wer vor allem abends noch zu lange auf dem Handy scrollt, überreizt sein Gehirn und signalisiert ihm „Wach bleiben“. Das Blaulicht der Displays wirkt sich einigen Studien zufolge negativ auf die Schlafqualität aus. Denn Blaulicht kann beim Eintreffen auf die Netzhaut die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmen. Zwar wird dieser Effekt unter Experten immer wieder diskutiert – doch klar ist: Je weniger Lichtquellen vor dem Einschlafen, desto besser.

    Tipp: Wer sich oft müde fühlt, sollte das Bett zur handyfreien Zone machen und spätabends keine E-Mails mehr checken oder auf Social-Media-Netzwerken unterwegs sein. Denn je mehr Informationen wir vor dem Einschlafen noch verarbeiten, desto aktiver wird unser Geist – während der Körper gleichzeitig zur Ruhe kommen möchte. 

  • 2. Den persönlichen Wassertank auffüllen

    Der Körper braucht ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser, um leistungsfähig zu bleiben. Sobald der Körper mehr Flüssigkeit ausscheidet, als er zu sich nimmt, lässt das den Blutdruck sinken und das Gehirn bekommt zu wenig Sauerstoff. Die Folge: Man fühlt sich abgeschlagen und matt.

    Tipp: Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten – in Form von Wasser: Gemäß Deutscher Gesellschaft für Ernährung sollten wir rund 1,5 Liter Wasser am Tag trinken. Auch Schorlen sind in Ordnung, das Mischverhältnis sollte aber bei drei (Wasser) zu eins (Saft) liegen. Weitere Informationen zum Thema gibt es in unserem großen Wasser-Einmaleins.

  • 3. Sauerstoff als Frischekick

    Verbrauchte Luft kann auch ein Grund sein, regelmäßig mit Müdigkeit zu kämpfen. Ist im Zimmer zu viel Kohlendioxid, das Endprodukt des Sauerstoffaustauschs, bekommt das Gehirn nicht ausreichend Sauerstoff. Die Folge: Man kann sich nur schlecht konzentrieren und wird schneller müde.

    Tipp: Mehrmals am Tag für mindestens fünf Minuten stoßlüften. Der frische Sauerstoff kurbelt das Herz-Kreislauf-System wieder an, Herz und Gehirn können dem Körper leichter Energie bereitstellen. Was dabei hilft, regelmäßig ans Lüften zu denken? Für jede Stunde mit dem Handy einen Reminder stellen.

  • 4. Die süßen Snacks stehenlassen

    Zucker sorgt zwar für kurze Wachmach-Momente, allerdings nur vorübergehend. Der Blutzuckerspiegel steigt rasch an und sinkt kurz danach wieder ab. Deshalb versucht der Körper, die starke Blutzucker-Schwankung auszugleichen – was zusätzlich Energie kostet.

    Tipp: Auf eine ausgewogene Ernährung achten. „Perfekt ist eine bunte Mischung aus allen Lebensmittelgruppen: Vollkornprodukte, Obst und Gemüse – im Idealfall „fünf am Tag“, auch Hülsenfrüchte sind wichtige Energiespender“, sagt Dr. med. Michaela Moosburner. Gerade Obst und Gemüse liefern wichtige Nähr- und Mineralstoffe und Vitamine. Vollkornprodukte liefern wertvolle Kohlenhydrate. Tipp für Pasta-Gerichte: Mit Gemüse verfeinern. Morgens zum Frühstück sorgt eine Kombination aus Haferflocken und Obst für die gute Versorgung mit wichtigen Ballaststoffen.

  • 5. Öfter und vor allem regelmäßig bewegen

    Nach einem Tag auf der Couch ist man oft müder als nach einigen Stunden an der frischen Luft. Der Grund: Der Kreislauf kommt auf der Couch nicht in die Gänge. Die Durchblutung und der Stoffwechsel wollen angeregt werden.

    Tipp: Bewegung macht munter: Ob das nun Treppensteigen, ein paar Gymnastikübungen, Joggen oder Spazierengehen ist. „Dabei kommt es nicht darauf an, sich total auszupowern“, sagt Dr. med. Michaela Moosburner, „gerade das sollten schwächer aufgestellte Menschen ja vermeiden.“ Im Gegenteil: Wichtiger als die Intensität ist, sich regelmäßig zu bewegen. Empfohlen wird pro Tag ein mindestens 30-minütiger Spaziergang an der frischen Luft oder 20 Minuten joggen

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  • 6. Das persönliche Stresslevel runterfahren

    Auch psychische Gründe oder Stress können anhaltende Müdigkeit auslösen. Sie stören den konstanten Zuckerfluss, den Gehirn und Muskeln brauchen, um genügend Energie zu bekommen. Doch Kummer und Sorgen setzen Adrenalin frei, das den Speicherzucker ausschüttet. Warum? Der Körper braucht mehr Energie und irgendwann sind die Speicher leer. Und genauso fühlt man sich dann leider auch.

    Tipp: Ruhepausen vom Alltag schaffen. Beim Spazierengehen abschalten und nichts tun, außer die Umgebung wahrzunehmen. Auch Wechselatemübungen, bei denen man fünfmal mit dem linken und fünfmal mit dem rechten Nasenloch ein- und ausatmet, entschleunigen, geben Energie und vertreiben Müdigkeit. „Auch regelmäßiger Sport ist wichtig, um den Erholungskiller Stress abzubauen", sagt Allgemeinmediziner Dr. med. Gernot Brockmann.

  • 7. Mehr Ordnung für ein harmonisches Zuhause

    Das Zuhause versinkt im Chaos? Studien zeigen: Das kann Stress und Müdigkeit verstärken. Denn Unordnung im Zimmer führt tendenziell zu Unordnung im Kopf, weil das Gehirn zu vielen Reizen ausgesetzt ist. Zudem fühlen sich Menschen in einer unaufgeräumten Wohnung tendenziell unglücklicher und weniger geborgen.

    Tipp: Ein kurzes Aufräumen kann sich lohnen – selbst bei Müdigkeit. Bereits 15 fokussierte Minuten reichen oft aus, um spürbar mehr Ordnung zu schaffen. Ein aufgeräumter Schreibtisch fördert erholsamen Schlaf und erleichtert den Start in den nächsten Tag.

  • 8. Weniger Kaffee trinken

    Kaffee gilt dank seines Koffeingehalts und seiner anregenden Wirkung auf das Gehirn als Wachmacher. Doch mitunter erzielt Koffein die gegenteilige Wirkung: Es kann den Blutzuckerspiegel nach oben treiben und zu Dehydrierung führen, was uns noch stärker erschöpft. Hinzu kommt: Der Körper passt sich an, über die Zeit braucht man immer mehr Koffein, um wach zu bleiben.

    Tipp: Statt also im Kaffee den Energieschub zu suchen, ist es ratsam, den Konsum eher zu senken. Abhilfe schaffen kann Wasser mit Zitronensaft, da Vitamin C den Stoffwechsel anregt und das Immunsystem stärkt. Magnesiumreiche Getränke wirken sich positiv auf die Durchblutung aus und gelten ebenfalls als Wachmacher.

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Veröffentlicht am 27.03.2025

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