Am Schönsten ist selbstverständlich positives Feedback. Das lässt das Selbstwertgefühl steigen. Aber im Laufe deines Berufslebens wirst du auch lernen müssen, Kritik einzustecken. Das ist nicht ganz so leicht. Denn Kritik kann auch mächtig verunsichern. Vor allem: Kritik ist nicht gleich Kritik. Wir erklären, wie du die verschiedenen Kritikformen auseinanderhalten und das Beste für dich rausholen kannst.
Nimm's nicht persönlich: So lernst du Kritikfähigkeit
Im Berufsleben ist es wichtig, aus Fehlern zu lernen. Erst so kann man sich auch verbessern und die eigenen Fähigkeiten besser einschätzen. Feedback von erfahrenen Kollegen ist daher sehr wichtig.
Konstruktives Feedback
Das Beste, was dir passieren kann, ist konstruktive Kritik. Andere zahlen viel Geld für ein Coaching, um genau das zu bekommen! Gerade zu Beginn eines neuen Jobs ist die Lernkurve am größten. Das gilt für Berufseinsteiger genauso wie für Erfahrene. Um neue Kompetenzen zu lernen, musst du dich aber ständig verbessern. Dein Glück, wenn es jemanden gibt, der dir auf positive Art zeigt, wie du in deinem Job besser werden kannst.
Auch wenn es unangenehm ist, auf die eigenen Schwächen oder gar Fehler hingewiesen zu werden: Nimm es sportlich. Ein souveräner Umgang mit Kritik ist eine Chance zum Wachstum. Kritikfähigkeit gehört heute zu den wesentlichen Soft Skills im Arbeitsleben.
Du erkennst konstruktives Feedback daran, dass dein Gegenüber seine Kritikpunkte sachlich und wertschätzend vorträgt und dass es um dein Verhalten, dein Wissen oder deine Fähigkeiten geht. Nicht du als Mensch wirst kritisiert. Das macht es leichter und du kannst die geäußerten Punkte besser annehmen. Dann kannst du es nächstes Mal besser machen.
Tatsächlich ist diese Art von Kritik so wichtig, dass du sie gerade zu Beginn deines Berufslebens einfordern solltest. Falls du nicht ohnehin einen Tutor, Paten oder Ausbilder in deiner Arbeit hast, suche dir jemanden, von dem du gerne lernen möchtest und zu dem du ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen kannst. Bitte dein Gegenüber um ehrliches Feedback deiner Arbeit. Beginne mit einem konkreten Problem, bei dem du dir vielleicht nicht ganz sicher bist, ob man das nicht auch besser lösen könnte.
Ungerechtfertigte Kritik
Auch wenn Kritikfähigkeit wichtig ist – alles musst du dir nicht gefallen lassen. Wenn dir der Kritiker Dinge vorwirft, die nicht der Wahrheit entsprechen, solltest du sie sachlich von dir weisen und nicht emotional reagieren. Versuche nicht, in eine Rechtfertigungsspirale einzusteigen. Überzeuge lieber dein Gegenüber mit konkreten Informationen, aber ohne die Schuld einfach nur anderen in die Schuhe zu schieben. Denn das kommt in der Regel nicht gut an.
Wichtig bei ungerechtfertigter Kritik ist Kommunikation. Suche das Gespräch mit deinem Kritiker: Finde heraus, warum dich dein Gegenüber zu Unrecht kritisiert. Versuche, zu verstehen, was passiert ist. Liegt ein Missverständnis vor? Waren Aufgaben nicht klar verteilt? Lässt dein Kritiker einfach nur persönlichen Frust ab? Gibt es vielleicht sogar Kollegen, die dich in einem schlechten Licht dastehen lassen wollen?
Lass dich nicht von deinen Gefühlen beeinflussen, vor allem wenn du dich ungerecht behandelt fühlst. Blicke mit etwas Abstand auf die Situation. Dann kannst du klarer sehen, was schiefgelaufen ist. Die menschliche Kommunikation ist äußerst anfällig für Fehler. Gut möglich, dass keine böse Absicht hinter ungerechtfertigter Kritik steht. Aber ja: Es gibt leider auch immer wieder richtig fiese Kollegen. Dann gilt es, Grenzen zu setzen und sich Verbündete zu suchen.
Kritik unter der Gürtellinie
Wenn es persönlich wird, brauchst du dir das nicht gefallen lassen. Unsachliche Kritik erkennst du daran, dass du als Person kritisiert wirst. Also beispielsweise nicht: „Du hast das Dokument zu spät abgegeben“. Sondern: „Du bist schlampig“. Bitte dein Gegenüber, bei der Sache zu bleiben und dich nicht persönlich anzugreifen. Notfalls kannst du das Gespräch auch abbrechen oder verschieben mit dem Hinweis, dass du bereit bist, weiter zu sprechen, wenn ihr auf der sachlichen Ebene bleibt.
Die Do's & Don'ts als Feedback-Nehmer
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Don´ts
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