Was ist Cyberchondrie?
Wenn eine Gesundheitsangststörung, also eine Hypochondrie – durch intensive Suche im Internet verstärkt wird, spricht man von Cyberchondrie: „Cyber“ steht für Internetnutzung und „chondria“ für die Krankheitsangst. Der Begriff beschreibt eine emotionale Belastung, bei der Krankheitsängste auf eine wiederholte und exzessive Internetnutzung stoßen. "Bis zu 80 Prozent der Internetnutzer suchen nach gesundheitsbezogenen Themen im Internet. Das ist per se nicht problematisch und ist auch mit deutlichen Vorteilen verbunden, etwa einer zunehmenden Gesundheitskompetenz", sagt Junior-Professorin Dr. Stefanie Jungmann. Sie leitet den Krankheitsangstschwerpunkt an der Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Die Psychologin erklät: "Merkmale im Zusammenhang mit Cyberchondrie kann man daran erkennen, dass die Internetrecherche kurz- oder langfristig zu Sorgen und Ängsten um die Gesundheit oder zu einer starken Beschäftigung mit Gesundheit und Krankheit führt." So verspüren einige Betroffene eine Art Drang oder Zwang, wiederholt nach Symptomen oder Krankheiten im Internet zu recherchieren. Damit können auch eine erhöhte Nutzungsdauer des Internets und gegebenenfalls verhaltensbezogene Auswirkungen einhergehen. Etwa wenn andere Lebensbereiche vernachlässigt werden oder die Betroffenen ein ungünstiges Gesundheitsverhalten infolge unseriöser Empfehlungen entwickeln.