Frau pflegt ihre Lippen im Winter

Hautpflege im Winter: Tipps für den richtigen Schutz

Frostige Temperaturen und Heizungsluft machen es unserer Haut nicht gerade leicht: Sie trocknet aus und neigt verstärkt zu Unreinheiten. Auch unsere Schleimhäute in Mund, Nase und Rachen werden stark beansprucht. Wir haben mit einer Expertin gesprochen und geben Tipps, wie Sie Ihre Haut auch im Winter schützen.

Trockene Heizungsluft drinnen, klirrende Kälte draußen und zu lange, zu heiße Duschen zum Aufwärmen: Der Winter steht vor der Tür und stellt unsere Haut vor neue Herausforderungen. Sie wird schnell trocken und vor allem die Hautbarriere leidet während der kalten Jahreszeit. 

Neben dem Austrocknen neigt unsere Haut dann oft zu Unreinheiten, Entzündungen oder gar Rissen und Ekzemen. Auch unsere Schleimhäute in den Augen, der Nase und im Rachen werden in der Winterzeit stark strapaziert. Aber was genau passiert mit unserer Haut? Und wie können wir ihr etwas Gutes tun?

So verändert sich die Haut im Winter

„Die kalten Temperaturen führen dazu, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen, um den Körper vor Wärmeverlust zu bewahren“, erklärt die Hautärztin und Allergologin Dr. Stefanie Montag. Unter diesen Umständen wird die Haut weniger gut durchblutet, wodurch sie weniger Sauerstoff und Nährstoffe erhält, so die Expertin weiter. „Dazu kommt, dass die trockene Heizungsluft der Haut Feuchtigkeit entzieht.“

Außerdem sorgen Temperaturen unter acht Grad Celsius dafür, dass unsere Talgdrüsen ihre Produktion herunterfahren – und das wiederum strapaziert unsere natürliche Hautbarriere, wie Dr. Stefanie Montag erklärt: „Ohne den schützenden Lipidfilm auf der Haut, also den natürlichen Fettfilm, verdunstet die Feuchtigkeit auf der Hautoberfläche schneller. Das schwächt die Hautschutzbarriere in ihrer Funktion und sorgt für einen zusätzlichen Feuchtigkeitsmangel“, so die Dermatologin.

Was ist wichtig bei der Hautpflege im Winter?

Also: Unsere Haut hat in der kalten Jahreszeit ganz besondere Bedürfnisse. Der Fokus der Pflegeroutine sollte daher darauf liegen, Feuchtigkeit zu erhalten und die Hautbarriere zu stärken.

Das heißt jedoch nicht, dass die Routine komplett umgestellt werden muss. Vielmehr ist es ratsam, nur einzelne Produkte auszutauschen oder zu ergänzen.

Hautkrebsvorsorge und Hautkrebs-Screening

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Gesicht und Körper: Tipps für Ihre Hautpflege im Winter

  • Richtig Duschen:

    Heißes Wasser kann die Haut austrocknen. Daher sollte nicht heiß, sondern eher lauwarm geduscht werden – und im besten Fall nicht täglich. Das hilft, die natürlichen Öle der Haut zu bewahren. Außerdem sollte man nicht zu lange unter der Dusche stehen, wenige Minuten reichen völlig aus. Duschgele und Seifen haben bestenfalls sanfte, feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe. Nach dem Duschen tut es der Haut gut, dick eingecremt zu werden. Um weiteren Feuchtigkeitsverlust zu vermeiden, hilft es, sich schnell warme Kleidung anzuziehen.

  • UV-Schutz:

    Auch wenn es draußen kalt und deshalb oft nicht spürbar ist, kann die Sonne im Winter ihre Spuren hinterlassen. Daher ist es wichtig, den Sonnenschutz in den Wintermonaten nicht zu vernachlässigen – insbesondere im Urlaub in den Bergen oder im Schnee. „Am besten eignen sich Produkte mit UVA- und UVB-Schutz mit Lichtschutzfaktor 30, noch besser LSF 50“, betont Dr. Montag.

  • Haut mit viel Feuchtigkeit versorgen:

    Das Gesicht und die Hände sind der Kälte in der Regel am häufigsten ausgesetzt. Daher benötigen sie eine besonders intensive Pflege. „Zu empfehlen sind Pflegeprodukte mit einem höheren Fettanteil – am besten reichhaltigere Wasser-in-Öl-Emulsionen“, erklärt die Dermatologin. Zudem stärken Produkte mit pflanzlichen Ölen, wie Argan-, Mandel-, Jojoba- und Weizenkeimöl, Linolsäure oder Sheabutter unsere Haut gegen Umwelteinflüsse. Auch Feuchtigkeitsmasken sind eine Wohltat für trockene Haut. Wer neue Cremes, Peelings und Co. in die bisherige Routine integrieren möchte, sollte darauf achten, dass diese auch zum eigenen Hauttyp und den anderen Produkten passen. Bei Unsicherheiten ist es ratsam, sich an einen Hautarzt oder eine Hautärztin zu wenden.

    Beim Eincremen des ganzen Körpers brauchen Stellen, die zu Trockenheit neigen, besondere Aufmerksamkeit. Dazu gehören Beine, Füße oder Ellbogen. Und: Die Lippen nicht vergessen! Für die gibt es spezielle Cremes und Pflegestifte.

  • Richtig lüften:

    Auch das Raumklima in den eigenen vier Wänden kann sich positiv auf unser Hautbild auswirken. Dr. Montag rät: „Regelmäßiges Lüften oder auch ein feuchtes Tuch auf der Heizung sorgen für mehr Feuchtigkeit.“ Dabei helfen können auch Pflanzen als natürliche Luftbefeuchter und spezielle Luftbefeuchter, die an den Heizkörpern befestigt werden.

     

  • Sanfte Reinigung, intensive Pflege:

    Da die Haut im Winter schon strapaziert genug ist, sollte sie nicht zusätzlich übermäßig gereinigt werden – denn das wirkt sich negativ auf die natürlichen Öle auf der Hautoberfläche aus. Empfehlenswert sind milde, feuchtigkeitsspendende Reiniger und Feuchtigkeitsmasken, die die Haut revitalisieren.

  • Haut von innen heraus stärken:

    Außerdem wichtig: Viel trinken! An kalten Tagen vergessen wir das häufig. Doch auch im Winter sollten mindestens zwei Liter am Tag getrunken werden. Mit der richtigen Ernährung kann man die Haut im Winter ebenfalls von innen stärken. Zu empfehlen sind pflanzliche Öle aus Leinsamen, Chiasamen oder Hanf mit essenziellen Omega-3-Fettsäuren. Dazu gehören Nahrungsmittel wie Fisch mit hohem Fettgehalt, Avocados und Salate mit den richtigen Ölen.

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Schleimhautpflege im Winter: Das sollten Sie beachten

Bei der winterlichen Hautpflege werden die Schleimhäute oft außen vor gelassen – und dabei haben sie wichtige Funktionen für den Schutz unserer Körpers. Sie spielen beispielsweise eine essenzielle Rolle bei der Aufnahme von Nährstoffen, der Abwehr von Viren und Bakterien sowie für den Schutz unserer Atemwege.

Besonders die Nasenschleimhäute trocknen im Winter schnell aus. Die Folge: Die Nase juckt, brennt und reißt ein. Das macht uns auch anfälliger für Schnupfen und Erkältungen bis hin zu einer Bronchitis. Denn eine trockene Nase kann Krankheitserreger und andere Fremdkörper schlechter abwehren. Dr. Montag: „Zur Befeuchtung der Schleimhäute empfehle ich, pflegende Nasensalben, zum Beispiel mit Dexpanthenol, zu verwenden. Auch Nasensprays mit Meerwasser tun der Nase gut.“

Darüber hinaus hilfreich:

  • Das Inhalieren von heißem Wasserdampf reinigt die Nase und fördert die Durchblutung.

  • Beim Nasenduschen wird überflüssiger Schleim mit einer Salzlösung aus der Nase gespült. Mit dem Schleim verschwinden auch viele Krankheitserreger und andere Schadstoffe.

  • Wundsalben halten die Schleimhäute feucht und unterstützen die Heilung des Naseninnenraums.

Ansonsten gelten für die Schleimhäute ähnliche Regeln wie für den Rest der Haut: Viel Trinken, die Umgebungsluft in der Wohnung feucht halten und gesund ernähren.

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