Welche Rolle spielt die soziale und ethnische Herkunft in unserer Gesellschaft und speziell auf dem Arbeitsmarkt? Diese Frage ist für Kadim Tas in doppelter Hinsicht prägend: Als Vorstand der Initiative "JOBLINGE" will er Jugendlichen mit schwierigen Startbedingungen dabei helfen, den Sprung in die Arbeitswelt zu schaffen.
Mit "JOBLINGE Kompass" gibt es seit 2016 ein Programm, das sich gezielt an junge Geflüchtete mit gültigem Aufenthaltstitel richtet. Denn bei der Arbeitsplatzsuche haben es Menschen mit ausländisch klingendem Namen oft deutlich schwerer. Diese durch zahlreiche Studien belegte Diskriminierung bestätigt auch Tas: "Vielfalt gibt es meist nur im Niedriglohnsektor, in den höheren Ebenen findet man oft noch homogene Biografien vor. Dort haben es Menschen mit einem diversen Background immer noch schwer."
Dies wollen Tas und seine Mitstreiter bei JOBLINGE verändern. Seit Kurzem läuft eine neue Initiative namens "PLAN A", die junge Menschen inspirieren und aktivieren möchte, sich mit beruflicher Bildung auseinanderzusetzen. Die Botschafter der Kampagne, darunter auch prominente Persönlichkeiten wie der Fußballer Sebastian Rode, illustrieren, dass auch Scheitern, Neuanfänge und Umbrüche zum Berufsleben dazugehören. Tas ist auf jeden Fall von seinen Schützlingen überzeugt, die er bei den JOBLINGEN betreut: "Ich glaube an die Stärke, die man aus schwierigen Situationen gewinnen kann. Gerade bei Geflüchteten sehe ich ein Riesenpotenzial."