Wie ansteckend sind Mykoplasmen?
Mykoplasmen verbreiten sich typischerweise durch Tröpfcheninfektion. Durch das Atmen, Husten oder Niesen gelangen die Bakterien in die Luft. Mykoplasmen gelten dabei als besonders ansteckend. Da die Inkubationszeit sehr lange ist, tragen auch viele vermeintlich gesunde Menschen den Erreger mit sich herum und verbreiten ihn. Dennoch besteht kein erhöhter Grund zur Sorge, da die meisten Infektionen mild verlaufen.
In diesem Jahr sind die Ansteckungszahlen weltweit allerdings besonders hoch. Als möglicher Grund dafür werden die verstärkten Hygienemaßnahme während der Corona-Zeit diskutiert. Viele Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass Maßnahmen wie Masken oder Abstandsregeln dazu geführt haben, dass die Mykoplasmen-Infektionen in den vergangenen Jahren stark gesunken sind. Dadurch könnte die Herdenimmunität abgenommen haben. Die Immunsysteme haben sich vom Erreger entwöhnt. Nun kehren die Infektionen besonders stark zurück.
Allerdings weist der Experte daraufhin, dass Mykoplasmen-Infektionen seit jeher wellenförmig verlaufen. „Aktuell haben wir eine starke Welle“, erklärt er. Historisch gesehen trete diese alle vier bis fünf Jahre auf. Eine Möglichkeit dafür ist, dass sich die Bakterien verändern, sodass sie vom Immunsystem nicht mehr erkannt werden. Deshalb sagt er: „Es besteht kein Grund zur Panik.“ Die Corona-Zeit habe das möglicherweise verzögert – und damit für eine besonders starke Welle gesorgt.