Frau packt ihr Gemüse nach dem Einkauf  aus der Stofftasche aus

Nachhaltigkeit im Alltag:
Zehn Tipps für ein grüneres Leben

Jutebeutel zum Einkaufen benutzen und Licht ausschalten, wenn man nicht zu Hause ist: Wir alle kennen die nötigen Handgriffe für mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Geht da noch mehr? Aber sicher!

609 Kilogramm – so viel Abfall produzierte, nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, durchschnittlich jeder einzelne Deutsche im Jahr 2019. Ganz schön viel, besonders wenn man sich zum Vergleich den europäischen Mittelwert von 502 Kilogramm vor Augen hält. Vor allem der Plastikmüll ist beim Thema Nachhaltigkeit immer noch ein großes Problem. Denn fast die Hälfte des Abfalls kann nicht wiederverwertet werden: die Recylingquote liegt bei 55 Prozent.

Die beiden Grünphase-Moderatorinnen Hannah Heinzinger und Raphaela Naomi Heinzl © BR/Max Hofstetter
Die beiden Grünphase-Moderatorinnen Hannah Heinzinger (links) und Raphaela Naomi Heinzl (rechts) wollen vor allem eines: für Nachhaltigkeit begeistern.

Zeit zu handeln: Das machen auch die beiden Moderatorinnen Raphaela Naomi Heinzl und Hannah Heinzinger in ihrem Podcast "Grünphase" von Funk und dem Bayerischen Rundfunk. In jeder Podcast-Folge stellen sich beide herausfordernden Challenges, in denen sie möglichst wenig Ressourcen verbrauchen sollen – vom Stromverbrauch bis hin zur Müllentsorgung.

Ihr Ziel: Zuhörerinnen und Zuhörer mit alltäglichen Tipps und Tricks für das Thema Nachhaltigkeit begeistern, ohne dabei mit dem erhobenen Zeigefinger zu mahnen. Wir haben die beiden Podcasterinnen durch ihren Alltag begleitet und wollten wissen, welchen Stellenwert Nachhaltigkeit in ihrem Leben einnimmt. 

Ich finde einfach, dass wir einen coolen Planeten haben. Soweit man das Universum kennt, auch relativ einzigartig.
Hannah Heinziger, Podcast-Moderatorin

Für Nachhaltigkeit im Alltag begeistern

"In erster Linie handle ich nachhaltig aus Selbstliebe", antwortet Raphaela auf die Frage, was beide tagtäglich motiviert, umweltbewusst zu handeln. Die gelernte Automobilverkäuferin möchte ein langes und gutes Leben führen, vorausgesetzt die Umwelt ist gesund. Zu wissen, dass man auf andere Menschen und die Umwelt achtet, mache ihr einfach Spaß.

Als Quereinsteigerin ist Raphaela bei dem bayerischen Jugendsender PULS gelandet, dort moderiert sie seit 2021 gemeinsam mit ihrer Kollegin Hannah den Podcast Grünphase. "Ich finde einfach, dass wir einen coolen Planeten haben. Soweit man das Universum kennt, auch relativ einzigartig", fügt Hannah hinzu. Für sie sei es skurril, dass wir uns Menschen dabei zuschauen, wie wir die Erde unermüdlich ausschöpfen. Daher ist es für ihre persönliche Motivation wichtig, das mit kleinen umweltbewussten Beiträgen zu verhindern. 

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Fünf Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

  • 1. Allen Anfang macht der Guten-Morgen-Kaffee

    Hannahs Weg am Morgen führt direkt zur Kaffeemaschine. Sie nimmt für ihren morgendlichen Kaffee lieber die pflanzliche Milch aus Hafer statt der klassischen Kuhmilch. Denn: Die Produktion von Milch beansprucht viel Landfläche und erzeugt Unmengen Treibhausgase. Außerdem kommt die pflanzliche Alternative der tierischen geschmacklich nahe, dass man kaum einen Unterschied schmeckt.

    Raphaela bereitet nur die Menge zu, die sie wirklich benötigt. “Denn beim Tee- oder Kaffeekochen landet oft ein Großteil des gekochten Wassers wieder im Abfluss“, sagt Raphaela.

  • 2. Kernseife war schon immer umweltfreundlich

    Aufgeweckt vom ersten Kaffee geht es erstmal unter die Dusche. Doch Duschen verbraucht – durch das Erhitzen des Wassers – viel Energie. “Gerade Wärme und Strom gelten generell als die größten CO2-Treiber“, erzählt Hannah. Sie dreht beim Einseifen immer den Hahn zu und versucht, nicht ewig lang zu duschen – auch wenn es ihr morgens manchmal schwerfällt, sagt sie und fängt an zu lachen.

    Auch bei den Hygieneprodukten fangen Raphaela und Hannah nachhaltig an und benutzen die klassische Kernseife. Denn viele Flüssigduschgele oder Peelings beinhalten Mikroplastik, das über unser Abwassersystem nach draußen gelangt und die Weltmeere verschmutzt. So hat im Jahr 2017 jeder Deutsche 19 Gramm Mikroplastik durch Kosmetik in die Umwelt abgegeben. Plastik enthalten aber nicht nur die Produkte selbst, auch deren Verpackungen bestehen zum Großteil aus Kunststoff und landen oft im Meer. Eine doppelte Gefahr für die Natur also. Ebenso schädlich für die Umwelt sind Konservierungsstoffe in feuchten Kosmetikprodukten, die Keime und Schimmel abtöten. Diese können bei der Wasseraufbereitung meist nicht gefiltert werden, weshalb sie das natürliche Ökosystem von Flüssen oder Seen gefährden.

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  • 3. Ein Ort der vielen Möglichkeiten: die Küche

    Hannah und Raphaela greifen beim Mittagessen eher zu Gemüse. "Das ist sowieso viel gesünder", sagt Hannah. Bevor sie das Haus verlässt, packt sie eine Brot-Box ein und benutzt einen eigenen Becher, wenn sie sich etwas zu essen oder trinken mitnimmt. 

    Zu Hause ist nachhaltiges Handeln noch einfacher, berichten Raphaela und Hannah. Sie trennen immer leere Verpackungen voneinander. Wichtig sei zum Beispiel, den Deckel vom Joghurtbecher zu trennen. Denn: Der Deckel besteht aus Alu, der Becher aus Plastik – und die werden in der Müllanlage sortiert. Das geht aber nur, wenn die Teile nicht mehr zusammenkleben.

    Bei der Zubereitung des Essens im Ofen spart sich Hannah das Vorheizen. Oft wird es in Rezepten unnötigerweise erwähnt, um das exakte Ergebnis zu erzielen, stellt Hannah klar. Außerdem kann man prima die Restwärme des Ofens nutzen, indem er etwas früher ausgeschaltet wird. Raphaela setzt wiederum beim Kochen immer einen Deckel auf den Topf, denn das kann bis zu 30 Prozent Energie einsparen – und Zeit.

  • 4. Einkaufszettel und Stoffnetze machen den Einkauf effizient

    Raphaela schreibt seit einer Challenge in ihrem Podcast immer einen Einkaufszettel, bevor sie einkaufen geht. Zu groß sei sonst die Versuchung, Lebensmittel im Affekt zu kaufen, die man eigentlich nicht braucht, sagt sie. Hannah benutzt für loses Gemüse oder Obst kleine Stoffnetze, um keine Plastiktüten zu verschwenden.

    Raphaela und Hannah sind ebenso Fans von Sharing-Angeboten oder Apps, die Lebensmittel anbieten und so vor dem Abfall bewahrt werden. Außerdem kaufen die beiden möglichst Secondhand. Kleidung, Möbelstücke oder Elektrogeräte in gutem Zustand lassen sich mittlerweile in vielzähligen Kleinanzeigenportalen finden.

  • 5. WLAN und Heizung – kann man sich (nachts) sparen

    Nach getaner Arbeit zu Hause angekommen, steht für die beiden oft der Haushalt an. Raphaela möchte auch beim Wäschewaschen die Ressourcen schonen. Sie wäscht erst dann, wenn die Waschtrommel gut gefüllt ist. Kurz vor dem Schlafengehen dreht sie im Winter die Heizung runter. Falls es dann immer noch kalt sein sollte, hilft eine heiße Wärmflasche, rät Raphaela.

    Hannah hat noch einen weiteren wertvollen Tipp: Sie zieht nachts den Stecker des WLAN-Routers aus der Steckdose. Bei einer Stromberatung während einer Podcast-Folge habe sie gelernt, dass alte Router eine Menge Strom verbrauchen. "Sie verschlingen meist so viel wie ein neuer Kühlschrank", erzählt Hannah. Eine Verschwendung und Belastung, wenn man überlegt, dass ein Teil unseres Stroms noch durch Kohlekraftwerke erzeugt wird.

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Wie kann man im Alltag nachhaltig leben?

Ein umweltbewusster und ressourcenschonender Umgang im Alltag passiert nicht im Handumdrehen. Davon sind Hannah und Raphaela überzeugt. Dass man sein komplettes Leben von jetzt auf heute perfekt auf nachhaltig umkrempeln soll, wäre von Grund auf ein falscher Ansatz. "Ich würde allen Menschen raten, die sich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben, sich erstmal zu informieren", empfiehlt Raphaela. Das heißt: sich damit zu befassen, was eigentlich so schlecht für die Umwelt ist und die größten Klimasünden darstellt.

Für Hannah bedeutet ein nachhaltiges Leben nicht Verzicht. Sie packt Dinge einfach anders an als zuvor. Raphaela und Hannah sehen viele Probleme aber auch in unserem Gesellschaftssystem, das nicht auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist. "Es wird uns nahegelegt, dass Konsum unsere Gesellschaft voranbringt und das Land wirtschaftlich stärkt", sagt Hannah. Sie plädiert dafür, als Gesellschaft nachhaltiger zu leben – ohne dabei auf Kosten anderer zu leben. 

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Nachhaltigkeit liegt auch uns am Herzen

Umweltbewusstes und klimafreundliches Handeln haben nicht nur für jeden einzelnen, sondern auch für Großunternehmen wie die IKK classic eine immense Bedeutung. Sowohl in allen Bereichen des Unternehmens als auch bei den Leistungen für unsere Krankenversicherten verfolgen wir die Ambition, möglichst schonend mit den wertvollen Ressourcen der Erde umzugehen und einen fairen ökologischen Fußabdruck für die Nachwelt zu hinterlassen. 

Wir sind auf einem guten Weg: Auch in diesem Jahr wurde das klimafreundliche Handeln der IKK classic mit dem ersten Platz des Klimaretter-Awards 2023 in der Kategorie "Großunternehmen" von der Initiative der Stiftung viamedica belohnt – und das zum vierten Mal in Folge. Im vergangenen Jahr haben sich rund 700 Mitarbeitende an dem Projekt "Klimaretter – Lebensretter" beteiligt und fast 54 Tonnen CO2 eingespart.

Mehr dazu erfahren Sie unter: www.projekt.klimaretter-lebensretter.de sowie hier im Video: https://youtu.be/ZbkY8LKF4Js

Fünf Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag

Wir wollen das umweltbewusste Bemühen der IKK classic und ihren Mitarbeitenden für deinen Arbeitsalltag weitergeben. Mit diesen fünf Tipps gestaltest du deine Arbeit kinderleicht ressourcenschonend, sodass du auch deine Kolleginnen und Kollegen schnell davon überzeugst.

  • 1. Videokonferenzen statt Dienstreisen

    Vor allem die Corona-Pandemie hat den Einsatz von Videokonferenzen vorangetrieben. Doch auch darüber hinaus erweisen sich digitale Treffen als besonders effizient und klimafreundlich. Standortübergreifende Treffen müssen nicht mehr lange im Voraus geplant werden oder stehen mit hohen Reisekosten sowie einem erhöhten CO2-Ausstoß in Verbindung. Stattdessen geht das ebenso bequem von zu Hause aus. Und falls sich notfalls eine Konferenz nicht virtuell vereinbaren lässt, kann immer noch die Bahn als klimaneutrales und komfortables Verkehrsmittel in Erwägung gezogen werden.

  • 2. Mehr Gemüse statt Fleisch

    Um gestärkt und motiviert während der Arbeit den Tätigkeiten nachzugehen, ist es wichtig, ausreichend und gesund zu essen. Gerade Fleischgerichte erfreuen sich in deutschen Kantinen großer Beliebtheit. Dennoch ist der Verzehr mit hohen Emissionen verbunden. Außerdem ist nicht immer bekannt, wie die Tiere gehalten wurden. Aber was Fleisch kann, kann Gemüse schon lange: Ein bunter Salat oder eine Gemüsepfanne mit Beilagen wie Reis, Kartoffeln oder Vollkornnudeln bringt dem Körper alle wichtigen Nährstoffe, die er für Konzentration oder Muskelkraft benötigt.

  • 3. Öffentlicher Personennahverkehr statt motorisierter Individualverkehr

    Etwa 10,5 Kilometer wohnen Arbeitnehmerinnen und -nehmer von ihrer Arbeitsstelle entfernt. Bei solchen Distanzen erscheint das Pendeln mit dem eigenen Auto besonders attraktiv. Dass unnötige Parkplatzsuche oder Stau oftmals dazugehören, wird von Pendlerinnen und Pendlern vollkommen ausgeblendet. Außerdem verbraucht das Auto fossile Rohstoffe, die mit hohen CO2- und Feinstaubbelastungen für die Umwelt einhergehen. Verschleiß und Spritpreise belasten zusätzlich den Geldbeutel. Eine kostengünstige, schnelle und klimafreundliche Alternative bietet der öffentliche Nahverkehr. Insbesondere in der Großstadt sorgen Busse, Straßen- sowie U- und S-Bahnen für ein sicheren und entspannten Arbeits- und Heimweg. Wer eher sportlich unterwegs ist, kann auch mit dem Fahrrad den Weg zur Arbeit antreten – das wirkt sich nicht nur positiv auf den Körper, sondern auch auf die mentale Gesundheit aus.

  • 4. E-Mails statt Briefe oder Faxe

    “Denken Sie bitte an die Umwelt, bevor Sie diese E-Mail ausdrucken“ – dieser Satz prägt mittlerweile fast jede E-Mail-Signatur. Zu Recht: Zwar lässt sich Papier sehr gut recyclen, dennoch verbraucht die Herstellung viel Energie und sorgt für großflächiges Abholzen wichtiger Lebensräume von Flora und Fauna. Um dem gezielt entgegenzuwirken, hilft es auf digitale Kommunikationswege zurückzugreifen. Außerdem ist der Austausch über E-Mail wesentlich schneller und führt direkt zum jeweiligen Empfänger. Sollten wichtige Dokumente dennoch ausgedruckt werden, kann dies mit Recyclingpapier getan werden – das gibt es mittlerweile auch im strahlenden Weiß.

  • 5. Leitungswasser statt abgefülltes Mineralwasser

    Hierzulande überzeugt das Leitungswasser durch seine hervorragende Trinkqualität. Wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und zu Teilen auch Eisen, die dem Körper besonders zugutekommen, sind darin enthalten. Das ist viel Wert, zumal in einigen Ländern das Wasser mit Chlor zum Abtöten von Bakterien angereichert wird. Dennoch greifen viele auf abgefülltes Mineralwasser in Plastik- oder Glasflaschen zurück. Vor allem ersteres stellt eine Belastung für die Umwelt dar, weil Kunststoff nicht biologisch abbaubar ist. Hinzu kommt, dass einige Wasserhersteller mit Brunnen auf das Grundwasser ihrer Umgebung zurückgreifen. Mit fatalen Folgen: Denn mittlerweile sinkt auch in Deutschland aufgrund der globalen Erderwärmung der Grundwasserspiegel. Ein weiteres schlagendes Argument, Wasser aus der Leitung zu trinken.

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