Ohrenschmalz – was ist das eigentlich?
Ohrenschmalz, in der medizinischen Fachsprache Cerumen genannt, wird in den Ceruminaldrüsen im äußeren Gehörgang gebildet. Das klebrige Sekret besteht aus über 1.000 verschiedenen Substanzen – darunter Fette, Kohlenwasserstoffe, Cholesterin und Cholesterinester – und übernimmt zwei wichtige Aufgaben im Ohr: die Schmutzabwehr und die Reinigung von innen heraus.
Es nimmt Schmutz oder Fremdkörper wie zum Beispiel Staub oder Sandkörner, abgestorbene Hautzellen, Bakterien und andere Krankheitserreger auf und verhindert so, dass diese in den Körper eindringen. Der pH-Wert von Ohrenschmalz ist sauer, was für ein saures Milieu im Gehörgang sorgt und das Eindringen von Krankheitserregern (Bakterien, Pilze und Milben) verhindert. Zudem wirkt das enthaltene Enzym Lysozym antibakteriell. Zusätzlich wirkt das Cerumen wie ein Schmierfilm, der den Gehörgang geschmeidig hält und sowohl das Austrocknen als auch das Aufweichen der Haut im Ohr verhindert.
Für gewöhnlich produziert der Körper nur so viel Ohrenwachs, wie tatsächlich gebraucht wird. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Sprech- und Kaubewegungen des Unterkiefers sowie die Flimmerhärchen im Gehörgang ermöglichen den Abtransport des Cerumens. Menschen, die zu übermäßiger Schmalzproduktion neigen, sollten zwei- bis dreimal im Jahr eine professionelle Ohrenreinigung beim HNO-Arzt durchführen lassen. Denn verstopft Ohrenschmalz den Gehörgang, können Hörminderungen und Ohrenschmerzen auftreten.