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Folge #16
Selbstdiagnose ADHS? Falsch-
informationen aus dem sozialen Netz

Erwachsen werden? Lass machen.
Der Coming of Age-Podcast der IKK classic.

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Immer mehr Influencer sprechen im Netz offen über ihr Leben mit ADHS. Das kann dazu führen, dass sich viele Follower mit der Diagnose identifizieren, ohne tatsächlich darunter zu leiden. Vivi und Marco sprechen in dieser Folge über das Phänomen und die Krankheit und erfahren von Ada, wie sie zur ADHS-Influencerin wurde.

Kann Krankheit ein Trend sein? Eigentlich eine seltsame Vorstellung. Aber gerade in den sozialen Netzwerken ist ein solches Phänomen zu beobachten. Junge Menschen sprechen dort offen über ihre Diagnose. Und ihre Follower? Die identifizieren sich mit der Krankheit – ob betroffen oder nicht. Gerade bei ADHS ist ein steigendes Maß an Selbstdiagnosen zu erkennen. Wir klären deshalb über die Krankheit und ihre Darstellung im Netz auf.

Was sind ADHS und ADS?

Hinter der Abkürzung verbirgt sich die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) bzw. die Aufmerksamkeits-Defizit-Störung (ADS). Früher wurden sie hauptsächlich als Problem im Kindesalter diagnostiziert, aber mittlerweile weiß die Medizin, dass die Störung bei 80 Prozent der Betroffenen im Erwachsenenalter fortbesteht.

Die Betroffenen leiden zum Beispiel unter Konzentrationsstörungen, starker Impulsivität, Desorganisation und bei ADHS auch unter Hyperaktivität. Anzahl und Ausprägung der Symptome können jedoch individuell sehr unterschiedlich sein.

ADHS und ADS werden auch heute noch überwiegend als Männerkrankheit angesehen. Bei Mädchen und Frauen wird die Erkrankung oft nicht erkannt, da sie in der Regel in der Kindheit anders erzogen werden und dadurch ihre Symptome besser verbergen oder regulieren können.

ADHS und Co. in den sozialen Netzwerken

Vielleicht habt ihr es schon in eurem Newsfeed bemerkt: Seit einigen Jahren gibt es immer mehr Influencer, die auf Kanälen wie TikTok oder Instagram über ihr Leben mit ADHS, Angststörungen oder Depressionen berichten. Manche haben einen eher lockeren Tonfall („Wie mein ADHS den Wocheneinkauf ruiniert“), andere beschäftigen sich mit der ernsten Seite solcher Diagnosen.

Solche Posts generieren viele Klicks, weil sich viele Follower mit dem Geschilderten identifizieren können. Das ist einerseits gut, denn es enttabuisiert psychische Erkrankungen. Andererseits kann es dazu führen, dass sich Menschen mit den gezeigten Krankheiten selbst diagnostizieren, ohne professionellen Rat einzuholen. Vor allem Jugendliche, die sich gerade in der Selbstfindungsphase befinden und nach Zugehörigkeit suchen, sind für diese Reaktion anfällig.

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Eine Sprachnachricht von Ada (@dopamine_on_fleek auf TikTok)

Schon als Kind wurde bei Ada ADHS vermutet. Doch es dauerte viele Jahre, bis sie endlich eine eindeutige Diagnose erhielt. Heute ist sie in professioneller Behandlung und spricht auf ihrem TikTok-Kanal offen und auch humorvoll über ihr Leben mit der Krankheit. Im Gespräch mit Vivi und Marco erzählt sie nicht nur, wie sie gelernt hat, auch die guten Seiten ihrer Krankheit zu sehen, sondern auch, warum sie in den sozialen Medien darüber spricht und welche Vor- und Nachteile diese Offenheit mit sich bringt.

Portraitbild von Ada (@dopaminonfleek)
Foto-Credit: Privat

Warum sind Selbstdiagnosen gefährlich?

Wer keine Ärztin oder einen Arzt aufsucht und dort eine offizielle Diagnose erhält, kann auch keine professionelle Behandlung bekommen. Die richtigen Medikamente oder eine psychologische Betreuung können euch so nicht verschrieben werden. Solltet ihr also nach einem Beitrag in den sozialen Netzwerken glauben, an einer dort beschriebenen Krankheit zu leiden, holt euch in der Arztpraxis Gewissheit.

Soziale Ansteckung

Ihr kennt das vielleicht auch: Ihr lest oder seht im Netz etwas über eine bestimmte Krankheit und stellt dann fest, dass ihr die Symptome vermeintlich auch habt? Dann könnte das am Effekt der sozialen Ansteckung liegen. Hier erfahrt ihr mehr darüber

Alle Folgen von „Erwachsen werden? Lass machen.“

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