Unternehmensziele erreichen: So machen Sie Ihren Betrieb erfolgreicher

Redaktion
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In Zeiten von Nachwuchsmangel und Krisenstimmung innovative Unternehmensziele zu setzen, fällt vielen Betrieben nicht leicht. Dabei sollten Betriebsinhabende auch kurz- und mittelfristige Ziele strategisch planen, um erfolgreich zu sein. Wir verraten, wie Sie Unternehmensziele entwickeln und erreichen können und geben Experten-Tipps zur erfolgreichen Umsetzung.

Unternehmen haben es derzeit nicht leicht: Innovationsdruck, Digitalisierung oder Nachwuchsmangel bereiten vielen Unternehmensinhabenden Sorgen. Doch anstatt diese Probleme strategisch anzugehen, agieren viele Betriebe eher ziellos oder nur mit sehr allgemeinen Zielen.

Sie streben zum Beispiel ganz abstrakt nach mehr Umsatz oder Gewinnmaximierung, doch es fehlt ihnen an Ideen, wie sie diese Unternehmensziele auf lange Sicht erreichen können. Zusätzliche Überstunden oder die Reduzierung der Ausgaben sind zwar kurzfristig effektiv, aber eben kein nachhaltiges Konzept. Zudem gibt es noch diverse weitere Ziele und Notwendigkeiten, die von modernen Unternehmen in Angriff genommen werden müssen, um zukunftsfähig zu werden bzw. zu bleiben.

Für einen langfristig erfolgreichen Betrieb müssen Führungskräfte und Betriebsinhabende deshalb zunächst konkrete Unternehmensziele  entwickeln und diese nachhaltig verfolgen. Und so geht’s:

Analyse: Wo stehe ich? Was will ich ändern?

Wer sich als Unternehmerin oder Unternehmer ein Ziel setzt, braucht eine Strategie, um dieses Ziel zu erreichen. Das setzt wiederum voraus, dass man weiß, wo man startet und was die Ausgangssituation ist. Wichtig ist die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

Eine entsprechende Analyse beinhaltet daher etwa Fragen wie:

  • Wohin werden sich mein Markt und die Branche entwickeln?

  • Ist mein Unternehmen dahingehend zukunftsfähig, z. B. mit Blick auf die  sich verändernden Bedürfnisse der Zielgruppe, die Mitarbeiterqualifikation oder die technische Ausstattung?

  • Welche Abläufe oder Produkte muss ich anpassen oder einführen, um konkurrenz- und zukunftsfähig zu bleiben oder bestenfalls sogar ein Alleinstellungsmerkmal auszubilden?

  • Wie schaffe ich es, meine Mitarbeitenden entsprechend zu motivieren?

Für diese kritische Analyse des eigenen Unternehmens – unter dem Vorzeichen der sich verändernden Marktbedingungen – braucht es die Möglichkeit, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Fachleute sprechen davon, ein "Marktgespür zu entwickeln".

Hilfreich sind dafür insbesondere der Austausch mit Kundschaft und Kolleginnen und Kollegen, die Beobachtung von Wettbewerbern sowie das Netzwerken mit Gleichgesinnten, zum Beispiel auf Veranstaltungen der Handwerkskammer oder der Innung.

Nach dieser Analyse können Sie zunächst die langfristigen Unternehmensziele formulieren, dann die mittel- und kurzfristigen. Anhand der mittel- und kurzfristigen Unternehmensziele legen Sie die Meilensteile für die nächsten ein bis drei Jahre fest, an denen Sie sich bei der Unternehmensentwicklung orientieren.

Tipp der Expertin: „Sammeln und erfassen Sie die Ihnen zur Verfügung stehenden Daten. Messbare Werte des Unternehmens sind zum Beispiel Gewinn, Umsatz, Marktvolumen, Marktanteil, Reichweite (zum Beispiel Social Media, Homepage), Kundenanzahl, Fehlerquoten, Stornierungsquoten, Reklamationszahlen sowie Qualität und Quantität von Produkten oder Dienstleistungen. Schwer messbare Werte wie z. B. die Kundenzufriedenheit können Sie durch eine Umfrage erfassen. Wenn die daraus resultierenden Ergebnisse dann in Relation zueinander gesetzt und analysiert werden, wird sich zeigen, wo im Unternehmen Optimierungspotenzial liegt. In diesem Prozess liegt ein wichtiger Grundstein für die nachfolgende Definition der Unternehmensziele“, so Laura Holder, Beraterin für Personal- und Organisationsentwicklung bei der Handwerkskammer Reutlingen.

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Unternehmensziele definieren

Wer im Rahmen der Marktanalyse und des Ist-Zustands des Unternehmens verbesserungswürdige Bereiche entdeckt, muss als nächstes definieren, was zur Verbesserung der Situation erreicht werden soll. Dieses Fernziel – die Optimierung des Bereichs – kann ggf. auch in mehrere kleine Teilziele heruntergebrochen werden.

Die Frage lautet: Wo steht unser Unternehmen, wo wollen wir hin und wie können wir das erreichen?

Kontinuierliches Entwicklungspotenzial gibt es bei den meisten Unternehmen zum Beispiel auf folgenden Gebieten:

Recruiting

In Zeiten des Fachkräftemangels steht die Nachwuchsförderung und -gewinnung bei allen Unternehmen ganz oben auf der Liste. Junge Menschen wollen sich zum Beispiel unkompliziert mobil bewerben können, ohne den Lebenslauf erneut einpflegen oder ein gestelztes Anschreiben formulieren zu müssen.

Mitarbeiterbindung

Regelmäßige Gespräche im Team, konstruktives Feedback, Lob und Wertschätzung motivieren. Ein gutes Betriebsklima verringert die Fluktuation.

Marketing und Kundenakquise

Dazu gehört, Online-Marketing, Social Media und Suchmaschinen zu verstehen, neue Kommunikations- und Marketingkanäle zu erschließen oder auf Konkurrenz durch Plattformen mit Handwerksdiensten zu reagieren. Aber beispielsweise auch der Ausbau von Marktanteilen oder ein besserer Außenauftritt.

Digitalisierung und Modernisierung

Etwa in Form einer Umstellung auf ein papierloses Büro mit digitale Akten und neuerer Software.

Definition einer Unternehmensphilosophie (Selbstverständnis)

Das bietet eine Identifikationsmöglichkeit für Mitarbeitende sowie Bewerberinnen und Bewerber.

Arbeitsabläufe und Prozesse optimieren

Hierzu gehört etwa die Einführung von Software, digitalen Helfern und Tools für ein effektiveres Projektmanagement, das Überdenken der Prozesse für Akquise, Recruiting etc. oder die Anschaffung modernerer Maschinen, die in kürzerer Zeit mehr leisten.

Service verbessern

Beispielsweise können Sie technisch mehr Komplexität und höhere Qualität bei Produkten oder Dienstleistungen sowie mehr Komfort im Bereich Service bieten (zum Beispiel schnellerer Rückruf, längere Öffnungszeiten).

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Handlungsziele festlegen

Jedes Unternehmen hat auf dem Markt das Ziel eines möglichst hohen Gewinns. Um ein Maximum zu erwirtschaften, gibt das Unternehmen Teilziele aus. Die zu erreichenden Vorgaben zielen auf die Kapitalstruktur, den Produktionsablauf, die Arbeitsplätze sowie äußere Faktoren ab.

Unternehmensziele können in sechs verschiedene Handlungsziele eingeteilt werden, die sich gegenseitig beeinflussen:

  • Erfolgsziele (z. B. Eigenkapitalrentabilität, Gesamtkapitalrentabilität, Gewinn)

  • Finanzziele (z. B. Zahlungsfähigkeit, Kreditwürdigkeit)

  • Produkt- und Marktziele (z. B. höherer Marktanteil, Anpassung von Produkten oder Dienstleistungen an neue Kundenbedürfnisse)

  • Soziale Ziele (z. B. Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden, gutes Betriebsklima, Sicherheit des Arbeitsplatzes)

  • Macht- und Prestigeziele (z.B. politischer Einfluss, gutes Unternehmensimage)

  • Ökologische Ziele (z. B. Nachhaltigkeit, Klimaschutz)

Üblicherweise wird für die unterschiedlichen Unternehmensziele ein zeitlicher Rahmen festgelegt. Die langfristigen Ziele sind die übergeordneten Ziele, an denen sich die mittel- und kurzfristigen Ziele orientieren.

  • kurzfristige Ziele (Zielerreichung in 1-3 Jahren)

  • mittelfristige Ziele (5-10 Jahre)

  • langfristige Ziele (10-20 Jahre)

Ziele SMART formulieren

„Die Zielsetzung sollte unbedingt planvoll und strategisch geschehen. Das SMART-Modell bietet dafür eine sinnvolle Grundlage“, empfiehlt die Expertin Laura Holder. Bei der SMART-Methode handelt es sich um eine 5-stufige Strategie, um realistische Ziele richtig zu formulieren und zu erreichen.

Laut Formel müssen diese Ziele spezifisch, messbar, ausführbar, relevant und terminiert sein – kurz: SMART. Ein Unternehmensziel sollte also folgendermaßen beschaffen sein:

Infografik SMART-Ziele

Unternehmensziele in der Praxis umsetzen

Unabdingbar für den Erfolg ist es, die Mitarbeitenden schon früh einzubeziehen. Hier ist gute, transparente Kommunikation wichtig.

Führungskräfte zeigen Verlässlichkeit und gewinnen das Vertrauen ihrer Mitarbeitenden, wenn sie den Zweck der Anstrengungen erläutern. Dies ist wichtig, um sich für das "Projekt Unternehmensziele" die notwendige Unterstützung zu holen.

Zwecks Aufgabenerfüllung sind die Mitarbeitenden mit entsprechend weiteren Befugnissen auszustatten. Das vermittelt ein Wir-Gefühl, damit alle an einem Strang ziehen, um das jeweilige Unternehmensziel zu erreichen.

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Hilfreich sind Zielvereinbarungen, wobei die Zielvorgaben nicht völlig starr sein sollten. Langfristige, große Unternehmensziele sollten auf gut erreichbare Teil- oder Zwischenziele heruntergebrochen werden. Diese Unterteilung in Etappen oder Meilensteine bietet die Möglichkeit, bereits das Erreichen des Zwischenziels zu feiern.

Tipp der Expertin: „Führungskräfte haben die Aufgabe, die Unternehmensziele in individuelle Ziele für ihre Mitarbeitenden zu übersetzen. Führung durch Zielvereinbarung („management by objectives“) kann eine motivierende Wirkung auf Mitarbeitende haben“, erläutert Laura Holder.

Hilfreiche Anlaufstellen zum Thema Unterneh­mensziele

Weitere Auskünfte rund um das Thema Unternehmensziele erhalten Sie beispielsweise bei:

  • den Betriebsberaterinnen und -beratern Ihrer örtlichen Handwerkskammern

  • Strategieberatern oder Unternehmensberatern in Ihrer Umgebung oder mit Know-how für Ihre Branche

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Veröffentlicht am 22.11.2022

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