Junge Frau, die sichtbar gestresst ist.

Gen Z unter Druck: Diese körperlichen Folgen kann Stress für dich haben

Stress macht uns häufig sichtbar zu schaffen, manchmal schleicht er sich auch unbemerkt ein. Langfristiger Stress kann sich jedoch nicht nur stark auf deine Psyche, sondern auch auf deinen Körper auswirken. Wir erklären dir, wie Stress psychosomatische Krankheiten auslösen kann und was diese eigentlich sind, wann du betroffen sein kannst und wie du richtig vorbeugst.

Digitale Vernetzung, kurzweilige Unterhaltung, flexible Arbeitszeiten: Gerade die Lebenswelt deiner jungen Generation Z (geboren etwa zwischen 1996 und 2009) wird meist von außen als bequem und stressfrei wahrgenommen. Dabei erkennt die „Gen Z“ selbst selten direkt, wieviel Stress im eigenen Alltag wirklich lauert und dass die vermeintlichen Vorteile häufig auch ins Gegenteil umschlagen können.

Der Einfluss durch soziale Medien, der ständige Leistungsdruck und scheinbar unsichere Zukunftsaussichten können sich schnell auf deine mentale Gesundheit auswirken. Langfristig bleibt es dann häufig nicht nur bei psychischen Leiden, auch körperliche Probleme können sich einstellen – und damit psychosomatischen Erkrankungen den Weg ebnen. Was das genau ist und wie du vorbeugen kannst, erfährst du hier.

Wie wirkt sich Stress auf deinen Körper aus?

Auch wenn man Stress häufig vermeiden möchte, ist er grundsätzlich positiv für uns. Er versetzt uns in eine Art „Alarmbereitschaft“ und wir werden wacher und fokussierter. Einmaliger Stress macht dich leistungsfähiger und hilft dir und deinem Körper, besser auf Herausforderungen reagieren zu können.

Hält der Stress aber an, gerät unsere Gesundheit schnell ins Wanken:

  • Verspannungen:
    Bei dauerhaftem Stress verspannt der Körper, eine Entspannung ist nicht mehr so einfach möglich.

  • Mentale Probleme:
    Durch den anhalten Stress und die damit verbundene Anspannung entstehen häufig mentale Probleme, wie Schaf- oder Angststörungen.

  • Körperliche Schmerzen:
    Zusätzlich können sich körperliche Symptome bemerkbar machen, wie etwa Kopfschmerzen, Bauchweh oder Atemnot.

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Was sind eigentlich psychosomatische Erkrankungen?

Der Begriff „psychosomatisch“ setzt sich aus den griechischen Wörtern „Psyche“ (Seele) und „Soma“ (Körper) zusammen und beschreibt die Wechselwirkung von Geist und Körper. Das heißt, psychosomatische Erkrankungen sind Beschwerden, bei denen körperliche Symptome und Leiden auftreten, die durch psychische Belastungen ausgelöst oder auch verstärkt werden.

Je nach Art und Ursache der Beschwerden sind psychosomatische Beschwerden heilbar. Es reicht aber nicht aus, nur die körperlichen Symptome zu bekämpfen. Auch die psychischen Ursachen sollten gefunden und behandelt werden, um Krankheitssymptomen vorzubeugen, sie zu mildern oder auszuschließen.

Was sind typische Symptome mit psychosomatischen Ursachen?

Schmerzen oder Einschränkungen im Alltag, die länger anhalten und für die in Untersuchungen keine medizinische Erklärungen im Blutbild oder ähnlichem gefunden wurden, haben häufig einen psychosomatischen Ursprung. Darunter fallen unter anderem folgende Beschwerden:

  • Schwindel

  • Atemnot

  • Kopfschmerzen

  • Nacken-, Gelenk- oder Rückenschmerzen

  • Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Verdauungsstörungen)

  • Herzrasen

  • Hautausschlag

  • Verstärktes Schwitzen

Die Beschwerden können einzeln, aber auch in Kombination auftreten. Sie können leicht verlaufen, mit der Zeit jedoch auch zu chronischen Beschwerden werden.

Depressionen unter Gen Z auf dem Vormarsch

Der Druck der Gen Z hat Folgen. Schlafstörungen oder Kopfschmerzen? Keine Seltenheit für die junge Generation. Aber auch Depressionen treten häufiger auf, was die Trendstudie "Jugend in Deutschland 2024" belegt. Dieser Trend ist besonders besorgniserregend, hält man sich vor Augen, was Depressionen für Folgen haben können. Erkrankt man daran, erlebt man über eine längere Dauer hinweg häufig unter anderem eine starke innere Leere, Erschöpfung und Antriebslosigkeit.

Doch nicht nur währenddessen, auch wenn eine Depression überwunden werden konnte: Die Spuren dieser Krankheit bleiben meist bestehen, nicht selten in Form von Selbstzweifeln oder dem Gefühl von Kontrollverlust. Auch das Umfeld von Betroffenen, Familie, Freundinnen und Freunden, sind an dieser Stelle gefragt, schließlich bedeutet auch für sie die Krankheit und den Umgang damit eine besondere Herausforderung.

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Ob Schulstress, Zukunftsängste, Druck durch die sozialen Medien oder andere Auslöser: Psychische Belastungen können zahlreiche Ursachen haben. Darum bieten wir eine Soforthilfe für psychisch belastete Jugendliche zwischen 13 und 21 Jahren in Form einer App sowie ergänzenden telepsychologischen Gesprächen.

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Generation Z besonders unter Druck

Deine Generation Z steht in ihrem Alltag vor besonderen Herausforderungen, die andauernden Stress auslösen und damit Psychosomatik begünstigen können.

Fühlst du dich oft gestresst? Dann bist du nicht alleine, denn laut einer Umfrage gab ein Großteil der Gen Z an, immer oder meistens gestresst zu sein und zeigt damit, dass gerade die jüngeren – im Vergleich zu älteren Generationen – ein stärkeres Stressempfinden haben.

Kein Wunder eigentlich, wenn man das Umfeld der jungen Generation unter die Lupe nimmt: Der Alltag wird immer digitaler, ständig textet und spricht man mit vielen Menschen gleichzeitig. Und trotzdem hast du manchmal vielleicht das Gefühl, dass zwischenmenschliche Verbundenheit ganz schön auf der Strecke bleibt.

Persönliche Treffen werden seltener, jede eingehende Nachricht auf sämtlichen Kanälen lädt eher den Druck auf, möglichst schnell zu antworten und Kontakte „abzuarbeiten“, als genießen zu können. Das führt dazu, dass vor allem bei der Gen Z trotz regelmäßiger Kommunikation eine Leere und ein Gefühl der Einsamkeit entstehen kann. Das bestätigt auch eine aktuelle Umfrage.

Auch die Corona-Pandemie hat deine Generation Z besonders getroffen: Die Schulbesuche waren plötzlich tabu, Hobbys und Freizeitaktivitäten sind von heute auf morgen weggefallen und selbst engere Freundinnen und Freunde konntest du nur noch digital sehen und sprechen.

Wenn dich das nicht nur mental, sondern auch körperlich beeinträchtigt hat, bist du damit keine Ausnahme. Laut der COPSY-Studie (Corona und Psyche) des Hamburger UKE haben in der Zeit psychische Auffälligkeiten – vor allem Angststörungen, Einschlafprobleme und Kopfschmerzen – deutlich zugenommen. Hinzu kommt, dass persönliche Treffen draußen plötzlich durch digitale Verabredungen auf Social Media ersetzt wurden. Die Folge: ständige Erreichbarkeit für jeden, aber auch starke Vergleiche mit anderen, denen du durch Social Media ausgesetzt bist. Diese können schnell das eigene Selbstwertgefühl angreifen und zu einem andauernden Stress führen, der von außen kaum oder nur schwer einzusehen ist.

Daran erkennst du psychosomatische Erkrankungen

Psychosomatische Probleme sind oft schwer zu diagnostizieren, da die Symptome vielfältig und unspezifisch sein können. Anhaltende körperliche Beschwerden wie zum Beispiel Schmerzen, Schwindel oder Verdauungsprobleme können vielfältige Ursachen haben, die zunächst ausgeschlossen werden müssen.

Dadurch, dass die Beschwerden zunächst auf organische Ursachen, zum Beispiel durch Blutuntersuchungen, geprüft werden müssen, dauert es häufig eine Weile, bis die Verdachtsdiagnose der „somatoformen Störung“, oft auch als "Psychosomatik" bezeichnet, gestellt wird.

Der Begriff aus der Psychosomatischen Medizin, oft auch als Psychosomatik bezeichnet, steht für körperliche Beschwerden, die nicht oder nicht allein auf eine organische Krankheit zurückgehen und bei denen man den Ursprung in einer psychischen Belastung annimmt.

Grundsätzlich kann ein psychosomatisches Problem vorliegen, wenn folgende Symptome gegeben sind:

  • Anhaltende körperliche Leiden ohne organische Ursache

  • Begleitende psychische Symptome wie Angst oder Depression

  • Verstärkung der Symptome in konkreten Stresssituationen

  • Erfolglosigkeit konventioneller medizinischer Behandlungen

So kannst du psychosomatischen Problemen vorbeugen

Da bei psychosomatischen Problemen Körper und Geist miteinander in Wechselwirkung stehen und gerade mentale Herausforderungen häufig nicht schnell und einfach gelöst werden können, sind diese schwer zu behandeln. Du kannst psychosomatischen Störungen aber gezielt vorbeugen.

Das kannst du tun:

  • Stressbewältigung:
    Na klar, Stress lässt sich häufig nicht vermeiden, aber du kannst den Umgang damit anpassen. Techniken wie kurze, geführte Meditation (z. B. auch mit Apps), ein Yoga-Kurs oder bestimmte Atemübungen können dir dabei helfen, das Gefühl der Anspannung zu mindern, Stress zu regulieren und achtsam mit herausfordernden Situationen umzugehen.  

  • Stressmanagement im Alltag:
    Die digitalen Möglichkeiten bieten dir heute enorm viel Flexibilität, bergen aber auch die Gefahr, dass du dich ununterbrochen damit beschäftigst. Ob die Kommunikation mit anderen, Recherche zu einem Thema im Netz oder die Neugierde, was andere gerade über die sozialen Medien in die Welt heraustragen: All dem gehst du schnell nahezu pausenlos nach. Setze hier ganz bewusst Pausen, schalte – wenn nötig – auch mal dein Smartphone komplett ab oder nutze den Flugmodus. Allein durch das Abschalten kann der erste Stress schon von dir abfallen.

  • Gesunde Lebensweise:
    Es ist nichts Neues, dass dein Körper von einer gesunden und ausgewogenen Lebensweise profitiert. Aber auch für deinen Geist ist dies wichtig. Hierzu zählt ausreichend Schlaf (ja, ohne noch stundenlang im Bett am Smartphone zu hängen), eine ausgewogene Ernährung aus möglichst vielen frischen Zutaten und auch regelmäßige Bewegung. Wenn du nicht der Typ fürs Joggen oder Fahrradfahren bist, entdecke vielleicht den Trend des Waldbadens für dich oder raffe dich zu einem kurzen Spaziergang im Wald auf, um hier bewusst abzuschalten. Waldgebiete haben nachgewiesen einen entspannenden Einfluss auf uns und wirken beruhigender als eine Tour durch die Innenstadt.

  • Soziales Umfeld:
    Ein Netzwerk aus Freundinnen und Freunden und Familie kann Rückhalt in schwierigen Zeiten bieten. Regelmäßige Treffen, die über deine digitale Kommunikation hinaus gehen, bieten häufig einen vertrauensvollen Rahmen, um auch über tiefsitzende, persönliche Themen zu sprechen und sich zu individuellen Erfahrungen oder Problemen auszutauschen. Ganz wichtig: Lass dein Smartphone dabei in der Tasche oder ganz zuhause, damit du dich voll und ganz auf dein Gegenüber einlassen kannst.

  • Professionelle Hilfe:
    Häufig sitzen Ursachen von Stress und Ängsten tief und auch Gespräche mit Freundinnen oder Freunden oder der Familie bieten keine Hilfe. Gerade hier kann dir professionelle Hilfe in Form von einer Psychotherapie helfen, die Ursachen deiner Leiden zu erkennen und zu lösen.

Hier findest du Hilfe:

Professionelle Unterstützung zu nutzen ist sinnvoll, bevor es zu psychosomatischen Erkrankungen kommt, aber auch dann, wenn bereits eine Psychosomatik besteht.

  • Sprich deine Hausärztin oder deinen Hausarzt auf deine Probleme an. Sie können dir weiterhelfen bzw. ggf. passende Kontakte vermitteln, an die du dich wenden kannst.

  • Über die Arztsuche der IKK classic findest du passende Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei dir in der Nähe.

    Zur Arztsuche
  • Unter den folgenden Not-Telefonnummern der Telefonseelsorge findest du kostenfrei und rund um die Uhr Hilfe in akuten Fällen: 0800 11 10 111 oder 0800 11 10 222. Es wird auch eine Mail- sowie Chatberatung über die Website angeboten:

    Zur Website der Telefonseelsorge
  • Wende dich an das Kinder- und Jugendtelefon der „Nummer gegen Kummer“ unter: 116 111. Telefonische Beratung findest du hier montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr. Anonym und kostenlos in ganz Deutschland. Alternativ kannst du hier auch per Mail oder Chat Kontakt aufnehmen:

    Zur Website "Nummer gegen Kummer"

Online-Kurse: Stressbewältigung & Entspannung

Du bist gestresst, angespannt und fühlst dich unausgeglichen? Dann helfen dir unsere Kurse rund um Stressbewältigung und Entspannung, in deinem Alltag abzuschalten und den Stress nicht an dich heranzulassen. Wir haben für jeden Entspannungstyp das passende Angebot.

Zu den Online-Kursen

Nimm deine mentale Gesundheit ernst

Gerade wenn es um Dauerstress oder andere anhaltende, psychische Belastungen geht, wird häufig erst dann der Ernst der Lage klar, wenn bereits körperliche Symptome erkennbar sind. Wichtig ist jedoch, deine mentale Gesundheit genauso wie deine körperliche Gesundheit zu schützen und zu stärken.

Im Gegensatz zu älteren Generationen zeigt sich bei den jüngeren Menschen an dieser Stelle eine positive Entwicklung: Wie eine Umfrage ergab, nutzt die Gen Z deutlich stärker Hilfe von außen, wenn psychische Belastungen festgestellt werden. Dies verdeutlicht, dass mentale Probleme anerkannt und weniger stigmatisiert werden und bietet deiner Generation die Möglichkeit, gerade mentale Herausforderungen zu meistern, Stresspotenziale im eigenen Leben zu reduzieren und Psychosomatik vorzubeugen.

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