Trockene Augen im Winter: Die besten Maßnahmen

Redaktion
IKK classic

Trockene Augen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen in Deutschland. Besonders im Winter, wenn die Luft trocken ist, leiden viele Menschen darunter. Doch oft lassen sich die Beschwerden bereits mit einfachen Maßnahmen lindern.

Die Augen brennen, sie sind müde, gerötet oder geschwollen. Viele Menschen kennen diese Symptome und wissen, wie schmerzhaft und störend sie sein können. Kein Wunder, handelt es sich bei unseren Augen doch um besonders empfindliche Organe.

Das Trockene Auge gilt als Volkskrankheit in Deutschland und ist die am häufigsten diagnostizierte Augenkrankheit. Mehr als zehn Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Studien zufolge breitet es sich zudem immer weiter aus. Auch Prof. Dr. Nicole Eter, Direktorin der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Münster, bestätigt dies: „Es ist auffällig, dass die Erkrankung in den vergangenen Jahren zugenommen hat“.

Warum unsere Augen immer leicht feucht sind

Die Tränenflüssigkeit sorgt dafür, dass die Oberfläche des Augapfels glatt und geschmeidig bleibt.

Tränen haben zudem eine besondere Schutzfunktion. Sie bewahren unsere Augen vor einer Infektion, spülen Fremdkörper heraus und führen Sauerstoff zu. Deshalb können trockene Augen auch zu ernsthaften gesundheitlichen Folgen führen. Insbesondere dann, wenn das Problem länger anhält.

Behandlungen für die Augen

Regelmäßige Untersuchungen beim Augenarzt sind wichtig, um Symptome zu erkennen und eine passende Therapie zu finden – die IKK classic unterstützt Sie dabei.

Trockene Augen: Was ist das Sicca-Syndrom?

Von einem trockenen Auge spricht man, wenn die Bindehaut und Hornhaut nicht mehr mit ausreichend Tränenflüssigkeit benetzt sind. Auf Lateinisch heißt trocken oder ausgetrocknet „siccus“, weshalb diese Krankheit auch als Sicca-Syndrom bezeichnet wird.

Beim Sicca-Syndrom ist die Benetzung der Augenoberfläche gestört. Entweder produzieren die Tränendrüsen nicht genügend Tränenflüssigkeit oder die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit ist gestört. Ein fetthaltiger Tränenfilm sorgt dafür, dass die Tränenflüssigkeit nicht so schnell verdunstet. Ist sie nicht fetthaltig genug, verdunstet sie zu stark. Auch das führt zu trockenen Augen.

Ursachen für trockene Augen

Die Gründe für trockene Augen sind vielfältig. „Es gibt dafür nicht die eine Ursache, meist spielen gleich mehrere Faktoren eine Rolle“, erklärt Prof. Eter. Mögliche Gründe können sein:

  • Bestimmte Krankheiten wie Hauterkrankungen, Diabetes oder Schilddrüsen- oder Autoimmunerkrankungen

  • Körperliche Veränderungen: Im Alter werden die Augen zunehmend trockener. Auch eine Schwangerschaft oder die Menopause können dazu führen.

  • Infektionen, beispielsweise durch HIV oder Hepatitis

  • Mangel an Vitamin A

  • Medikamente: Die Einnahme bestimmter Arzneimittel kann die Produktion der Tränenflüssigkeit reduzieren. Hierzu zählen beispielsweise Östrogene zur Behandlung von Wechseljahres-Beschwerden, Antidepressiva oder Beta-Blocker.

  • Kosmetikartikel: Partikel von Make-up, Mascara oder Puder gelangen leicht in die Augen und reizen sie. Auch Gesichtscreme gerät im Laufe des Tages schnell ins Auge – mit demselben Effekt.

  • Umweltfaktoren: Eine der häufigsten Ursachen sind jedoch schädliche Umweltreize. Dazu gehören Klimaanlagen oder Zugluft, ebenso wie trockene Heizungsluft. Auch Tabakrauch, Ozon oder Feinstaub belasten die Augen.

Ursache für trockene Augen im Winter

Gerade im Winter halten wir uns vorwiegend drinnen auf. In stark beheizten Räumen ist die Luft oft besonders trocken. Die Luftfeuchtigkeit ist zu niedrig. Darunter leiden unsere Haut, Schleimhäute oder die Haare – sie trocknen aus. 

Auch unsere Augen mögen diese Bedingungen nicht. Sie werden trocken und damit besonders reizbar und anfällig. Jedoch merken wir das meist nicht so schnell wie beispielsweise an den Lippen.

Die Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Schlafräumen sollte deshalb idealerweise zwischen 40 und 60 Prozent liegen. 

 

Das Office-Eye-Syndrom: Bildschirmzeit trocknet die Augen aus

Bildschirmzeit lässt die Augen austrocknen. Das ist das sogenannte Office-Eye-Syndrom. „Das liegt daran, dass man beim konzentrierten Blick auf einen Bildschirm, Handy oder Fernseher deutlich weniger blinzelt“, erklärt die Expertin.

Wenn wir blinzeln, werden die Augen aufgefrischt. „Das passiert ganz unterbewusst. Doch in Momenten, in denen wir konzentriert sind, blinzeln wir weniger.“ Dann verteilt sich die Tränenflüssigkeit nicht mehr ausreichend auf dem Auge. Es wird nicht mehr stark genug befeuchtet. „Das geschieht beispielsweise auch beim Autofahren.“

Bei der Arbeit am Computer kommt noch ein weiterer Einflussfaktor dazu: Ob Sie an einem großen Bildschirm oder beispielsweise einem Laptop arbeiten. „Wichtig ist, dass der Blick nach unten gerichtet ist.“ Dann wird die obere Hälfte des Auges von den Lidern bedeckt. „Das hilft dem Auge, feucht zu bleiben.“ Wenn Sie geradeaus – zum Beispiel auf einen großen Bildschirm schauen – ist das Auge weit aufgerissen und trocknet schneller aus.

Kostenübernahme von Hilfsmitteln

Hier erfahren Sie, für welche Hilfsmittel die Kosten übernommen werden und welche Zuzahlungen anfallen, welche Vertragspartner wir haben und was häufige Fragen sind.

Wann sind Augen zu trocken? Das sind typische Symptome

Bei trockenen Augen ist zu wenig Tränenflüssigkeit vorhanden. Das fühlt sich häufig so an, als hätte man ein Sandkorn im Auge. Hinzu kommt ein verstärktes Trockenheitsgefühl. Die Augen jucken oder brennen sogar.

Weitere Symptome sind:

  • Gerötete Bindehaut

  • Lichtempfindlichkeit

  • Sehstörungen

  • Geschwollene Augenlider

  • Müde Augen

  • Verklebte oder verkrustete Augenlider

  • Druckgefühl

„Paradoxerweise tränen trockene Augen auch stärker“, sagt Prof. Eter. Weshalb viele Betroffene häufig nicht daran denken, dass ihre Augen zu trocken sein könnten. Das lässt sich jedoch ganz leicht erklären: „Der Körper versucht sich zu helfen. Die Augen sind zu trocken, also wird verstärkt Tränenflüssigkeit ausgeschüttet.“ Allerdings so viel, dass die Flüssigkeit wieder aus dem Auge herausfließt.

Das können Sie gegen trockene Augen tun

Es gibt einfache Maßnahmen, die das Austrocknen der Augen in vielen Fällen verhindern können:

  • Regelmäßig bewusst blinzeln

  • Das Gebläse im Auto oder Klimaanlagen so einstellen, dass sie nicht direkt ins Gesicht blasen

  • Im Winter eine Schüssel Wasser ins Zimmer stellen, um die Luft feucht zu halten. Das Wasser regelmäßig gegen frisches auswechseln.

  • Regelmäßig Lüften

  • An die frische Luft gehen

  • Ausreichend schlafen: Dabei regenerieren die Augen

  • Viel trinken

  • Nicht rauchen, auch Passivrauchen vermeiden

Sollten die Augen dennoch zu trocken sein, helfen Augentropfen. Sie ersetzen die fehlende Tränenflüssigkeit. Hier lautet der Tipp der Expertin: „Viel hilft viel. Die kann man ruhig mehrmals am Tag benutzen.“ Nicht nur morgens nach dem Aufstehen oder abends vor dem Schlafengehen. „Wenn man merkt, dass das Auge anfängt zu jucken oder kratzen, ist es eigentlich schon zu spät.“ Sie sollten lieber ständig ausreichend feucht gehalten werden.

Überhaupt nicht ratsam ist es dagegen, sich die Augen zu reiben oder allgemein mit Händen und Fingern in die Augen zu gehen. Dadurch gelangen Bakterien oder andere Krankheitserreger in das geschwächte Organ.

Kostenübernahme des Gesundheits-Check-ups

Durch eine regelmäßigen Kontrolle können z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Nierenerkrankungen und Diabetes mellitus frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Ständig trockene Augen: Wann Sie medizinischen Rat einholen sollten

Bei Problemen mit sensiblen Organen wie den Augen ist es ratsam, eine Arztpraxis aufzusuchen. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie regelmäßig oder anhaltend unter Problemen leiden.

Eine Augenärztin oder ein Augenarzt kann mit verschiedenen Methoden nicht nur ermitteln, ob die Augen zu trocken sind, sondern auch den Grund dafür feststellen. „Wer die Ursache kennt, kann am besten gegensteuern“, betont Prof. Eter. Denn es gibt auch bei Augentropfen unterschiedliche Präparate. „Da muss jede betroffene Person das Richtige für sich finden.“

Zudem wird in der Praxis untersucht, ob die Augenoberfläche andere Schäden oder Probleme aufweist. „In den meisten Fällen lassen sich trockene jedoch Augen sehr gut in den Griff bekommen“, betont die Expertin. 

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Veröffentlicht am 30.01.2025

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