Eine Frau trainiert mit Boxhandschuhen

Frauengesundheit in Zahlen

Sind Frauen das neue starke Geschlecht? Fakt ist, sie nehmen ihren Raum in der Gesellschaft ein und auch in der Medizin wird zunehmend geschlechterspezifisch diagnostiziert. Wie steht es um die Gesundheit von Frauen in Deutschland? Wir haben für Sie interessante Zahlen, Daten und Fakten zusammengetragen und informieren Sie über Präventionsmöglichkeiten.

Frauen in Deutschland: Daten und Fakten

Bevor wir uns dem vielschichtigen Thema von Frauengesundheit zuwenden, ist es hilfreich, erst einmal grundlegende Zahlen zu beleuchten.

Tatsache ist: Im Jahr 2023 lebten ungefähr 42,9 Millionen Frauen und 41,8 Millionen Männer in Deutschland, so Statista.

Statistisch gesehen, ist Frauen in der Regel ein längeres Leben bestimmt als Männern. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt in Deutschland belief sich, laut Statista, 2020 für Männer auf 78,5 und für Frauen auf 83,4 Jahre. Prognosen zufolge wird die allgemeine Lebenserwartung in den kommenden 50 Jahren noch deutlich steigen. 2060 soll sie bei männlichen Neugeborenen bei durchschnittlich 83,5 Jahren liegen, bei weiblichen sogar bei 87,3 Jahren.

Die positiven Zahlen stimmen einen auf den ersten Blick beruhigt. 68,6 Prozent der deutschen Frauen schätzen ihren allgemeinen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein, so heißt es in einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) aus 2023 zur "Gesundheitlichen Lage der Frauen in Deutschland". Nicht zuletzt ist dieses Ergebnis auf die steigende Qualität der medizinischen Versorgung in unserem Land zurückzuführen.

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Wie steht es um die Gesundheit von Frauen in Deutschland?

  • Vorsorge für die Gesundheit

    Gegenüber Männern, die bekanntlich als Vorsorge-Muffel gelten, überlassen Frauen ihre Gesundheit nicht dem Schicksal. So gehen, laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), knapp die Hälfte (48,5 Prozent) der deutschen Frauen regelmäßig zum ärztlichen Gesundheits-Check-up. Denn je früher Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen und Diabetes  erkannt werden, desto höher sind die Heilungschancen. Besonders das Thema Krebsfrüherkennung nehmen Frauen ernst: Etwas mehr als zwei Drittel (67,2 Prozent) von ihnen berichten, regelmäßig die gängigen Untersuchungen in Anspruch zu nehmen. Zum Vergleich: Bei den Männern sind es gerade einmal 40 Prozent.

  • So wirkt Hormon-Yoga

    Yogatherapeutin Dinah Rodrigues war selbst Mitte 60 als sie das ganzheitliche Hormon-Yoga entwickelte, um den sinkenden Hormonspiegel im Körper wieder anzuheben. Die Übungen aus verschiedenen Yoga-Arten wirken gezielt auf die hormonerzeugenden Organe des weiblichen Körpers: Schilddrüse, Eierstöcke, Hypophyse und Nebennieren. Das Ergebnis: Der Hormonspiegel im Körper der Frau steigt wieder an. Die typischen Symptome der Wechseljahre werden schwächer. Yoga kann Beschwerden wie Hitzewallungen, Gewichtszunahme, Energieverlust, Migräne und depressiver Stimmung entgegenwirken.

  • Warum Sport wichtig ist

    Radeln, joggen, Gewichte heben – die deutschen Frauen sind sportlich. Laut BZgA berichten 44,8 Prozent, mindestens 2,5 Stunden pro Woche Ausdauersport zu betreiben. 27,6 Prozent trainieren an mindestens zwei Tagen in der Woche ihre Muskeln, wie es die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt. Yoga oder auch Krafttraining im Fitnessstudio liegen auf der Beliebtheitsskala vorne. Eine Investition in die Gesundheit: Denn wer aktiv ist und sich viel bewegt, fühlt sich nicht nur besser und fitter, sondern hat auch ein deutlich niedrigeres Risiko, an koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck, Schlaganfall oder Diabetes Typ 2 zu erkranken.

    Gut zu wissen: Die IKK classic bezuschusst Ihre Teilnahme an Gesundheitskursen vor Ort sowie an Onlinekursen rund um Bewegung, Ernährung und Entspannung mit einem jährlichen Betrag.

  • Übergewicht kann Folgen haben

    Das Thema Übergewicht stellt in den Industrienationen ein großes gesundheitliches Problem dar. So ist beispielsweise die Zahl der Diabetes-Erkrankungen in den letzten Jahren weiter gestiegen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) gibt an, dass fast die Hälfte (46,7 Prozent) der Frauen in Deutschland übergewichtig ist. Sprich: Sie haben einen BMI von 25 kg/m² und mehr. Von Adipositas (BMI ≥ 30 kg/m²), auch Fettleibigkeit genannt, sind 18 Prozent der weiblichen Bevölkerung betroffen.

    Die Tendenz zu Übergewicht fängt oft bereits in der Jugend an. So leiden laut einer Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) bereits 10,8 Prozent der 3-6-jährigen Mädchen an Übergewicht. Dabei fällt auf, dass Übergewicht eng mit dem sozioökonomischen Hintergrund zusammenhängt: Kinder aus bildungsnahen und finanziell stabilen Familien sind seltener übergewichtig als Kinder, die in bildungsfernen, finanziell schlecht situierten Verhältnissen leben.

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Unsere Rezept-Ideen helfen Ihnen dabei, sich ausgewogen zu ernähren und ein gesundes Körpergewicht zu halten. Der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) gibt Orientierung, ob Sie mit Ihrem derzeitigen Gewicht im Normalbereich oder aber darüber oder darunter liegen. Mehr erfahren

Besser meiden: Alkohol und Zigaretten

Frauen trinken weniger Alkohol als Männer. Und das ist gut so. 5,5 Prozent der Frauen geben sogar an, niemals Alkohol zu trinken, so die BZgA. Aber auch das ist wahr: 1995 lag der riskante Konsum von Alkohol bei Frauen noch bei 12,9 Prozent, im Jahr 2021 hingegen bei 13,5 Prozent, berichtet das Bundesministerium für Gesundheit.

Beim Zigarettenkonsum gehen Frauen mit gutem Beispiel voran: 76 Prozent geben laut BZgA an, derzeit nicht zu rauchen. Bei den Männern sind es hingegen nur 66,1 Prozent. Dennoch: Etwa ein Viertel der Frauen (24 Prozent) in Deutschland raucht täglich oder gelegentlich, so das RKI.

Neben den bekannten Belastungen für Leber und Lunge, können Alkohol- und Zigarettenkonsum auch zu vermehrten Kopfschmerzen führen. Ein guter Grund mehr, diesen Giften zu entsagen.

Psychische Erkrankungen

Laut RKI sind Frauen häufiger von psychischen Störungen, wie beispielsweise Depressionen, Angststörungen oder Essstörungen, betroffen als Männer. 13 Prozent der Frauen geben an, unter einer Depression zu leiden. Besonders betroffen sind Frauen zwischen 45 und 65 Jahren.

Auch das Burn-out-Syndrom ist bei Frauen (5,2 Prozent) stärker verbreitet als bei Männern (3,3 Prozent), so das BZgA. Zwar werden Frauen in Deutschland generell mehr Medikamente verschrieben als Männern, die Zahl der verordneten Psychopharmaka ist jedoch vergleichsweise besonders hoch.

Frauen sterben häufiger infolge eines Schlaganfalls

Mehr als 340.000 Menschen starben 2021 laut Statistischem Bundesamt in Deutschland an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Deutsche Herzbericht 2022 nennt als häufigste Todesursache die koronare Herzkrankheit. Der Herzinfarkt liegt auf dem vierten Platz der Statistik.

Männer sind deutlich häufiger von Herzkrankheiten betroffen als Frauen. Beispiel koronare Herzkrankheit: Mit 865,6 Fällen pro 100.000 Einwohner trifft sie Männer mehr als doppelt so oft wie Frauen (328,5 Fälle pro 100.000). Beim Herzinfarkt verhält es sich ebenso – Männer (303,4 Fälle) sind mehr als doppelt so oft betroffen wie Frauen (115,7).

Beim Thema Schlaganfall sehen die Zahlen jedoch anders aus: Laut RKI starben im Jahr 2022 in Deutschland 37.292 Menschen an einem Schlaganfall, davon 20.747 Frauen und 16.545 Männer. Grund dafür ist allerdings auch, dass Frauen in der Regel älter werden als Männer und tendenziell im höheren Alter einen Schlaganfall erleiden.

Vorsorge

Gesundheits-Check-up: Ihr Recht auf Vorsorge

Frauen und Männer ab 35 Jahren haben alle drei Jahre Anspruch auf eine Gesundheitsuntersuchung zur Früherkennung von Krankheiten. Die IKK übernimmt die Kosten der ärztlichen Untersuchungen. Mehr zum Check-up

Brustkrebs häufigste Krebserkrankung bei Frauen

2021 starben insgesamt 227.890 Menschen an Krebs, so das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Für die meisten Krebs-Todesfälle unter Männern ist Lungenkrebs verantwortlich. 2021 starben rund 27.000 Männer an dieser Tumorform.

Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung. In Deutschland sind es jährlich 69.220 neue Fälle. Die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen ist Darmkrebs, gefolgt von Lungenkrebs.

  • Krebsfrüherkennung für Frauen

    Viele Krebserkrankungen, wie Brustkrebs, lassen sich erfolgreich behandeln oder sogar verhindern. Je früher die Symptome festgestellt werden, desto höher sind die Heilungschancen. Deshalb bietet die IKK classic regelmäßig kostenfreie Krebsfrüherkennungsuntersuchungen an. So haben IKK-versicherte Frauen ab 20 Jahren einmal pro Jahr Anspruch auf eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung beim Frauenarzt.

    Ab 30 Jahren ist zusätzlich auch die Untersuchung der Brust Bestandteil der Krebsvorsorge. Außerdem können Frauen ab 14 Jahren die Brustselbstuntersuchung in einem Kurs nach der MammaCare-Methode erlernen. Für Frauen ab 50 bis 75 Jahren übernimmt die IKK classic die Kosten für das Mammographie-Screening sowie für eventuell notwendige weitere Untersuchungen.

IKK Bonus

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Mit dem Bonusprogramm erhalten Sie für gesundheitsfördernde Maßnahmen einen attraktiven Geldbonus oder Zuschuss zu bestimmten Leistungen. Zum Programm

Immer weniger Frauen nehmen Hormone in den Wechseljahren

49,7 Jahre sind Frauen im Durchschnitt, wenn sie ihre letzte Regelblutung haben. Zwei Drittel aller Frauen durchleben das Klimakterium als weitgehend problemlos. Rund ein Drittel leidet allerdings unter sehr starken Beschwerden, die die Wechseljahre mit sich bringen: Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Gewichtszunahme oder verstärkte Regelschmerzen.

Lange Zeit galt eine Hormontherapie als die ultimative Lösung. Hormone, die der Körper selbst nicht mehr produziert, können dadurch zum Teil ersetzt und Beschwerden gelindert werden. Doch nach Bekanntwerden der Risiken, die eine solche Therapie mit sich bringen kann, ging die Zahl der Frauen, die sich für eine Behandlung mit Hormonen entschieden, deutlich zurück. Ließen sich im Jahr 2000 noch 37 Prozent der Frauen zwischen 45 und 65 Jahren ein Hormonpräparat verschreiben, sank diese Zahl bis 2021 auf 6 Prozent, so das RKI.

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